Der Zauberer von Oz The Wizard of Oz
© Warner Bros.

Der Zauberer von Oz (1939)

Der Zauberer von Oz The Wizard of Oz
„Der Zauberer von Oz“ // Deutschland-Start: 19. April 1951 (Kino) // 5. Februar 2010 (DVD)

Inhalt / Kritik

Zusammen mit ihrem Onkel und ihrer Tante lebt die 12-jährige Dorothy (Judy Garland) auf einer Farm in Kansas. Auch wenn sie dort behütet aufwächst, glücklich ist das Mädchen nicht. Wenn es nach ihm ginge, es würde woanders leben, weit weg, irgendwo hinter dem Regenbogen. Dabei ahnt Dorothy nicht, dass dieser Traum schon bald in Erfüllung gehen wird, als ein Tornado über das Farmhaus hinwegfegt und dabei sowohl sie, Hund Toto und das gesamte Haus mitträgt. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich in einer fremden Welt wieder und sieht sich dem Zorn der Hexe aus dem Westen ausgesetzt. Schließlich ist das Haus auf deren Schwester gelandet, der Hexe aus dem Osten, und hat diese dabei erschlagen. Doch da ist noch eine weitere Hexe, die aus dem Nichts auftaucht und dem Mädchen wohlgesonnen ist. Dieses soll auf Rat von Glinda den Zauberer von Oz aufsuchen, da nur er die Macht habe, Dorothy in ihre Welt zurückzubringen …

Ein audiovisuelles Fest

Mangelnde Produktivität kann man Lyman Frank Baum kaum vorwerfen. Allein zu seiner Märchenwelt Oz hat er insgesamt 14 Bücher verfasst, veröffentlicht zwischen 1900 und 1920. Und doch wird dieses umfangreiche Werk meist auf den ersten Band reduziert, dessen Elemente regelmäßig von anderen aufgegriffen wurden, sei es durch direkte Adaptionen oder Verweise. Das liegt zum einen natürlich an dem gigantischen Erfolg. Aber auch die Verfilmung Der Zauberer von Oz von 1939 dürfte einen größeren Anteil daran haben. Tatsächlich dürfte es nicht wenige geben, die überhaupt nicht mit der literarischen Vorlage vertraut sind, dafür aber die Adaption kennen. Dabei war sie gar nicht die erste. Bei der Veröffentlichung war der Film auch kein Kassenschlager. Erst im Laufe der Zeit wurde aus dem Werk ein Klassiker, der quasi unsterblich geworden ist.

Daran hat die Musik ihren Anteil. Prinzipiell hätte man auf die des Musicals zurückgreifen können, das bereits 1902 entstanden war und seinerseits populär war. Stattdessen wurden lauter neue Lieder komponiert. Das war ein Glücksfall. Somewhere over the Rainbow ist ein Oldie, dessen Melodie bis heute nichts von seinen Ohrwurmqualitäten verloren hat und der den meisten vertraut sein dürfte – und sei es durch eine der unzähligen Coverversionen. Aber auch andere Lieder wie Ding-Dong! The Witch Is Dead haben sich als unverwüstlich herausgestellt. Und dann wären da noch die Bilder. Natürlich, man kann von einem Film, der inzwischen 85 Jahre alt ist, nicht zu viel erwarten im Hinblick auf die Spezialeffekte. Für die damalige Zeit war das aber beeindruckend. Vor allem aber die Ausstattung, das Kostümdesign und die allgegenwärtige Farbenpracht machen das kostspielig inszenierte Der Zauberer von Oz bis heute zu einem Fest für die Augen.

Träumen, bis die Tränen kommen

Aber auch die Geschichte ist nicht ohne Grund zumindest in Bruchstücken bis heute bekannt. Wenn sich das Mädchen mit einer Vogelscheuche, einem Blechmann und dem ängstlichen Löwen auf die Suche nach dem Zauberer macht, dann gehört das zu den größten Märchen, welche die US-amerikanische Literatur hervorgebracht hat. Die Sehnsucht nach einem aufregenderen Leben, welche später einem Heimweh Platz macht, das sind Gefühle, die jeder verstehen wird. Die Enthüllung zum Ende von Der Zauberer von Oz verblüfft bis heute und lässt einen zwischen Traum und Wirklichkeit schwanken. Überhaupt darf man im Anschluss darüber streiten, was denn nun von allem tatsächlich geschehen ist und was nicht.

Eindeutig sind hingegen die Aussagen rund um die Tugenden, welche unsere Heldengruppe unter Beweis stellen muss. Im Vergleich zu Alice im Wunderland, welches ein ähnliches Szenario verwendete und auf surreale Weise die Gesellschaft kommentierte, gibt man sich versöhnlich und aufbauend. Bei Der Zauberer von Oz geht es um Freundschaft und Mut, darum, für andere einzustehen. Aber auch darum, das Beste in sich selbst zu suchen. Ganz klassisch also. Ein bisschen rührselig ist das schon, man sollte von dem Musical nicht viel Tiefgang erwarten. Aber es lädt noch immer dazu ein, sich ganz seinen Träumen hinzugeben und das Glück zu suchen, ob nun jenseits des Regenbogens oder direkt vor einem.

Credits

OT: „The Wizard of Oz“
Land: USA
Jahr: 1939
Regie: Victor Fleming
Drehbuch: Noel Langley, Florence Ryerson, Edgar Allan Woolf
Vorlage: Lyman Frank Baum
Musik: Herbert Stothart
Kamera: Harold Rosson
Besetzung: Judy Garland, Frank Morgan, Ray Bolger, Bert Lahr, Jack Haley, Billie Burke, Margaret Hamilton, Charley Grapewin

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1940 Bester Film nominiert
Bestes Szenenbild Cedric Gibbons, William A. Horning nominiert
Beste Effekte A. Arnold GillespieDouglas Shearer nominiert
Bestes Lied Harold ArlenE.Y. Harburg Sieg
Beste Musik Herbert Stothart Sieg
Cannes 1939 Goldene Plame nominiert

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Der Zauberer von Oz (1939)
fazit
Basierend auf der beliebten Kinderbuchreihe erzählt „Der Zauberer von Oz“ die bekannte Geschichte eines Mädchens, welches durch einen Tornado in einer Zauberwelt landet. Das ist noch immer schön anzusehen, die diversen Lieder sind Jahrzehnte später eingängig wie eh und je. Da sieht man dann auch darüber hinweg, dass das Märchen etwas rührselig und oberflächlich ist.
Leserwertung1 Bewertung
8.7
8
von 10