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© ARD Degeto Film/Richard Kranzin

Die schönste Bescherung

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„Die schönste Bescherung“ // Deutschland-Start: 13. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Schon seit Längerem kriselt es bei Leonie (Anna Unterberger) und Kian Rigi (Reza Brojerdi), jetzt steht die endgültige Trennung des Ehepaares an. Vorher wollen sie aber noch einmal gemeinsam mit ihren Kindern Sima (Padmé Hamdemir) und Elyas (Elliott Woodruff) Weihnachten feiern. Also wird fleißig vorbereitet, ein Baum ausgesucht, schließlich soll alles perfekt sein, selbst wenn dies reine Kulisse ist. Lange schaffen es die beiden aber nicht, die Fassade aufrechtzuerhalten. Zumal auch noch Kians Eltern Britta (Jutta Speidel) und Navid (Ramin Yazdani) unerwartet vorbeischauen und sich den Festlichkeiten anschließen, zum Leidwesen von Leonie. Immer wieder kommt es dadurch zu Konflikten bei der Familie, alte und neue Verletzungen kommen an die Oberfläche. Und dann wartet noch eine weitere große Überraschung auf sie …

Ernster Film zum Fest der Liebe

Zum Ende des Jahres kommen auf den öffentlich-rechtlichen Sender traditionell reihenweise Filme heraus, die pünktlich zum Fest der Liebe besinnliche, versöhnliche, manchmal auch romantische Töne anschlagen. Erlaubt ist, was die Menschen zusammenbringt. Das kann mal in Form einer Komödie sein wie bei Alle Jahre wieder, wo sich zwei Zufallsbekanntschaften bei weihnachtlichen Busfahrten näherkommen. Andere sind eher nachdenklich, darunter Stille Nacht, raue Nacht, bei dem ein Beziehungsende und diverse gesellschaftliche Themen zusammenfinden. Und dann ist da noch Familie is nich, das zwar völlig auf ein weihnachtliches Setting verzichtet, mit seiner Geschichte um eine griesgrämige Witwe, die sich durch ihre Enkelin wieder anderen gegenüber öffnet, aber gut in die Zeit passt. Und auch bei Die schönste Bescherung geht es darum, dass Menschen sich wieder einander näherkommen.

Weihnachten ist für eine solche Wiederfindung immer ein dankbares Umfeld. Schließlich ist das Fest dafür prädestiniert, wenn alle eng aufeinandersitzen und Zeit miteinander verbringen. Oft wird das zu komödiantischen Zwecken genutzt. Bei der ARD-Produktion Die schönste Bescherung ist davon aber nur wenig zu spüren. Natürlich überschlagen sich die Ereignisse auch schon mal. Das ist aber nicht unbedingt dazu gedacht oder geeignet, dass man lacht. Man nimmt das hier schon alles ernst. Auf gesellschaftliche Themen wird dabei jedoch weitestgehend verzichtet. Möglichkeiten dafür hätte es zwar schon gegeben. Wenn etwa Leonie mit einem jüngeren Mann anbandelt oder es später um die Frage geht, wie man als junger Mensch ein Kind unterbringen kann, hätte sich das schon angeboten, um etwas tiefer zu bohren. Das wollte man aber nicht.

Persönlich, aber nicht unbedingt nennenswert

Stattdessen bleibt Regisseurin Karin Heberlein (Einfach Nina) nah bei der Familie und arbeitet die diversen Konflikte heraus. Der wichtigste ist natürlich der zwischen den Eheleuten, da die auseinanderbrechende Partnerschaft quasi im Mittelpunkt des Unglücks steht. Aber es werden auch andere Sollbruchstellen eingebaut. Das Verhältnis zwischen Leonie und ihrer Schwiegermutter ist beispielsweise schwierig. Auch zwischen Eltern und Kindern ist manches nicht ausgesprochen, zumindest nicht in der Form, in der es notwendig gewesen wäre. Auf die großen dramatischen Zuspitzungen wird dabei verzichtet, Die schönste Bescherung ist ein insgesamt angenehm ruhiger Film, der auf Kitsch oder plumpe Manipulation verzichtet.

An und für sich ist das sympathisch. Nur ist das Ergebnis nicht so wirklich interessant geworden. Weder gibt es eine nennenswerte Geschichte noch Figuren, die einem nahegehen würden. Natürlich ist hier viel dabei, das sehr universell ist und damit dem Publikum die Möglichkeit bietet, sich darin wiederzufinden. Dennoch hätte es da ein bisschen mehr gebraucht, das Drama plätschert anderthalb Stunden lang vor sich hin, ohne dass da viel wäre, wofür sich das Einschalten lohnt. Ärgern muss man sich bei Die schönste Bescherung nicht, der Film funktioniert, macht keine gröberen Fehler, schauspielerisch geht das auch klar. Nur ist das zu wenig, mehr als Durchschnitt ist das Drama nicht.

Credits

OT: „Die schönste Bescherung“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Karin Heberlein
Drehbuch: Sophia Krapoth
Musik: Ephrem Lüchinger
Kamera: Yunus Roy Imer
Besetzung: Anna Unterberger, Reza Brojerdi, Jutta Speidel, Ramin Yazdani, Padmé Hamdemir, Elliott Woodruff, Joshua Hupfauer

Bilder

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Die schönste Bescherung
fazit
Bei „Die schönste Bescherung“ will ein auseinandergehendes Paar ein letztes Mal mit der Familie Weihnachten feiern. Der Film verzichtet dabei auf Humor, verzichtet aber auch auf dramatische Zuspitzungen oder größere Themen. Das Ergebnis bietet wenig Anlass zum Ärger, aber auch wenig, wofür es sich lohnen würde einzuschalten.
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