Nachdem er die Affen aus der Sklaverei der Menschen befreien konnte, lebt Schimpanse Caesar (Roddy McDowall) als deren Anführer gemeinsam mit ihnen in einer Siedlung. Die wenigen Menschen unter ihnen werden mehr oder weniger wie Sklaven behandelt, auch wenn Caesar dies nicht wahrhaben will. Das Zusammenleben ist friedlich, wenn auch nicht ohne Spannungen, besonders weil der Gorilla General Aldo (Claude Akins) und viele andere Soldaten die Menschen nicht dulden und nicht einsehen, warum sie deren Sprache lernen sollen. Als einer der wenigen menschlichen Berater Caesars fungiert MacDonald (Austin Stoker), einer der wenigen Überlebenden der Revolution und der durch die Menschen ausgelösten atomaren Bombardierung, die weite Teile der Erde unbewohnbar machte. Um Gewissheit über die Zukunft der Affen wie auch der Menschen zu erhalten, rät er Caesar, eine Expedition in die verbotene Stadt zu machen, wo sich ein Archiv befindet, in dem er Audiomaterial von Caesars Eltern, den aus der Zukunft gereisten Cornelius und Zira, vermutet. Während ihrer Nachforschungen jedoch stoßen sie auf bewaffneten Widerstand, denn in den radioaktiv verseuchten Trümmern der Stadt leben noch Menschen, deren Anführer einen Angriff der Affen vermuten und nun zum Gegenschlag rüsten wollen. Zugleich hat Aldo genug von der gemäßigten Führung Caesars und will seinerseits einen Feldzug gegen die Menschen beginnen.
Auf die Eroberung folgt die Schlacht
Die Schlacht um den Planet der Affen ist der insgesamt fünfte Teil der Filmreihe, die mit Franklin J. Schaffners Planet der Affen (1968) begonnen hatte. Nach dem beachtlichen dritten Teil Flucht vom Planet der Affen (1971) konnte man denken, dass die Reihe es schaffen könnte, ihre Themen visuell wie auch erzählerisch weiterzudenken und dadurch aktuell sowie zeitlos zu bleiben. Auch wenn J. Lee Thompsons Eroberung vom Planet der Affen dieser Erwartungshaltung nicht ganz standhalten konnte, engagierte man ihn für Die Schlacht um den Planet der Affen noch ein weiteres Mal, mit eher verhaltenem Erfolg bei Kritik sowie beim Publikum. Die Ansätze, die Themen und Bilder der Filmreihe weiterzudenken, sind durchaus da, doch leider mangelt es an vielen Stellen an der Konsequenz und mündet in einem letzten Bild, was einfach nur kitschig ist und dem Anspruch, den der erste Film definiert hat, nicht gerecht wird.
Wenn man einmal vom Horrorgenre absieht, ist es eine schwierige Aufgabe, eine Filmreihe erzählerisch und ästhetisch immer wieder neu zu denken oder zumindest weiterzudenken. Star Trek konnte als Serie immer wieder aktuelle Themen aufgreifen und zugleich sich selbst treu bleiben und sogar Experimente wagen, doch für die Filmreihe muss ein anderer Anspruch herhalten. Dies gilt nicht minder für Planet der Affen, die vom ersten Film an auf nach wie vor aktuelle Themen wie Rassismus, Ausbeutung sowie Kriegstreiberei anspielte und erzählerisch und ästhetisch einen zutiefst dystopischen Charakter hatte.
Indem die Figur des Caesar als eine Art Moses die Affen aus der Sklaverei befreit hat, gilt es nun eine neue Gesellschaft zu erschaffen, doch dies ist nicht einfach. Die Idee des Drehbuchs, in dieser Gesellschaft eine Minderheit von Menschen zu platzieren, eröffnet viele Möglichkeiten, die von späteren Teilen wie Planet der Affen: Revolution links liegen gelassen wurden. Anstatt aber bei den Konflikten dieser neuen Gesellschaft zu bleiben, werden diese angerissen und für ein eher maues Spektakel im Finale aufgegeben. Thompsons Film fehlt es an einer klaren Linie, ästhetisch und vor allem erzählerisch, sodass man als Zuschauer immer auf Distanz bleibt und nicht Neues geboten bekommt.
Vertane Chancen
Wie schon beschrieben fehlt es nicht an Ideen, doch es ist schade, wenn diese nicht weiter verfolgt werden. Wenn Cornelius, der Sohn Caesars, mit einem der Menschenkinder „Krieg“ spielt, und dabei so tut, als wäre er tödlich verwundet worden, steckt in diesem Bild eine Kraft, die es, sofern man dies weiter verfolgt, mit der Wirkung der letzten Einstellung von Planet der Affen aufnehmen könnte. Leider verspielt die Geschichte immer wieder ihr Potenzial, sodass man stattdessen eine Schlacht zu sehen bekommt, deren Verlauf man sich eigentlich schon hat denken können. Darsteller wie Roddy McDowall, Claude Akins oder Austin Stoker sowie Regielegende John Huston in einer kleinen Nebenrolle tun ihr Bestes, damit die Schlacht noch einigermaßen unterhaltsam bleibt. Wer jedoch die Filmreihe bis zu diesem Teil verfolgt hat, kommt nicht umhin, enttäuscht zu sein von einem Film, der es sich viel zu einfach macht und der nur auf der Stelle tritt, anstatt mutig voranzuschreiten.
OT: „Battle for the Planet of the Apes“
Land: USA
Jahr: 1973
Regie: J. Lee Thompson
Drehbuch: John William Corrington, Joyce Hooper Corrington
Musik: Leonard Rosenman
Kamera: Richard H. Kline
Besetzung: Roddy McDowall, Claude Akins, Natalie Trundy, Severn Darden, Lew Ayres, John Huston, Austin Stoker
Amazon (DVD „Planet der Affen Legacy Collection“)
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)