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© Nyk Dekeyser / Netflix

Ferry 2

„Ferry 2“ // Deutschland-Start: 20. Dezember 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Ferry Bouman (Frank Lammers) mit der Welt des Verbrechens nichts mehr zu tun haben, davon hatte er in seinem Leben schon mehr als genug, musste dafür auch ins Gefängnis. Und so lebt er zurückgezogen in einem Trailerpark, wo er seine Vergangenheit hinter sich zu lassen versucht. Doch eines Tages steht diese vor ihm in Gestalt seiner Großcousine Jezebel van Kamp (Aiko Beemsterboer), die in großen Schwierigkeiten steckt. Eigentlich würde sich Ferry lieber aus der Geschichte raushalten. Nur plagt ihn nach wie vor sein schlechtes Gewissen, dass er Jezebels Vater und Großvater hatte töten müssen. Und so beschließt er, Jezebel und ihrem Freund Jeremy (Tobias Kersloot) bei ihrem Kampf gegen den Gangsterboss Lex van Dunn (Jonas Smulders) zu helfen, auch wenn dies bedeutet, sich wieder in Gefahr zu begeben zu müssen …

Fortsetzung des düsteren Krimis

Eigentlich sollte man ja meinen, dass Netflix zu Weihnachten lauter schöne, besinnliche Sachen herausbringt. Aber Pustekuchen. Sicher gab es da schon ein paar passende Filme. Der Nachschub ist aber überraschend früh versiegt, aktuell dominieren eher düstere Stoffe. Da war beispielsweise 1992 über eine Witwe und einen alkoholkranken Ex-Polizisten, die einen Serienmörder jagen. Carry-On wiederum handelt von einem Sicherheitsbeamten beim Flughafen, der einen mörderischen Anschlag vereiteln muss. Nun wechseln wir bei dem niederländisch-belgischen Film Ferry 2 die Seiten, wenn wir einem ehemaligen Gangster folgen, der nicht ganz freiwillig wieder in die Welt des Verbrechens zurückkehrt, um jemand anderem zu helfen.

Der Titel verrät bereits, dass es sich um eine Fortsetzung handelt, der erste Teil Ferry erschien 2021. Genauer handelt es sich aber um einen Film, der einem ganzen Franchise entnommen ist. Am Anfang stand die Serie Undercover. Dann kam der besagte Film, der als Prequel diente und die Vorgeschichte des Gangsters erzählte. Danach kam bei Netflix eine Serie, jetzt eben ein zweiter Film. Das ist schon sehr viel Stoff, den man sich im Idealfall angeschaut haben sollte. Wobei Ferry 2 zu Beginn eine Zusammenfassung liefert, die entsprechend etwas länger ausfällt und einen etwas erschlagen kann. Aber keine Sorge: Neulinge kommen prinzipiell auch ohne zurecht. Die Hauptgeschichte um einen Verbrecher, der sich mit einem anderen brutalen Verbrecher anlegt, ist letztendlich nicht so wahnsinnig komplex. Sie ist auch nicht sehr überraschend, man hakt dabei so manches Klischee ab. Lex ist etwas überzeichnet. Ansonsten ist das alles bekannt.

Alte Stärke, neue Schwäche

Dreh- und Angelpunkt ist dabei weiterhin der titelgebende Verbrecher. Frank Lammers ist auch nach mehreren Jahren in dieser Rolle eine echte Präsenz, reißt das Geschehen an sich. Wobei seine junge Kollegin Aiko Beemsterboer schon auch eine Bereicherung darstellt, das Zusammenspiel der beiden funktioniert. Durch die gelinde gesagt komplizierte Familiengeschichte kommt auch eine Emotionalität in den Film, es geht da einfach um mehr. Das hatte schon den ersten Teil ausgezeichnet, der immer wieder tragisch wurde, wenn sich der Titel-Antiheld mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen musste. Ferry 2 setzt das prinzipiell fort, auch wenn das Thema stärker in den Hintergrund rückt.

Das funktioniert prinzipiell ganz gut, zumal das wieder ganz atmosphärisch geworden ist. Man zeigt mal wieder eine Welt, die irgendwo zwischen Melancholie und Abfall angesiedelt ist. Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist Ferry 2 dennoch der weniger gelungene Film geworden, dafür ist die Geschichte einfach nicht interessant genug. Der Krimi kann das zwar teils überspielen, sei es durch die besagte Besetzung oder wenn es später etwas mehr zur Sache geht. Aber eben nur teils. Während Fans des Franchises sich auf die Rückkehr freuen dürfen, hätte es die Fortsetzung nicht zwangsläufig gebraucht. Wer etwas Düsteres für die Feiertage sucht, wird zumindest fündig.

Credits

OT: „Ferry 2“
Land: Niederlande, Belgien
Jahr: 2024
Regie: Wannes Destoop
Drehbuch: Geerard Van de Walle, Tibbe van Hoof
Musik: Pieter Van Dessel
Besetzung: Frank Lammers, Aiko Beemsterboer, Tobias Kersloot, Huub Smit, Marouane Meftah, Hamza Othman, Jonas Smulders

Bilder

Trailer

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Ferry 2
fazit
„Ferry 2“ setzt die Geschichte um den Gangster fort, der dieses Mal aus Schuldgefühlen einer Großcousine zu Hilfe eilt. Das ist wieder atmosphärisch und gut gespielt. Leider ist die Geschichte aber so uninteressant, dass die Fortsetzung nicht an den Vorgänger herankommt.
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