Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger Meitantei Konan: Shikkoku no Cheisā The Raven Chaser
© GOSHO AOYAMA / DETECTIVE CONAN COMMITTEE

Detektiv Conan – 13. Film: Der nachtschwarze Jäger

Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger Meitantei Konan: Shikkoku no Cheisā The Raven Chaser
„Detektiv Conan 13: Der nachtschwarze Jäger“ // Deutschland-Start: 28. Mai 2010 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als ein Mann mit seinem Auto tödlich verunglückt, weil dessen Bremsen versagen, sieht es zunächst nach einem tragischen Unfall aus. Doch ein Mahjong-Stein macht klar: Da hat jemand nachgeholfen. Schließlich wurden zuvor sechs andere Morde begangen, bei denen jeweils ein solcher Stein hinterlassen wurde. Das macht die Geschichte aber nicht weniger rätselhaft. Zum einen gibt es keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den Opfern. Und was die Sache mit den Steinen soll, kann sich auch niemand erklären. Da sich die Morde über das ganze Land hinziehen, schließen sich die einzelnen Polizeiabteilungen in einer großen Konferenz zusammen. Auch Detektiv Conan Edogawa verfolgt die Geschichte mit großem Interesse und sucht nach einem Zusammenhang. Dabei ist da noch ein anderes Thema, das ihn beschäftigt: Die schwarze Organisation, die ihn einst töten wollten, treibt noch immer ihr Unwesen …

Überfrachtet

Bei langlebigen Franchises ist es oft ein Problem, immer wieder genügend neue Einfälle zu haben und so Langeweile zu verhindern. Zumindest in der Hinsicht muss man den Kinofilmen rund um den Manga Detektiv Conan von Gosho Aoyama ein Kompliment machen: Da gibt es doch einiges an Abwechslung, man wiederholt sich nicht nur. So gab es beim elften Teil Die azurblaue Piratenflagge eine Schatzsuche, welche die beliebten Figuren auf eine idyllische Insel führt. Anschließend ging es im zwölften Teil Die Partitur des Grauens musikalisch weiter, aber nicht minder mörderisch, als eine Musikakademie zum Ziel mehrerer Anschläge wird. Der 13. Teil Der nachtschwarze Jäger hat auf den ersten Blick kein vergleichbar herausstechendes Setting, auch weil die Morde in ganz Japan stattfinden. Dafür hat man sich bei der Geschichte einiges einfallen lassen.

Wobei man gar nicht wirklich von einer Geschichte sprechen kann. Noch bevor der Hauptfall beginnt, gibt es eine kurze Alptraumszene, die bereits klarmacht, dass die schwarze Organisation eine Rolle spielt. Die taucht bekanntlich immer mal wieder in dem Franchise auf, war nicht nur verantwortlich für das Schrumpfen des Protagonisten, sondern fungiert auch als wiederkehrender Antagonist. Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger kombiniert den Fall um den getöteten Fahrer mit der konstanten Bedrohung. Und weil es neben diesen noch zahlreiche andere Figuren unterzubringen gilt – allen voran Ran, die Detective Boys und der Professor –, werden noch weitere Szenen hineingequetscht. Wirklich überzeugend ist das so nicht. Nicht nur, dass das ein bisschen sehr konstruiert ist und alles andere als harmonisch ineinandergreift, der Film überfrachtet ist. Es führt auch dazu, dass der Teil wieder länger ist, als er es sein müsste, knapp zwei Stunden sind es geworden.

Spannender Fall

Das ist insofern schade, weil der Fall dieses Mal spannend geworden ist. Klar, Glaubwürdigkeit sollte man von diesem nicht erwarten, die gibt es in dieser Reihe praktisch nie. Aber er ist schon ordentlich komplex und bringt auch jede Menge Tragik mit, als sich herausstellt, weshalb diese Morde begangen wurden. Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger ist daher für ein Publikum ideal, das gleichzeitig rätseln und fühlen will. Hätte man es bei dieser Geschichte belassen, anstatt sie umständlich größer machen zu wollen mit lauter Verwicklungen, hätte ein richtig guter Krimi daraus werden können. So bleibt aber ein zumindest solider Genrebeitrag, der dem aktuellen Teil Das 1-Million-Dollar-Pentagramm überlegen ist.

Visuell muss man hingegen Abstriche machen. Richtige Hingucker waren die Filme natürlich nie, eher zweckmäßig und deutlich näher an einer Fernseh- als einer Kinoproduktion. Die Designs sind markant, bei den Hintergründen verausgabt man sich aber nicht gerade. Hinzu kommt, dass das Traditionsstudio TMS teils mit computergenerierten Grafiken arbeitet, was bei Animes häufiger mal zu unschönen Diskrepanzen führt. Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger ist zudem eine Produktion von 2009, damals war das noch hässlicher als heute. Fans wird das aber nicht stören. Die bekommen hier gewohnte Arbeit, die teils gut, teils comichaft überzogen ist und einen  beschäftigt.

Credits

OT: „Meitantei Konan: Shikkoku no Cheisā“
IT: „Detective Conan: The Raven Chaser“
Land: Japan
Jahr: 2009
Regie: Yasuichiro Yamamoto
Drehbuch: Kazunari Kochi
Vorlage: Gosho Aoyama
Musik: Katsuo Ono
Animation: Tokyo Movie Shinsha (TMS)

Trailer

Detektiv Conan Special

Wer mehr über die Geschichte von Detektiv Conan erfahren möchte: In unserem Themenspecial blicken wir zurück auf das Franchise, dazu gibt es zahlreiche Kritiken rund um den Manga und den Anime.

Detektiv Conan: Das große kleine Krimi-Genie [Special]

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Detektiv Conan – 13. Film: Der nachtschwarze Jäger
fazit
Bei „Detektiv Conan: Der nachtschwarze Jäger“ muss der beliebte Meisterdetektiv das Rätsel um eine Mordreihe lösen, dessen Opfer in keinem offensichtlichen Zusammenhang stehen. Der Fall ist zwar alles andere als glaubwürdig, unterhält aber gut und wird später richtig tragisch. Weniger geglückt ist der verkrampfte Versuch, diese Hauptgeschichte mit der um die ewigen Antagonisten der schwarzen Organisation verknüpfen zu wollen.
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