Dungeons and Dragons
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Dungeons and Dragons
„Dungeons & Dragons“ // Deutschland-Start: 12. April 2001 (Kino) // 16. Oktober 2001 (DVD)

 

Inhalt / Kritik

Als Kaiserin über das Reich Izmer genießt Savina (Thora Birch) große Macht. Doch damit soll Schluss sein: Sie will freiwillig Reformen anstoßen, welche der gewöhnlichen Bevölkerung mehr Mitspracherechte verschaffen soll. Der Magier Profion (Jeremy Irons), selbst ein großer Nutznießer des aktuellen Systems, will dem jedoch nicht tatenlos zusehen. Mit der Hilfe anderer Zauberer und seiner Schergen plant er, der Kaiserin das goldene Zepter zu entreißen und sich selbst zum Herrscher zu ernennen. Zur gleichen Zeit sind die beiden Diebe Ridley (Justin Whalin) und Snails (Marlon Wayans) dabei, eine magische Schule auszurauben. Ehe es sich die beiden versehen, sind sie mit der Magierin Marina (Zoe McLellan) und dem Zwerg Elwood (Lee Arenberg) unterwegs und suchen ein rotes Zepter, welches wie das goldene Zepter Macht über Drachen verleiht und den Verlauf der Geschichte verändern kann …

Flop mit langer Vorgeschichte

Als 1974 das Rollenspielsystem Dungeons & Dragons auf den Markt kam, dauerte es nicht lange, bis es seine Fans fand. In den 1980ern stieg die Popularität noch einmal beträchtlich an. Das lag nicht nur an der internationalen Ausbreitung – 1983 erschien es beispielsweise auf Deutsch –, sondern auch an den Versuchen, das System in anderen Kontexten zu verkaufen. Sehr erfolgreich waren beispielsweise die Computerspiele von SSI, die ab 1988 erschienen. Und dann war da noch die Animationsserie von 1983, in der eine Freundesgruppe per Magie in einer Parallelwelt landete und dort Abenteuer bestehen muss. Eigentlich hätte zu der Zeit auch ein Live-Action-Film gedreht werden sollen. Doch obwohl über Jahre hinweg an dem Versuch gearbeitet wurde, der Plan ging lange nicht auf. Erst 2000 kam doch noch ein gleichnamiger Spielfilm heraus, nachdem es ewig hin und her ging.

Ende gut, alles gut? Das eher nicht. Obwohl das Budget im Vergleich zu den anfänglichen Plänen weit nach unten gedrückt wurde, wurde das Fantasyabenteuer zu einem Verlustgeschäft. Zudem waren die Kritiken verheerend, Dungeons & Dragons war für diverse Schmähpreise nominiert. Seither ist ein knappes Vierteljahrhundert vergangen, weshalb heutige Reaktionen kaum schmeichelhafter ausfallen werden. Schon für 2000 waren die Spezialeffekte nicht unbedingt State of the Art. Inzwischen sieht das so billig aus, dass man teilweise kaum glauben mag, was man da sieht. Während einige Settings noch einigermaßen vorzeigbar sind, wird es spätestens mit dem Auftauchen der Drachen unfreiwillig komisch.

Zwischen Langeweile und unfreiwilliger Komik

Der Inhalt taugt sowieso nichts. Dass das Franchise mit Archetypen arbeitet, ist kein Geheimnis, weshalb vieles generisch wirkt. Wenn hier Diebe, eine Magierin und ein Zwergenkrieger zusammenarbeiten, es um Zauberer und Drachen geht, dann werden letztendlich nur Klischees wiederholt. Entsprechend langweilig sind die Figuren. Eigentlich stechen nur zwei etwas hervor. Da wäre zum einen Snails, der von dem sonst auf Komödien spezialisierten Marlon Wayans (Scary Movie) gespielt wird und wohl als Comic Relief gedacht war. Berüchtigt ist Dungeons & Dragons jedoch vor allem wegen Jeremy Irons, der hier völlig entfesselt dem Overacting frönt und immer so wirkt, als wäre er selbst von einer Parallelwelt ans Set gestolpert.

Auf diese Weise wechselt der Film immer wieder zwischen Langeweile und unfreiwilliger Komik. Dass man ein solches Abenteuer tatsächlich humorvoll aufziehen kann, hat das leider ebenfalls an den Kinokassen gescheiterte Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben bewiesen. Dort wurden tatsächlich komische Szenen mit einem schönen Abenteuergefühl und kompetenten Effekten verbunden, dazu gab es ein glänzend aufgelegtes und talentiertes Ensemble. Dungeons & Dragons hat nichts davon. Für einen Trashabend in launiger und angeheiterter Runde reicht das. Ein Publikum auf der Suche nach einem tatsächlichen Fantasyabenteuer schaut sich jedoch besser anderweitig um, hier erwartet einen nur Elend, Ärger und Gelächter.

Credits

OT: „Dungeons & Dragons“
Land: USA, Tschechische Republik
Jahr: 2000
Regie: Courtney Solomon
Drehbuch: Carroll Cartwright, Topper Lilien
Musik: Justin Caine Burnett
Kamera: Douglas Milsome
Besetzung: Justin Whalin, Marlon Wayans, Thora Birch, Zoe McLellan, Kristen Wilson, Lee Arenberg, Bruce Payne, Jeremy Irons

Trailer

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Dungeons & Dragons
fazit
„Dungeons & Dragons“ erzählt von Machtkämpfen, von großer Magie und Zauberern sowie vielen Gefahren, die eine wild zusammengewürfelte Heldentruppe überstehen muss. Klingt spannend? Ist es nicht. Stattdessen ist das Fantasyabenteuer einer dieser Filme, bei denen fast gar nichts passt. Immerhin, manchmal wird das unfreiwillig komisch, etwa wenn sich Jeremy Irons einem grotesken Overacting hingibt. Ansonsten erwartet einen bei der Adaption der bekannten Rollenspielreihe eher Langeweile.
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