Die Mumie 1999 The Mummy
© Universal Pictures

Die Mumie (1999)

Die Mumie Trilogie
„Die Mumie“ // Deutschland-Start: 3. Juni 1999 (Kino) // 18. Mai 2017 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ägypten im Jahr 1290 v. Chr.: Als die Affäre zwischen Hohepriester Imhotep (Arnold Vosloo) und Anck-Su-Namun (Patricia Velasquez) auffliegt, die eigentlich eine Mätresse des Pharaos ist, kommt es zur Katastrophe. Die beiden töten den Pharao, Anck-Su-Namun begeht Selbstmord, Imhotep wird verflucht und in der Stadt der Toten Hamunaptra lebendig begraben, ohne Aussicht auf einen Tod. Seither ist dieser Ort zu einer Legende geworden, den viele gesucht, aber nie gefunden haben. Die Geschwister Evelyn (Rachel Weisz) und Jonathan Carnahan (John Hannah) lassen sich davon aber nicht abhalten. Als sie in den Besitz einer alten Karte kommen, machen sie sich entgegen allen Warnungen auf den Weg, Hamunaptra ausfindig zu machen. Dabei treffen sie auf den Abenteurer Rick O’Connell (Brendan Fraser), der behauptet, sie dorthin führen zu können. Dumm nur, dass er gerade gehängt werden soll. Und das ist nur das erste von vielen Hindernissen …

Bombast-Remake mit Anlaufschwierigkeiten

Manchmal dauert es eben länger. Eigentlich hatte es bereits in den 1980ern Pläne gegeben, den Horrorklassiker Die Mumie von 1932 neu zu verfilmen. Mehrere Anläufe wurden im Laufe der Jahre gestartet, unter anderem sollten Genrelegende George A. Romero, Clive Barker und Joe Dante Regie führen. Aber aus all dem wurde nichts. Am Ende wurde es Stephen Sommers (Van Helsing), der dem unsterblichen Oldie neues Leben einhauchen durfte. Der war zwar im Vergleich zu den obigen Kollegen nicht sonderlich bewandert bei Horrorfilmen. Das schien aber niemanden zu stören. Und tatsächlich ist seine Version der Geschichte auch kein direktes Remake, sondern änderte einiges ab, setzte eigene Akzente. Am Ende bleib selbst von dem Genre nicht mehr viel übrig.

Das heißt nicht, dass in der 1999er Variante nicht auch schreckliche Dinge passieren. Wenn Menschen lebendig von Skarabäen gefressen werden, von innen heraus auch noch, dann ist das schon Stoff für Alpträume. Und zumindest manchmal sind die Mumien auch ein furchteinflößender Anblick. Dennoch: Sommers, der auch das Drehbuch geschrieben hat, reduzierte den Horroranteil und drehte lieber einen Abenteuerfilm. Wenn man Vergleiche bemüht, dann deshalb weniger mit dem Original als vielmehr mit Titeln wie Jäger des verlorenen Schatzes oder Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten, die in den 1980ern für pralle Kinokassen sorgten. Die Mumie sucht selbst das große Publikum, anstatt die Zielgruppe von Horrorwerken bedienen zu wollen. Statt Grusel ist Action angesagt, viel Spektakel und Schauwerte.

Überdreht und unterhaltsam

Und Humor. Tatsächlich wird der Film nicht selten als Komödie bezeichnet, wenn ständig irgendwelche Witze gerissen werden. Manchmal erfolgt das über die Dialoge, wenn etwa Rick selbst in der gefährlichsten Situation um keinen blöden Spruch verlegen ist. In anderen Szenen geschehen irgendwelche Missgeschicke. Hinzu kommen überzeichnete Figuren, etwa Jonathan, der von Anfang als etwas skurril angelegt ist. Der Humor ist sicherlich nicht anspruchsvoll, Die Mumie ist oft etwas albern, neigt zum Klamauk. Aber es passt doch zu diesem unbekümmerten Abenteuer, das zwar die ganz großen Gefahren heraufbeschwört, dabei aber alles etwas lockerer und leichter mag. Typisches Popcorn-Kino eben.

Tatsächlich kann man sich den Film ein Vierteljahrhundert später noch immer gut anschauen, um für zwei Stunden die Welt da draußen zu vergessen. Natürlich sind die Effekte nicht mehr ganz zeitgemäß, aber immer noch gut genug, um nicht störend aufzufallen. Vor allem sind die Schauplätze stimmungsvoll, damals wurde noch mit tatsächlichen Kulissen gearbeitet, anstatt das immer dem Computer zu überlassen. Das Publikum nahm das alles dankbar an und machte Die Mumie zu einem echten Hit, der zwei direkte Nachfolger sowie diverse Spin-offs erhielt. Der spätere Remake-Versuch von 2017 mag sich mehr an Horrorfans gerichtet haben, konnte dabei aber nicht hiermit mithalten.

Credits

OT: „The Mummy“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Stephen Sommers
Drehbuch: Stephen Sommers
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Adrian Biddle
Besetzung: Brendan Fraser, Rachel Weisz, John Hannah, Arnold Vosloo, Kevin J. O’Connor, Jonathan Hyde

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2000 Bester Ton Leslie Shatz, Chris Carpenter, Rick Kline, Chris Munro nominiert
BAFTA 2000 Beste Spezialeffekte John Andrew Berton Jr., Daniel Jeannette, Ben Snow, Chris Corbould nominiert

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Die Mumie (1999)
fazit
Nach vielen gescheiterten Anläufen kam mit „Die Mumie“ doch noch ein Remake des Horror-Klassikers, das von dem Abenteuer zweier Geschwister und eines Schatzräubers erzählt. Statt Schrecken ist aber Spaß angesagt, wenn Action und klamaukiger Humor dominieren. Das Ergebnis ist typisches Popcorn-Kino, das auch wegen der stimmungsvollen Schauplätze noch immer funktioniert.
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