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Dinner for Two (2021)

„Dinner for Two“ // Deutschland-Start: 9. Dezember 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Carsten (Nikolaj Coster-Waldau) ist aus Leidenschaft Koch, auch wenn die Anfänge schwierig sind. Ein Catering-Auftrag, den er mit seinem Bruder Torben (Nicolas Bro) erfüllt, endet in einem Desaster. Dafür lernt er die charmante Maggie (Katrine Greis-Rosenthal) kennen. Jahre später sind die beiden verheiratet, haben zwei Kinder und ein eigenes Restaurant. Noch immer träumt Carsten davon, einen eigenen Michelin-Stern zu erhalten, hat alles drangesetzt, um sich einen Namen zu machen. Als eines Tages ein mysteriöser Gast bei ihnen auftaucht, glaubt er, sich endlich beweisen zu können und den Traum zu erfüllen, auf den er jahrelang hingearbeitet hat. Doch wie mehrfach in seinem Leben kommt es anders, das Paar muss mehr als nur eine Krise zusammen durchstehen …

Der Druck der Spitzengastronomie

Kochen ist eine dieser Tätigen, die gleichzeitig Alltag und Kunst sein können. Für die einen ist es ein notwendiges Übel, irgendetwas muss man ja essen. Andere nutzen dies, um sich selbst zu verwirklichen, stecken ihre ganze Leidenschaft hinein. Wer das jedoch beruflich betreibt, dessen Leidenschaft wird immer mal wieder auf die Probe gestellt. Vor allem wenn dieser Beruf in der Spitzengastronomie angesiedelt ist. Das ist für die Betroffenen hart, aber auch ein dankbares Thema, weshalb immer wieder Filme und Serien sich dieses annehmen. The Bear: King of the Kitchen wurde damit zur Sensation. House of Spoils erzählte von diesem hohen Druck im Kontext eines Horrorfilms. Ganz so weit geht es bei Dinner for Two nicht. Den einen oder anderen Alptraum durchleben aber auch diese Figuren.

Aufgezogen wird dies bei dem dänischen Film an dem Beispiel eines Paares. Zwar ist nur er der kulinarische Boss, während sie nach dem ersten Treffen darauf reduziert wird, seine Frau und die Mutter der Kinder zu sein. Aber auch an ihr geht dieses Leben, welches auf den unbedingten Erfolg ausgerichtet ist, nicht spurlos vorbei. Die Beziehung ist in einer Krise. Die Begierde ist zwar schon noch da, wie eine frühe Szene zeigt. Eine Gemeinschaft sieht aber anders aus. Und auch der Nachwuchs hat in Dinner for Two zu leiden, wird einfach nicht so wahrgenommen, wie er es bräuchte. Das Drama zeigt dies ohne große Beschönigungen auf. Da sind Szenen, die emotional derart erfroren sind, dass es einem selbst daheim auf dem Sofa noch frösteln darf. Sympathisch sind die Figuren sowieso nicht. Von den Kindern einmal abgesehen sind die Leute auf verschiedene Weisen furchtbar.

Sehenswert trotz mancher Entgleisungen

Regisseur und Co-Autor Christoffer Boe (Verachtung) legt dabei schon Wert darauf, den Charakteren aber auch Ambivalenzen mitzugeben. Wenn diese zum Opfer ihrer eigenen Ambitionen werden, darf man das kritisieren. Aber da ist eben immer die Frage, wie viel man zu opfern bereit ist, um zur Spitze zu kommen. Dinner for Two ist da den diversen Filmen nahe, in denen sich die Figuren im künstlerischen Bereich betätigen und daran zu zerbrechen drohen – siehe etwa Whiplash. Leider werden diese Grundsatzdiskussionen aber nicht sonderlich vertieft. Tatsächlich wird die Frage fast gar nicht aufgeworfen, weil stattdessen lieber die Probleme der Familie aufgezeigt werden. Es werden also nur die Risiken aufgezeigt, anstatt sich damit auseinanderzusetzen, ob es das alles denn wert ist.

Das ist zwar nicht grundsätzlich verkehrt. Bedauerlich ist aber, wie der Film zwischendurch die Geschichte eskalieren lässt und damit am Thema vorbeischießt. Die dramatische Zuspitzung zu den Kindern wie auch eine Affäre, die nicht ganz nachvollziehbar verläuft, das hätte es alles nicht gebraucht. Dinner for Two büßt an diesen Stellen nur an Glaubwürdigkeit ein, um auf etwas plumpe Weise Spannung erzeugen zu wollen. Auch das kitschige und etwas fragwürdige Ende ist nicht hilfreich. Dennoch, in der Summe ist das hier schon sehenswert. Daran hat besonders das Zusammenspiel von Katrine Greis-Rosenthal und Nikolaj Coster-Waldau seinen Anteil, wenn sie als Paar hässliche wie schöne Zeiten zusammen durchleben und wir mittels Flashbacks erfahren, wie das alles angefangen hat.

Credits

OT: „Smagen af sult“
IT: „A Taste of Hunger“
Land: Dänemark
Jahr: 2021
Regie: Christoffer Boe
Drehbuch: Christoffer Boe, Tobias Lindholm
Musik: Anthony Lledo, Mikkel Maltha
Kamera: Manuel Alberto Claro
Besetzung: Katrine Greis-Rosenthal, Nikolaj Coster-Waldau, Flora Augusta, Charlie Gustafsson, August Vinkel, Nicolas Bro

Bilder

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Dinner for Two (2021)
fazit
„Dinner for Two“ erzählt aus dem Leben eines Paares, das beim Traum vom eigenen Michelin-Stern zu zerbrechen droht. Das ist insgesamt sehenswert, wenn der Film die Schattenseiten einer Leidenschaft aufzeigt. Diverse plumpe Übertreibungen und das kitschige Ende schmälern aber den Eindruck.
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