The Last Breath Escape from the Deep – Bis zum letzten Atemzug
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Escape from the Deep – Bis zum letzten Atemzug

„Escape from the Deep – Bis zum letzten Atemzug“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Schon seit Längerem sind Noah (Jack Parr) und Captain Levi (Julian Sands) auf der Suche nach der U.S.S. Charlotte, einem Kriegsschiff, das während des Zweiten Weltkriegs versenkt wurde. Tatsächlich werden sie eines Tages fündig, das Wrack ist lokalisiert. Gerade, als sie ihren Triumph feiern wollen, tauchen auch Logan (Arlo Carter), Riley (Erin Mullen), Brett (Alexander Arnold) und Sam (Kim Spearman) auf, die Noah noch aus College-Zeiten kennt. Die Clique ist schnell Feuer und Flamme für das nasse Grab, will selbst einmal unten erkunden. Noah hält davon nicht viel, doch die gute Bezahlung ist durchaus ein Argument, ist das Geld derzeit doch ein wenig knapp. Dabei ahnt die Amateur-Abenteuertruppe nicht, dass sie bei dem Ausflug in die Tiefe nicht allein ist. Ein Weißer Hai treibt da unten sein Unwesen und hat es auf die Freundesgruppe abgesehen …

Haihorror mit bekannten Namen

Irgendwie sind sie nicht totzukriegen. Zwar sah es eine ganze Weile so aus, als seien Haie als Monster nicht mehr zeitgemäß, auch aus einem ökologischen Bewusstsein heraus. Das scheint inzwischen aber niemanden mehr zu interessieren, regelmäßig werden neue Filme produziert. Dann und wann schafft es einer dieser Titel auch mal ins Kino, zuletzt etwa Something in the Water. Prinzipiell ist Haihorror aber zu einem Synonym für B-Movie-Direct-to-Video-Produktionen geworden. Da war dieses Jahr etwa Maneater über eine Gruppe von Menschen, die einen Hai jagen, der nahe einer abgelegenen Insel auf Beutefang ist. Bei No Way Up wurde ein abgestürztes Flugzeug zur Todesfalle für die Passagiere, die unter der Meeresoberfläche gefangen waren. Escape from the Deep geht nun in eine ähnliche Richtung, hier ist es ein altes Schiff, in dem die Figuren sich in Sicherheit bringen müssen.

Auf den ersten Blick klingt das das einem beliebigen, billigen Genrebeitrag. Und doch sind es zwei Namen, die hervorstechen und irgendwie neugierig machen. Da ist beispielsweise Schauspielveteran Julian Sands, der hiermit seinen letzten Film drehte, bevor er in den Bergen verunglückte und erst Monate später gefunden wurde. Aber auch der Regisseur macht hellhörig: Der Norweger Joachim Hedén drehte zuvor Breaking Surface – Tödliche Tiefe, einen auf zahlreichen Festivals gezeigten Thriller über zwei Schwestern, die unter Wasser ums Überleben kämpfen. Erfahrung mit dem Setting und dem Genre hatte der Filmemacher also. Das macht sich auch durchaus bemerkbar. Escape from the Deep ist sicherlich kein Rausch für die Sinne. Aber es gelingt doch, immer mal wieder den Schauplatz in Szene zu setzen, das sieht schon besser aus als viele dieser Wegwerfproduktionen.

Figuren für die Tonne

Doch während Hedén beim obigen Hit auch das Drehbuch verfasste, übernahm das hier Nick Saltrese. Und der hatte offensichtlich keine große Lust, wirklich Arbeit zu investieren. Gerade die Figuren sind mal wieder eine Zumutung, schwanken zwischen nervig und langweilig. Klar, in diesem Genre ist das keine Seltenheit, Menschen sind da oft nicht mehr als ein Mittel zum Zweck. Etwas, das man zwischendurch auch einfach wegwerfen kann und muss. Das heißt aber nicht, dass sie egal sein sollten. Wenn einem ein Film keinen Grund dafür gibt, warum man sich für die lebenden Versionen interessieren sollte, warum sollte einen dann der Tod berühren? In Escape from the Deep lässt es einen überwiegend kalt, wer da jetzt jemand dran glauben muss. Dass der Hai nicht unbedingt die Spitze der Effektekunst darstellt, macht die Sache nicht besser.

Dennoch, ganz schlecht ist das Ergebnis nicht. Die Grundidee mit dem Setting funktioniert. Dieses macht auch einiges her, wenn das Schiff zu einem Labyrinth wird, in dem die Figuren gefangen sind. Später gibt es noch ein paar nette Einfälle, um die Situation noch etwas schwieriger zu machen, als sie es ohnehin schon ist. Ein filmischer Höhepunkt ist das deshalb nicht, man verpasst nicht so wahnsinnig viel, wenn man das hier ignoriert. Wenn man aber schon einen neuen Haifilm braucht, könnte es einen schlechter treffen. Escape from the Deep ist ein durchschnittlicher Genrebeitrag, der niemandem wehtut – von den gefressen Menschen einmal abgesehen.

Credits

OT: „The Last Breath“
Land: UK, Schweden
Jahr: 2024
Regie: Joachim Hedén
Drehbuch: Nick Saltrese
Musik: Patrick Kirst
Kamera: Eric Börjeson
Besetzung: Kim Spearman, Jack Parr, Alexander Arnold, Erin Mullen, Arlo Carter, Julian Sands

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Escape from the Deep – Bis zum letzten Atemzug
fazit
„Escape from the Deep“ folgt einer Clique zu einem alten Schiffswrack, das dummerweise auch von einem Weißen Hai bewohnt wird. Die Figuren sind mal wieder Abfall, auch bei den Computereffekten wäre mehr nötig gewesen. Insgesamt reicht es aber immerhin zu einem durchschnittlichen Genrevertreter, auch weil das Setting gut in Szene gesetzt wurde.
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