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Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst – Teil 1

Der Zuerich Krimi Borchert und die Stadt in Angst Borchert und der Schuss ins Herz
„Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst – Teil 1“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Hauptmann Marco Furrer (Pierre Kiwitt) und sein Team stehen vor einem Rätsel. Eine Reihe von Morden wurden in Zürich begangen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Bei den Opfern gibt es keine erkennbare Verbindung. Und doch muss dahinter ein Täter bzw. eine Täterin stecken, schließlich wurde jedes Mal am Tatort eine Pappschablone mit der Darstellung von Sonne und Mond zurückgelassen. Was es mit dieser auf sich hat, weiß ebenfalls niemand. Während die selbstbewusste Profilerin Ayla Deniz (Oona Devi Liebich) mithilfe künstlicher Intelligenz nach Antworten sucht, sieht Hauptmann Lueger (Sebastian Krähenbühl) mit dem Fall seine Chance gekommen, sich zu profilieren. Furrer wiederum setzt darauf, dass der Anwalt Thomas Borchert (Christan Kohlund) und seine Chefin Dominique Kuster (Ina Paule Klink) helfen können …

Zweigeteiltes Jubiläum

Sie sind ein fester Bestandteil der deutschen Krimilandschaft: Die Filme der ARD-Reihe Der Zürich-Krimi. Seit 2016 wird diese ausgestrahlt, jedes Jahr kommen mehrere neue Teile hinzu. Zuletzt hatte man sich auf den Veröffentlichungsmodus verständigt, einen früher im Jahr zu zeigen, zwei weitere dann im Herbst. 2024 wird mit der Regel jedoch gebrochen. So ließ sich der Anwalt das ganze Jahr über nicht blicken, um dann mit drei Filmen in Folge zu ermitteln. Gewissermaßen. So handelt es sich bei Borchert und die Stadt in Angst um einen Zweiteiler, dessen beiden Hälften im wöchentlichen Abstand ausgestrahlt werden. Vermutlich war das als eine Art Jubiläum gedacht, da es sich um den 20. Auftritt des kauzigen Ermittlers handelt. Danach kommt mit Borchert und der Schuss ins Herz wieder ein Einzelteil.

Am Prinzip hat sich nichts geändert, Fans bekommen das, was sie in den Jahren kennen- und lieben gelernt haben. Noch immer ist der mürrische alte Anwalt ohne Lizenz Dreh- und Angelpunkt. Er wirkt aus der Zeit gefallen, was aber nicht negativ sein muss. Zumindest wird er einem hier als der patente Gegenentwurf zum Technikschickschnack der Computeranalyse präsentiert, die sowieso zu nichts führt. Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst ist gewissermaßen eine Liebeserklärung an das Analoge, das Traditionelle. Das ist erst einmal nicht verkehrt, hat aber nicht viel mit dem Fall zu tun. Zumindest im ersten Teil ist dieser Gegensatz völlig irrelevant und trägt nur dazu bei, dass das alles in die Länge gezogen ist. Das Gleiche gilt für die ständigen Entgleisungen von Lueger. Die nerven nicht nur, weil sie immer wieder die Geschichte unterbrechen. Die Grenzüberschreitungen bleiben zudem ohne Folgen, was für Irritationen sorgen kann.

Viel Zeit, wenig Spannung

Dieser Ärger wird mit Langeweile verbunden, wenn der Film immer wieder zäh wird, man sich wünschen würde, dass da endlich mal etwas vorangeht. Sicher, Hochspannung ist bei der Reihe ohnehin nicht vorhanden. Der Vorgänger Borchert und die Spur der Diamanten langweilte ebenfalls über weite Strecken, bevor es dann richtig lächerlich wurde. Letzteres ist bei Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst (noch) nicht der Fall, vielleicht hob man sich das für den zweiten Teil auf. Das mit dem mangelnden Nervenkitzel hat man hier aber ebenfalls nicht beseitigen können. Zwischendurch ist die Gefahr einzuschlafen ebenso groß wie die eines neuen Mordes, wenn sich der Film immer wieder verzettelt, anstatt einfach mal eine Geschichte zu erzählen.

Das heißt dann aber nicht, dass alles missglück ist. Das Szenario um die Morde, die auf offener Straße verübt werden, macht schon neugierig. Warum hat es gerade diese Leute getroffen? Und was soll das mit den Gestirnen? Ein weiterer Pluspunkt ist der Auftritt von Robin Sondermann, der sich nach Tatort: Pyramide und Polizeiruf 110: Diebe nun schon zum dritten Mal dieses Jahr in einem Krimi als Idealbesetzung für den arroganten Schnösel empfiehlt. Insofern gab es in Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst schon Punkte, die einen guten Film hätten ergeben können. In der Form ist das aber zu wenig, da gibt es nur mal wieder dröge Hochglanztristesse. Da wird sich der zweite Teil schon deutlich steigern müssen.

Credits

OT: „Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Wolf Jakoby
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Andrés Marder
Besetzung: Christian Kohlund, Ina Paule Klink, Pierre Kiwitt, Anne Bennent, David Bennent, Oona Devi Liebich, Sebastian Krähenbühl, Yves Wüthrich, Susi Banzhaf, Robert Hunger-Bühler, Matthias Weidenhöfer, Robin Sondermann

Bilder

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Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst – Teil 1
fazit
„Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst“ erzählt in zwei Teilen von der Jagd auf einen Serienmörder, der kein erkennbares Muster hat. Das klang vielversprechend. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd, da sich der Film in zu viele uninteressante Nebenschauplätze stürzt, anstatt einfach mal eine Geschichte zu erzählen.
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