Maria 2024 Netflix Streamen online
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Maria (2024, Netflix)

Maria 2024 Netflix Streamen online
„Maria“ // Deutschland-Start: 6. Dezember 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Maria (Noa Cohen) wächst in einfachen Verhältnissen auf. Dabei liebt sie ihre Familie ebenso wie Gott, ist stets darum bemüht, das Richtige zu tun. Der weitere Lebensweg ist vorgezeichnet, sie wird den attraktiven Josef (Ido Tako) heiraten. Nicht geplant ist hingegen die Schwangerschaft, die ihr der Engel Gabriel (Dudley O’Shaughnessy) prophezeit. Sie glaubt auch nicht wirklich daran, hält das für unmöglich. Doch die Prophezeiung bewahrheitet sich, Maria wird tatsächlich ein Kind bekommen. In dem Tempel, in dem sie tätig ist, ist die Empörung groß, die junge Frau wird hinausgeworfen. Das ist jedoch noch das geringste der Probleme. Schlimmer ist, dass König Herod (Anthony Hopkins) zunehmend paranoid wird und überall eine Bedrohung für seine Herrschaft sieht, weshalb er auf brutalste Weise alle Menschen tötet, die ihm gefährlich werden könnten …

Die Geschichte der Jesusmutter

Bei Netflix gibt es derzeit wie jedes Jahr Weihnachtswochen, da erscheinen ständig neue Titel, die das Publikum mit festlichen Geschichten erfreuen sollen. Zunächst dominierten dabei Liebeskomödien. Eine ganze Reihe davon wurde veröffentlicht, zuletzt Our Little Secret über ein Ex-Paar, das sich bei einem Weihnachtsfest wieder über den Weg läuft. Inzwischen bemüht man sich aber, auch andere Zielgruppen anzusprechen. So wurde es in Die Schneeschwester ziemlich dramatisch, wenn eine Familie nach einem Schicksalsschlag wieder Freude erlernen muss. Die Animationskomödie Ein klitzekleines Weihnachtswunder ist hingegen zur Erheiterung der ganzen Familie da. Der ungewöhnlichste Beitrag in dem Themenbereich ist aber zweifelsfrei Maria. Streng genommen handelt es sich hier um keinen Weihnachtsfilm. Aber es geht um die Geburt von Jesus, der ursprüngliche Anlass für Weihnachtsfest also, bevor der dicke Mann mit dem Rauschebart den Jüngling verdrängt hat.

Der Titel nimmt dabei bereits vorweg, dass es nicht der Sohn Gottes ist, der im Mittelpunkt steht. Vielmehr möchte man die Geschichte von Maria erzählen, die mithilfe einer Jungfrauengeburt den Erlöser zur Welt brachte. Der Ansatz ist interessant. Natürlich wird Maria verehrt, sie hat einen bedeutenden Platz in der Religion. Und doch ist sie letztendlich als Individuum ein Niemand, wird darauf reduziert, Mutter zu sein – das typische konservative Geschlechterbild eben. Wer sie selbst war, spielte keine Rolle. Und so folgt der Film dann ihrem Leben, beginnend mit ihrer eigenen Geburt, endend mit der Geburt ihres Sohnes und den damit verbundenen Turbulenzen. Fast zwei Stunden lang hat das Publikum dann die Gelegenheit, die Frau kennenzulernen. Zumindest ist es das, was hier behauptet wird, wenn es an einer Stelle großspurig heißt, man werde jetzt die wahre Geschichte erfahren.

Nichtssagend und trashig

Dass man das mit dem „wahr“ nicht so genau nahm und damit religiöse Kreise gegen sich aufbrachte, ist das eine. Bei einer derart dünnen Vorlage gibt es praktisch keine andere Wahl, als sich selbst etwas auszudenken. Wenn man sich schon etwas ausdenkt, sollte es aber wenigstens interessant sein. Und das ist Maria nicht. Letzten Endes hat man über die junge Frau nichts zu sagen, sie bleibt bis zum Schluss nichtssagend. Dass die schauspielerische Leistung überschaubar bleibt, macht die Sache nicht besser. Noa Cohen ist nun einmal ein Model, auch wenn sie später mehrfach versucht hat, sich als Schauspielerin zu etablieren. Allgemein galt bei der Besetzung wohl in erster Linie das Kriterium, dass jemand gut aussehen muss. Man hat hier zuweilen das Gefühl, vor einem Laufsteg zu sitzen. Bemerkenswert ist zudem, dass nahezu alle Rollen israelisch besetzt wurden. Damit wollte man für mehr Authentizität sorgen, was im Rahmen einer Fantasygeschichte schon irgendwie drollig ist.

Eine Ausnahme ist der britische Superstar Anthony Hopkins. Er ist es auch, der als Einziger für Unterhaltungswert sorgt, wenn er mit einem Spaß am Overacting Herod zu einem Superschurken werden lässt, wie man ihn eher in einem Marvel-Film erwarten wollte. Das passt dann auch zum weiteren Verlauf, wenn der Streifen völlig eskaliert. Statt eines tiefgründigen Dramas wird aus Maria dann ein Actionthriller. Wer sich zuvor gewundert hat, warum ausgerechnet D. J. Caruso, der zuvor Thriller wie Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn und The Terror Room inszeniert hat, als Regisseur auserwählt wurde, weiß dann die Antwort. Das Ergebnis ist gelinde gesagt grotesk, mit weihnachtlicher Besinnlichkeit hat das ebenso wenig zu tun wie mit einem Personenporträt. Als Trash ist das irgendwie spaßig. Ernstnehmen sollte man das Machwerk aber besser nicht.

Credits

OT: „Mary“
Land: USA, UK
Jahr: 2024
Regie: D. J. Caruso
Drehbuch: Timothy Michael Hayes
Musik: Timothy Williams
Kamera: Gavin Struthers
Besetzung: Noa Cohen, Ido Tako, Ori Pfeffer, Hilla Vidor, Dudley O’Shaughnessy, Anthony Hopkins

Bilder

Trailer

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Maria (2024, Netflix)
fazit
„Maria“ will die wahre Geschichte der Jesusmutter erzählen und macht daraus später einen grotesken Actionthriller, den man gesehen haben muss, um ihn zu glauben. Als Trashunterhaltung geht das durch, zumal die Hauptdarstellerin eigentlich Model ist und völlig ohne Persönlichkeit bleibt – was dem ursprünglichen Gedanken zuwiderläuft. Ernstnehmen darf man das Machwerk aber nicht.
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