Der Junge & der Oktopus

Eigentlich war der Junge (Solomon Horta) mit seiner Familie in den Urlaub gefahren, um am Strand seinen Spaß zu haben und den Alltag zu vergessen. Dabei ahnt er nicht, dass er eine Bekanntschaft machen wird, die ihn bis in seinen Alltag begleiten wird: Ein neugieriger Oktopus hat sich an ihn drangeheftet und lässt sich auch während der Rückfahrt nicht abschütteln. Zurück in der Heimat beginnt der Junge, seinen neuen Freund herumzuführen und mit ihm sein Leben zu teilen. Dabei macht das Tier die unterschiedlichsten Erfahrungen und lernt nicht nur das Familienleben kennen, sondern auch, was es heißt, an Weihnachten in der Stadt zu leben …

Weihnachtlicher Kurzfilm

Bekannt ist der neuseeländische Regisseur Taika Waititi für seine großen humorvollen Kinofilme. Unter anderem gehen der Marvel-Blockbuster Thor: Tag der Entscheidung und zuletzt der Sportfilm Next Goal Wins auf sein Konto. Für Disney+ hat er sich nun aber einem ganz anderen Werk versucht, indem er einen weihnachtlichen Kurzfilm gedreht hat. Wobei die Verbindung zu Weihnachten eher dünn ist. Zwar wechselt das anfängliche Setting am Strand später zu der Stadt, bei der es dann auch festlich geschmückt sein darf. Und natürlich geht es in Der Junge & der Oktopus auch ein wenig um Besinnlichkeit, wenn aus den beiden ungleichen Protagonisten Freunde werden. Im Grunde hätte es diesen Kontext aber nicht gebraucht, viel beizutragen hat er nicht.

Auch deshalb ist Der Junge & der Oktopus schwächer als Weihnachten im Anflug, ein weiterer Kurzfilm, den der Streamingdienst dieses Weihnachten veröffentlicht hat. Hinzu kommt, dass er letztendlich nicht viel zu erzählen hat. Man beschränkt sich darauf, die beiden Figuren in verschiedenen Situationen zu zeigen, die mal witzig, mal süß sein sollen. Das ist zwar schon nett, hat aber nicht viel Gehalt, neigt zudem zu Kitsch, anstatt tatsächliche Emotionalität aufzubauen. Ärgerlich ist zudem, dass die vier Minuten mehrfach genutzt werden, um auf andere Franchises des Konzerns aufmerksam zu machen, wodurch er zu einer Art Werbefilm verkommt. Das Ergebnis kann man sich zwar schon anschauen, allein schon des putzigen Tieres wegen. Gesehen haben muss man das alles aber nicht.