Friesland - Sturmmöwen TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Willi Weber

Friesland: Sturmmöwen

Friesland - Sturmmöwen TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Friesland: Sturmmöwen“ // Deutschland-Start: 21. Dezember 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Tobias Henning (Tino Mewes) mit seinem Segelboot kentert, glaubt er bereits, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat. Mit letzter Kraft schafft er es aber noch bis zur Küste, wo er erschöpft zusammenbricht. Henk Cassens (Maxim Mehmet) und Süher Özlügül (Sophie Dal) sind bald zur Stelle und bringen den Verunglückten nach Hause. Dort wartet bereits der nächste Schock auf ihn: Während Henning mit seinem Boot unterwegs war, ist sein Ehemann Finn Onneken (Stellan Torrn) in ihrer Sauna gestorben. Kommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler) ist sich sicher, dass es Mord war, schließlich hatte der bekannte Krimiautor, dessen neuer Roman kurz vor der Veröffentlichung steht, diese Mordmethode in einem seiner Bücher verwendet. Aber warum sollte ihm jemand derart heimtückisch umbringen wollen? Das Duo nimmt daraufhin die Ermittlungen auf, unterstützt von der Apothekerin Melanie Harms (Tina Pfurr). Eine Spur führt zu einem traditionsreichen Verein, dem der Verstorbene angehörte und der vor einer Richtungsentscheidung steht …

Klarer Fall

Friesland ist eine dieser festen Konstanten in der deutschen Krimilandschaft. Zwar sind die Einschaltquoten nicht mehr ganz auf dem Niveau, die sie in Folge der Corona-Pandemie hatten. Wie praktisch alle Reihen musste auch diese Federn lassen. Mit zuletzt kontinuierlichen 6,5 Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen hat man aber ein treues Publikum gefunden. Das liegt auch daran, dass man auf jegliche Experimente verzichtet. Zwar wird ein bisschen mit den Themen und Settings gespielt, zuletzt stand bei Sterneduell ein Ausflug in die Sternegastronomie an. Aber innerhalb des Rahmens läuft alles auf vorgefertigten Bahnen. Und das gilt dann auch für Sturmmöwen, den 21. Teil der 2014 gestarteten Reihe um Morde in der ostfriesischen Stadt Leer.

Die vorgefertigte Bahn bedeutet zum einen, dass man es mit klassischer Krimikost zu tun bekommt. So steht am Anfang wie immer der Fund einer Leiche, anschließend sucht die Polizei stellvertretend anderthalb Stunden lang nach dem Mörder bzw. der Mörderin. Dabei gibt es wie immer einen Mix aus potenziellen privaten wie beruflichen Motiven, weil das Opfer – so will es das Genre – vor seinem Tod mit mehreren Leuten Streit hatte. Das ist alles nicht originell, funktioniert aber. Ein einigermaßen versiertes Publikum ahnt bei Friesland: Sturmmöwen dabei schnell, wer den Mord begangen hat, wartet nur darauf, dass die Polizei endlich selbst auf die Idee kommt. Schade ist zudem, dass das Motiv des Krimischreibens kaum genutzt wird. Eigentlich bietet sich sowas immer für nette Metakommentare an. Hier reicht es gerade mal dazu, dass der Mord offensichtlich von einem der Romane inspiriert wurde.

Amüsant und bewährt

Dafür schaffte man es dieses Mal wieder besser, die ganzen Figuren unterzukriegen. Die Reihe hat immer ein wenig damit zu kämpfen, dass es gleich sieben Stück gibt, die irgendwie mit dem Fall verbunden werden müssen, da kommt es ähnlich zu Wilsberg mitunter zu ziemlichen Verrenkungen. Friesland: Sturmmöwen gelingt das besser, auch wenn das Ergebnis natürlich schon konstruiert ist. Durch die humorvolle Ausrichtung dieser Filme ist man da ohnehin etwas nachsichtiger. Hier erwartet schon niemand, dass die Geschichte sehr sinnvoll ist. Das Publikum will in erster Linie bespaßt werden, anstatt die Ereignisse fein säuberlich sezieren zu wollen.

Prinzipiell klappt das, selbst wenn man sich da kreativ nicht unbedingt verausgabt hat. Mal wieder mischt sich Brockhorst in die Ermittlungen ein, obwohl er nicht übermäßig viel Ahnung hat. Durch seine Vorliebe für Kriminalromane gibt es zudem einen persönlichen Bezug. Allgemein gibt es wieder die eine oder andere Reiberei. Harms, die ihre Chefin Scherzinger wohl ersetzen soll, bleibt zudem durch ein kurioses Experiment in Erinnerung. Da das Ensemble wie immer gut aufgelegt ist, wird Friesland: Sturmmöwen zu einer lockerleichten Krimikomödie, mit der man sich gut die Zeit vertreiben kann, ohne groß gefordert zu sein. Die idyllischen Aufnahmen Norddeutschland sind sowieso wieder einen Blick wert. Richtig viel bleibt vom Teil zwar nicht zurück, Fans kommen aber auf ihre Kosten.

Credits

OT: „Friesland: Sturmmöwen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Alexander Costea
Drehbuch: Susanne Wagner, Hagen Moscherosch
Musik: Therese Strasser
Kamera: Eugen Gritschneder
Besetzung: Maxim Mehmet, Sophie Dal, Holger Stockhaus, Felix Vörtler, Yunus Cumartpay, Tina Pfurr, Veronique Coubard, Tino Mewes, Marie Burchard, Tinka Fürst, Hannes Hellmann

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Friesland: Sturmmöwen
fazit
In „Friesland: Sturmmöwen“ wird ein Krimiautor in seiner eigenen Sauna heimtückisch ermordet. Aus dem Meta-Aspekt wird leider nicht viel gemacht, die Lösung ist zudem ziemlich früh klar. Dennoch ist die Krimikomödie wieder recht amüsant geworden, unterhält mit einem gut aufgelegten Ensemble und idyllischen Landschaften.
Leserwertung1 Bewertung
9.1
6
von 10