Impulse – Komplott der Mächtigen

Sex ist das Geschäft von Theda (Dajana Gudic). Wenn sie sich nicht gerade auf der Bühne auszieht, geht sie für Geld mit Männern ins Bett. Dabei hat sie es vor allem auf die Reichen und Mächtigen abgesehen, denn hinter ihr steckt die von Zane (Nick Cassavetes) geleitete Organisation, die kompromittierendes Material sammelt, um die Männer kontrollieren zu können. Und sollte es dabei mal nicht so laufen wie gedacht, wird auch schon mal der eine oder andere Mord begangen. Dabei ist ihnen die investigative Journalistin Sofia (ebenfalls Dajana Gudic) bereits auf den Spuren, sieht eine Verbindung zwischen mehreren Fällen. Diese ahnt jedoch nicht, dass ihre Zwillingsschwester, von der sie nie etwas wusste, diese Morde begeht. Während mit Gouverneur Hughes (Rob Kirkland) bereits das nächste Opfer ausgewählt wurde, ist Sofias Kollege David (Lou Ferrigno Jr.) davon überzeugt, dass die Journalistin etwas mit der Sache zu tun hat …

Verworrene Verschwörung

Auch wenn es Verschwörungstheorien natürlich schon immer gegeben hat, derzeit hat man den Eindruck, dass die Leute wirklich den größten Blödsinn glauben möchten. Da gibt es dann zu allem und jedem eine alternative Erklärung, für die es dann auch keine Belege braucht. Dabei muss man selbst nicht an solche Geschichten glauben, um für deren Reiz empfänglich zu sein. Das zeigen die zahlreichen Bücher und Filme, die von irgendwelchen Geheimbünden und Komplotten sprechen und ein größeres Publikum erreichen. Die Idee, dass im Verborgenen Leute Strippen ziehen, findet immer wieder ihre Fans. Aktuell erfreut sich beispielsweise die Serie Black Doves größerer Beliebtheit, Filme wie The Da Vinci Code – Sakrileg spülten jede Menge Geld in die Kinokassen. Mit Impulse – Komplott der Mächtigen kommt nun ein weiterer Genrevertreter bei uns heraus, der dieses Bedürfnis nach Hintergrundmachenschaften bedienen will.

Wobei die US-amerikanische Produktion von Anfang an für Verwirrung sorgt. Da es den Verantwortlichen offensichtlich nicht reichte, eine „normale“ Verschwörung anzuzetteln, hat Impulse – Komplott der Mächtigen noch zwei weitere Punkte eingebaut. Da gibt es nicht nur die reguläre Tätigkeit der Organisation, die mit kompromittierendem Material Politiker und andere Entscheidungsträger in der Hand hat. Immer wieder gibt es Szenen, welche die rationale Erpressung mit sektenartigen Ritualen verbindet, die von dem Hohepriester Niko (Miraj Grbic) geleitet werden. Menschenopfer inklusive. Und um das Ganze noch verworrener zu machen, wird da mit den zwei Zwillingsschwestern gearbeitet, die nichts voneinander wissen, wodurch es früh zu folgenschweren Verwechslungen kommt. Ach ja, Sadomaso-Sex gibt es auch.

Unfreiwillig komischer Totalausfall

Das Ganze als unsinnig bezeichnen zu wollen, wäre noch geschmeichelt. Impulse – Komplott der Mächtigen wird so bescheuert, dass sich das Publikum kräftig veralbert vorkommen darf. Tatsächlich darf man sich zwischenzeitlich fragen, ob Drehbuchautor Will Hirschfeld, der nach zwei Kurzfilmen sein Langfilmdebüt gegeben hat, nicht vielmehr eine Satire im Sinn hatte. Ob es die Darstellung der Mächtigen ist, der Alltag in der Redaktion oder die Seifenoper-Hintergrundgeschichten, das ist mindestens unfreiwillig komisch. Um nicht zu sagen lächerlich. Die Kunst eines Verschwörungsthrillers ist es, eine alternative Realität zu erschaffen, die unglaublich und doch glaubwürdig ist. Hier nimmt man den Figuren nicht einmal ab, wenn sie über den Alltag sprechen.

Bei der deutschen Fassung wird der Eindruck durch die völlig misslungene Synchronisation noch weiter verstärkt. Dass man für eine No-Name-Produktion nicht viel Geld für die Eindeutschung ausgeben wollte, ist zwar nachvollziehbar. Wenn man aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, dass da reale Menschen sprechen, kann man es auch gleich bleiben lassen. Da die schauspielerischen Leistungen ebenfalls suboptimal sind, vor allem bei Dajana Gudic, die hier ihr Debüt gibt, ist Impulse – Komplott der Mächtigen ein Totalausfall geworden, den man sich höchsten im Rahmen eines Trash-Videoabends anschauen kann. Wer darüber lachen kann, hat mehr davon.