Frieren: Nach dem Ende der Reise Beyond Journey End Anime
© Kanehito Yamada, Tsukasa Abe/Shogakukan / „Frieren“ Project

Frieren: Nach dem Ende der Reise – Staffel 1

Frieren: Nach dem Ende der Reise Beyond Journey End Anime
„Frieren: Nach dem Ende der Reise“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2023 (Crunchyroll) // 21. Februar 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Zehn Jahre lang waren die Menschen Himmel und Heiter, der Zwerg Eisen und die Elfe Frieren gemeinsam unterwegs gewesen, haben Gefahren getrotzt und große Abenteuer bestritten. Doch nun hat die Reise ein Ende gefunden, mit dem Sieg über den mächtigen Dämonenkönig ist ihre Mission erfüllt. Und so trennen sich die Wege der vier. Als Frieren viele Jahre später ihre alten Mitstreiter wiedersieht, ist sie schockiert, wie stark diese gealtert sind, schließlich haben Elfen eine viel längere Lebenserwartung, sie selbst hat sich kaum verändert. Kurze Zeit später stirbt Himmel, was Frieren nahegeht, führt ihr dies doch vor Augen, wie wenig sie ihn letztendlich gekannt hat. Als sie erneut aufbricht, um weiter Zaubersprüche zu sammeln, beginnt sie, die Welt mit anderen Augen zu sehen und sich stärker mit den Leuten zu befassen, denen sie begegnet …

Das Leben nach dem Abenteuer

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Auch wenn sich die Geschichten natürlich unterscheiden, folgen Fantasyabenteuer, gleich ob Roman, Videospiel oder Film, in der Regel einer bestimmten Formel: Eine Gruppe von Leuten schließt sich zusammen, um eine große Gefahr zu meistern. Am steht dann der Kampf gegen den Überfeind. Ist die Truppe am Ende siegreich, endet die Geschichte. Friede Freude Eierkuchen. Vielleicht gibt es noch einen kleinen Epilog. Davon abgesehen bleibt es dem Publikum überlassen, sich den weiteren Verlauf der Reise auszumalen. Frieren: Nach dem Ende der Reise ist da die große Ausnahme. Basierend auf dem gleichnamigen Manga von Kanehito Yamada und Tsukasa Abe erzählt die Animeserie, wie es mit den Figuren nach dem Triumph gegen den Endgegner weitergeht.

Wobei die Geschichte sich – der Titel nimmt es vorweg – auf die Figur Frieren konzentriert. Zwar kommen auch die anderen drei der Truppe vereinzelt vor, entweder weil die Protagonistin ihnen begegnet oder durch die diversen Flashbacks. Sie sind aber Nebensache, Frieren: Nach dem Ende der Reise hat über sie nicht so viel zu sagen. Das ist in dem Fall aber kein bloßes Versäumnis. Vielmehr ist es gerade diese Distanz, welche die Elfenmagierin dazu veranlasst, ins Grübeln zu kommen. Wie die Vorlage auch ist das hier oft nachdenklich, wenn existenziellen Fragen nachgegangen wird. So wichtig es natürlich ist, mächtige Dämonen zu besiegen und die Welt zu retten, das Leben muss auch ohne solche Missionen einen Sinn haben. Die Bedeutung von vielem erschließt sich nicht unbedingt sofort, muss auch individuell gesucht werden.

Ruhig und nachdenklich

Das hört sich sehr philosophisch an. Die Serie ist aber durchaus darum bemüht, diese Gedanken in einen bekömmlichen Kontext zu packen. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen trotz allem unterhalten. Das gelingt bei Frieren: Nach dem Ende der Reise durchaus. So gibt es schon die eine oder andere „richtige“ Abenteuerszene. An anderen Stellen wird mit einem leichten Humor gearbeitet, der sich beispielsweise aus dem Unvermögen von Frieren ableitet, die Menschen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Und dann gibt es noch Passagen, die eher zu Herzen gehen. Natürlich ist es hart, einen alten Mitstreiter zu verlieren. Aber auch bei den zahlreichen neuen Begegnungen und den diversen Aufträgen, welche Frieren annimmt, kann es emotionaler werden.

Wobei der Anime selbst dann Zurückhaltung demonstriert, gerade im Vergleich zu anderen Titeln aus Japan, die zum großen Melodram neigen. Ob man diesen zusätzlich zum Manga braucht, darüber kann natürlich wieder diskutiert werden. Die Umsetzung durch das Traditionsstudio Madhouse (Overlord: The Sacred Kingdom, Gold Kingdom And Water Kingdom) ist aber gelungen, visuell ist das alles ansprechend. Natürlich, wer ein klassisches Fantasyabenteuer sucht, wird mit dieser ruhigen Serie eher weniger glücklich. Aber Frieren: Nach dem Ende der Reise genießt völlig zurecht einen so guten Ruf. Die Geschichte um eine Sinnsuche nach dem Abspann gehört zu den interessantesten Animationswerken aus Japan im letzten Jahr und macht neugierig darauf, wohin die Reise bei der bereits angekündigten zweiten Staffel führen wird.

Credits

OT: „Sôsô no Furîren“
IT: „Frieren: Beyond Journey’s End“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Keiichirō Saitō
Drehbuch: Tomohiro Suzuki
Vorlage: Kanehito Yamada, Tsukasa Abe
Musik: Evan Call
Animation: Madhouse

Trailer

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Frieren: Nach dem Ende der Reise – Staffel 1
fazit
„Frieren: Nach dem Ende der Reise“ folgt einer Elfenmagierin, die sich nach dem Kampf gegen einen Dämonenkönig neu orientiert. Die Animeserie kombiniert dabei ein Fantasyabenteuer mit vielen nachdenklichen Momenten, bei denen es um das Leben und grundsätzliche Fragen geht. Das wird manchen zu ruhig sein, ist aber eine sehenswerte Adaption des Mangas.
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