Der Schock ist groß bei Paul Krüger (Bastian Reiber), als er nach Hause kommt und alles verwüstet vorfindet, offensichtlich war ein Einbrecher da. Seine Frau An-Katrin (Antonia Bill) wurde Opfer dieses Unbekannten, wurde von diesem niedergeschlagen und gefesselt. Noch schlimmer hat es aber den 21-jährigen Mike Schwarz (Julius Gause) erwischt, der ertrunken im Pool der Krügers gefunden wurde. Robert Heffler (Jürgen Vogel) und Mavi Neumann (Aybi Era) übernehmen den Fall und schauen sich dabei besonders bei der Familie des Toten um. So kommt dieser aus einer vermögenden Familie, hat auch einen Zwillingsbruder namens Samuel (ebenfalls Julius Gause). Doch trotz der vielen Ähnlichkeiten waren sie offensichtlich sehr unterschiedlich und hatten bei der Familie einen anderen Stand …
Seifenoper-Krimi
Weiter geht es mit der vierten Staffel von Jenseits der Spree. Vier von acht Folgen wurden bereits ausgestrahlt. Dabei gab es die unterschiedlichsten Fälle. Das Jahr startete ganz ordentlich, anschließend ging es aber mäßig weiter. Dabei gab es eigentlich immer vielversprechende Ansätze. Bei Tod in der Königsheide hatten wir beispielsweise ein reizvolles Waldsetting, in dem eine Umweltaktivistin erschlagen wurde. Ganz nah wiederum gefiel durch die Kombination zweier Verbrechen, wenn eine Jugendliche entführt wird und später jemand ihren Entführer erschlägt. Mit der fünften Episode Invasion geht es nun wieder konventioneller weiter. Am Anfang der Geschichte ist die Leiche, danach wird eine Stunde lang nach einem möglichen Täter gesucht, zum Schluss gibt es die Auflösung. Ein typischer Whodunit eben.
Wobei die Spurensuche diesmal nicht so ergiebig ist. Anstatt wie üblich eine Reihe von Menschen zu versammeln, die aus dem einen oder anderen Grund hätten ein Motiv haben können für das Verbrechen, befasst man sich bei Jenseits der Spree: Invasion ganz lang mit dem Familiendrama. Da geht es um die schwierige Beziehung zum Vater Benedikt Schwarz (Christian Erdmann), um Konkurrenzkämpfe, mangelnde Anerkennung – typische Probleme eben. Prinzipiell geht das in Ordnung. Wenn man sich aber an alltäglichen Problemen orientiert, sollte das insgesamt auch glaubwürdig sein. Das ist hier nicht der Fall. Schon die ersten potenziellen Erklärungen überzeugen nicht. Das Ende wird dann sogar ziemlich albern, das ist unterstes Seifenoperniveau, was dem Publikum da mal wieder vorgesetzt wird.
Hauptsache Drama
Aber auch abseits des Falls geht es mal wieder sehr dramatisch zu. Da ist zum einen die komplizierte Familiensituation von Robert, die nach wie vor durchschimmert. Und weil das offensichtlich nicht mehr ausreicht, wird bei Jenseits der Spree: Invasion jetzt auch noch bei Mavi etwas angefangen, indem sich ihr vor langer Zeit verschwundener Stiefvater zurückmeldet. Die Folge kommt dabei zwar noch nicht sonderlich weit. Wenn sich die Serie dabei aber treu bleibt, wird das wieder mindestens zwei Staffeln lang breitgetreten, mit Schritten, die so klein sind, dass man sie kaum mehr als solche wahrnimmt. Wer solche Dramen mag oder bislang mochte, darf das auch weiterhin tun. Wer hingegen gute Krimis sehen möchte, ist erneut bei dieser Serie an der falschen Adresse. Nächste Woche geht es mit Aus dem Takt weiter.
OT: „Jenseits der Spree: Invasion“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Christoph Ischinger
Drehbuch: Etienne Heimann
Musik: Jens Langbein, Robert Schulte Hemming
Kamera: Constantin Campean
Besetzung: Jürgen Vogel, Aybi Era, Elisabeth Baulitz, Oleg Tikhomirov, Lea Zoë Voss, Luna Jordan, Bella Bading, Anne Müller, Bernd Hölscher, Julius Gause, Christian Erdmann, Samirah Breuer, Bastian Reiber, Cordelia Wege, Antonia Bill
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)