Der Schock ist noch immer groß: Sechs Menschen wurden innerhalb kurzer Zeit ermordet, immer auf offener Straße. Und noch immer weiß niemand, was es mit all dem auf sich hat, da es keine erkennbare Verbindung zwischen den Opfern gibt. Lediglich die Pappschablonen, welche Sonne und Mond darstellen und an den Tatorten gefunden wurden, zeigen an, dass es einen Zusammenhang geben muss. Während Hauptmann Marco Furrer (Pierre Kiwitt) und sein Kollege Lueger (Sebastian Krähenbühl) nach einer Lösung suchen, versuchen auch Thomas Borchert (Christan Kohlund) und seine Chefin Dominique Kuster (Ina Paule Klink), eine Antwort auf die drängenden Fragen zu finden. Und dabei sind sie offensichtlich auf einer heißen Spur, da sie auf diese Weise selbst ins Fadenkreuz des Killers oder der Killerin geraten sind …
Die Suche nach dem sechsfachen Mörder geht weiter
Nachdem Fans der ARD-Reihe Der Zürich-Krimi rund ein Jahr warten mussten, bis es weitergeht, gibt es jetzt wieder drei Filme im wöchentlichen Abstand. Etwas ungewohnt ist dabei jedoch, dass der erste Fall als Zweiteiler angelegt wurde. So wurde vergangene Woche der erste Teil von Borchert und die Stadt in Angst ausgestrahlt, das eine Menge kniffliger Fragen stellte, jedoch mit Antworten knauserte. Die gibt es erst diese Woche mit dem zweiten Teil, der die mysteriöse Mordreihe des Auftakts aufklärt. Anschließend geht es aber wieder im üblichen Format weiter, Borchert und der Schuss ins Herz schließt die aktuelle Staffel ab, bevor der herumschnüffelnde Jurist wieder eine Pause einlegt. Zuvor hat er aber noch einmal ordentlich zu tun, wenn er sich in Lebensgefahr begibt, um zur Wahrheit zu gelangen.
Den ersten Teil sollte man dabei nach Möglichkeit natürlich schon gesehen haben, um hier folgen zu können. Ein absolutes Muss ist es aber nicht. Zum einen werden dem Publikum zu Beginn die absolut notwendigen Informationen mitgeteilt. Zum anderen krankte der Auftakt sowieso daran, dass sich der Film zu viel mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten aufhält, wodurch die Geschichte kaum vorankam. Da war schon viel, was man sich sparen konnte bei Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst, weshalb es nicht so schlimm ist, wenn man eine Abkürzung nimmt. Beim zweiten Teil ist das Tempo besser gelöst. Zumindest hat man zwischendurch nicht immer wieder den Eindruck, gerade seine Zeit zu verschwenden, während die Figuren herumirren oder sich in irgendwelche Konkurrenzkämpfe zu verstricken.
Absurde Auflösung
Es ist diesmal sogar ein bisschen Action drin. Zu viel sollte man davon aber nicht erwarten, wie auch schon bei früheren Teilen, die vom gemütlichen Krimipfad abwichen, ist das Ergebnis nicht so wirklich überzeugend. Immerhin wird nicht wieder versucht, Borchert selbst als Actionstar zu verkaufen, er muss sich dieses Mal nur kauern. Aber auch wenn diese Passagen nicht überragend sind, ist die Fortsetzung von Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst insgesamt doch spannender geworden. Sie ist fokussierter, wird konkreter bei dem Versuch, endlich alles aufzuklären, und schlägt dabei diverse Haken. Ein Publikum, das gern rätselt, wird auf diese Weise schon bedient.
Leider taugt die Auflösung aber nicht viel. Natürlich ist sie recht überraschend, was dann einige Zuschauer und Zuschauerinnen freuen wird. Nachzuvollziehen ist sie aber weniger, wer bei Krimi Wert auf Plausibilität legt, braucht hier erst gar nicht einzuschalten. Ein wenig besser funktioniert Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst als Drama, wenn gegen Ende hin die tragische Wahrheit auf den Tisch kommt. Dafür allein lohnt es sich aber nicht, sich die gesamten drei Stunden anzuschauen. Da sind doch Werke vorzuziehen, die ein wenig näher an der Realität dran sind, anstatt ein derart wackliges Konstrukt aufzubauen. Da helfen dann auch keine großen Worte zum Abschluss mehr.
OT: „Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Roland Suso Richter
Drehbuch: Wolf Jakoby
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Andrés Marder
Besetzung: Christian Kohlund, Ina Paule Klink, Pierre Kiwitt, Anne Bennent, David Bennent, Oona Devi Liebich, Sebastian Krähenbühl, Yves Wüthrich, Susi Banzhaf, Robert Hunger-Bühler, Matthias Weidenhöfer, Robin Sondermann
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