Die Chefin: Dunkelfeld – Teil 2

Der Schock ist groß bei der Münchner Polizei, als sie die Leiche von Simon Asmus (Oleg Tikhomirov) in dem Kofferraum eines Autos findet. Was ist nur geschehen? Und was wollte der Berliner Kollege, den sie gerade noch in Köpenick gesehen hatten, so weit im Süden? Vera Lanz (Katharina Böhm), Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) und Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen und benachrichtigen auch Robert Heffler (Jürgen Vogel) und Mavi Neumann (Aybi Era), die Asmus zuvor noch vergeblich zu kontaktieren versucht hatte. Der Verdacht liegt nahe, dass der Mord mit dem Fall um das Pharmaunternehmen zu tun hatte, der die beiden Teams zuvor zusammengebracht hatte. Aber es gibt auch andere Spuren, die auf eine alternative Erklärung schließen lassen …

Crossover als Staffelauftakt

Fans von Die Chefin dürften ein wenig überrascht sein bei der neuen Staffel. Zwar war es zu erwarten, dass eine weitere kommt, die am Freitagabend ausgestrahlt wird. An der Besetzung hat sich nichts geändert, die Zahl der neuen Folgen – acht Stück sind es diesmal – liegt ebenfalls im Rahmen. Ungewöhnlich ist jedoch, dass die Serie durch ein Crossover eingeleitet wird. Genauer gibt es eine Art Vorfolge in Form von Jenseits der Spree: Dunkelfeld. Bei dieser kommen die Münchner und die Berliner Teams der beiden ZDF-Krimiserien zusammen, um gemeinsam an einem Fall zu arbeiten. Nun gibt es Teil 2 von Dunkelfeld, die offiziell dann die erste Folge der Staffel ist. Nur dass man eben den Auftakt der Kollegen und Kolleginnen gesehen haben sollte, damit man weiß, worum es geht, da die beiden Episoden zusammengehören. Wer nur diese Serie sehen möchte und die andere ignoriert hat, konnte da verwirrt sein.

Die Geschichte setzt nahtlos bei der von der letzten an, die mit dem schockierenden Mord an Simon endete, der gerade erst wieder zu einer führenden Figur aufgebaut wurde. Der Verlust sorgt dann auch für Emotionalität, wenn das aus Berlin angereiste Polizeiduo mit den Schmerzen zu kämpfen hat. Der Vorfall führt auch dazu, dass es in Die Chefin: Dunkelfeld, anders als bei der obigen Folge, zu Konflikten bei den beiden Teams kommt. Das ist nicht unbedingt zielführend, ist hier aber zumindest nachvollziehbar. Letzteres gilt jedoch nicht für die gesamte Folge. Schon dass Simon allein aus Berlin nach München fuhr, um auf eigene Faust zu ermitteln, ist etwas weit hergeholt. Richtig grotesk wird es dann zum Schluss, wenn sich herausstellt, wer den Mord begangen hat. Lanz selbst sagt, dass man das nicht nachvollziehen können muss.

Schwacher Abschluss

Die Geschichte selbst ist sowieso nicht besonders gut, war sie schon bei der ersten Folge nicht. Das Thema eines betrügerischen Pharmaunternehmens ist nicht sehr einfallsreich, wird durch die absurdere Entwicklung nicht besser gemacht. Letzten Endes ist das Crossover der beiden Erfolgsserien dann auch nicht der Rede wert. Die Chefin: Dunkelfeld ist durch die inhaltlichen Entgleisungen noch einmal schwächer als die vorangegangene Episode. Wer die Figuren mag, schaltet natürlich trotzdem ein. Wer jedoch primär einen guten Krimi sehen möchte, sollte sich besser woanders umsehen. Hier ist nicht viel zu holen, Lust auf die nächste Folge Neues Leben, die in der kommenden Woche gezeigt wird, kommt da nicht auf.