Donkey Kong Videospiel Game
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Donkey Kong

Donkey Kong Videospiel Game

Inhalt / Kritik

Heute mag man es kaum glauben, aber es gab tatsächlich eine Zeit, als Nintendo sich schwer damit tat, seine Spiele zu verkaufen. Mehrere Anläufe hatte die japanische Firma hinter sich, die diversen Automatenspiele blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Das änderte sich erst mit Donkey Kong, das 1981 zu einem riesigen Hit wurde. Das Spiel führte zudem zwei Figuren ein, die mehr als vier Jahrzehnte später noch immer Ikonen der Videospielbranche sind. Da ist zum einen der titelgebende Gorilla, der hier noch der Bösewicht war. Und dann ist da Mario, der Jahre vor seinem ambitionierten Hüpfabenteuer Super Mario Bros. bereits Heldenqualitäten demonstrierte. Allerdings hieß er damals noch nicht Mario. Tatsächlich hatte er überhaupt keinen Namen, selbst wenn er seinerzeit in der Anleitung als Jumpman bezeichnet wurde. Und auch wenn der Beruf des Protagonisten später als Klempner etabliert wurde, war er damals noch Zimmermann.

Ein erster Hüpfer

Hüpfen konnte er aber auch solcher schon ziemlich gut. Das musste er auch, wenn er sich durch die Level bewegt, welche eine Baustelle darstellen. Vier waren es ursprünglich in der Arcade-Fassung, beim NES musste man sich mit drei begnügen. Auch bei anderen Adaptionen musste gekürzt werden, der Speicherplatz gab damals noch nicht genug her. Das Prinzip blieb bei allen aber gleich: Am oberen Ende lauerte Donkey Kong, der Marios Freundin Pauline entführt hatte. Schon damals gab es also das Damsel-in-Distress-Prinzip, welches die Jump-and-Run-Figur später immer mal wieder bestimmte. Anders als bei den scrollenden Varianten sind die Levels hier aber starr und bestehen aus verschiedenen Ebenen. Die Spielenden beginnen auf der untersten und müssen einen Weg an die Spitze finden. Dafür heißt es, über Abgründe zu springen oder Leitern zu erklimmen.

Donkey Kong sieht dem Ganzen aber nicht tatenlos zu, der Affe tut einiges dafür, damit Mario sein Ziel nicht erreicht. Ikonisch sind die Fässer, die er in die Tiefe wirft und über die man nach Möglichkeit springen sollte. Auch andere Gefahren warten auf dem Weg nach oben. Unterwegs kann Mario Gegenstände einsammeln, die entweder mehr Punkte bringen oder ihn Objekte zerstören lassen. Wichtiger ist es aber, den Aufbau der Level und das System hinter den sich bewegenden Elementen zu lernen. Da heißt es, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, bevor es weitergeht. Theoretisch kann man natürlich auch spontan reagieren. Da Mario im Vergleich zu seinen großen Abenteuern später aber recht träge agiert und auch nicht sonderlich weit springen kann, sind die Möglichkeiten jedoch begrenzt.

Noch immer ein schnelles Spiel wert

Man darf hier dann auch nichts erwarten, was ansatzweise mit den Spielen der Super Mario-Reihe zu vergleichen wäre. Zwar lagen zwischen den beiden Games nur vier Jahre. Aber es liegen Welten dazwischen, die technischen Voraussetzungen sind in Folge sprunghaft gestiegen. Tatsächlich konnten viele Ideen, die Shigeru Miyamoto und Gunpei Yokoi hatten, nicht umgesetzt werden, die Technik gab das nicht her. Für die damalige Zeit war Donkey Kong aber durchaus ambitioniert. Heute gibt es natürlich unzählige Games, in denen die Figuren durch die Gegend laufen und springen, man kann sich eine Welt ohne gar nicht vorstellen. Und doch war der erste Auftritt von Mario auch das erste Spiel, das man tatsächlich als Jump’n’Run bezeichnen würde.

Aber wie das so ist mit den Pionieren: Sie werden später von besseren Versionen verdrängt. Wie bei so vielen Spielen aus der damaligen Zeit ist es nahezu unmöglich, sie „fair“ zu beurteilen. Die Maßstäbe von heute funktionieren nicht. Aber selbst, wer mit aktuellen Games hantiert, kann hiermit noch seinen Spaß haben. Zumal man auch nicht viel Zeit investieren muss: Die Levels sind sehr kurz, Donkey Kong ist recht schnell durch, bietet dabei einen ansprechenden Schwierigkeitsgrad. Schließlich sollte das breite Publikum gefordert werden, die möglichst oft in die Videospielhalle zurückkehrten. Das Ergebnis ist ein Klassiker, den man zumindest kennen sollte, selbst wenn er nur der erste Schritt zu deutlich Größerem war.

Credits

OT: „Donkey Kong“
Land: Japan
Jahr: 1981
Director: Shigeru Miyamoto
Producer: Gunpei Yokoi
Musik: Yukio Kaneoka
Publisher: Nintendo
Entwickler: Nintendo R&D1
Plattformen: Amstrad CPC, Apple II, Arcade, Atari 2600, Atari 7800, Atari 8-bit Family, ColecoVision, Commodore 64, Commodore VIC-20, Game Boy Advance, Intellivision, MSX, NES, PC, ZX Spectrum

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Donkey Kong
fazit
„Donkey Kong“ revolutionierte 1981 die Spielebranche und führte zwei ikonische Figuren ein. Spaß macht das Abenteuer um einen Zimmermann, der seine Freundin vor einem Gorilla retten muss, noch immer, auch wenn das natürlich alles ziemlich einfach ist im Vergleich zu späteren Auftritten.
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