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Passenger – Staffel 1

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„Passenger“ // Deutschland-Start: 6. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist in der nordenglischen Kleinstadt Chadder Vale nicht viel los. Sicher, Konflikte gibt es in der Bevölkerung schon. Aber nichts, das die Polizei vor größere Probleme stellen sollte. Zumindest dachte das die Polizistin Riya Ajunwa (Wunmi Mosaku), als sie von London hin zieht. Aber es dauert nicht lang, bis es zu seltsamen Ereignissen kommt. Da ist beispielsweise die Jugendliche Katie Wells (Rowan Robinson), die eines Tages verschwindet, schon kurze Zeit später wiederauftaucht, aber niemandem sagen will, wo sie gewesen ist. Aber auch der zerfetzte Hirsch gibt ihr Rätsel auf. Da ist die Geschichte um die verschwundenen Mülltonnen noch vergleichsweise harmlos. Wären es nicht so schrecklich viele. Warum sollte jemand gleich 200 Stück klauen wollen?

Eine Kleinstadt voller Geheimnisse

Dass Schauspieler und Schauspielerinnen irgendwann genug von ihrem Beruf haben und neue Herausforderungen suchen, ist keine Seltenheit. Es gibt viele Beispiele dafür, dass Menschen, die sonst vor der Kamera stehen, nun auch einmal selbst Regie führen wollen – und sich dann gern selbst noch die Hauptrolle geben. Bei Andrew Buchan ist das etwas anders. Nachdem der Engländer bei mehreren Dutzend Filmen und Serien mitgespielt hat, zuletzt in dem starbesetzten Spionagethriller Black Doves, wollte er einmal selbst eine Geschichte erzählen. Und so entwickelte er die Serie Passenger, schrieb auch die Drehbücher für die sechs Folgen. Er verzichtete aber auf die Regie, tritt nicht als Schauspieler auf. Diese Aufgaben überließ er anderen. Das Ergebnis ist dennoch – oder deshalb? – recht gut geworden.

Natürlich, das grundsätzliche Szenario ist nicht das originellste. Dass es jemanden von der Großstadt in die Provinz verschlägt, kommt in Krimis immer wieder vor. Das Kleinstadtsetting als Hintergrund für allerlei Mystery zu nehmen, gibt jetzt auch keine Punkte für Kreativität. Der Verweis auf Twin Peaks schreibt sich quasi von selbst. Und so stimmungsvoll Wälder sind, um irgendwelche dunklen Geheimnisse zu verbuddeln, auch sie sind nicht dazu geeignet, dass man sich das Ergebnis zwangsläufig merkt. Aber nur weil einem etwas bekannt vorkommt, bedeutet das ja nicht, dass es deswegen nicht sehenswert ist. Zumal zwischendurch doch verschiedene Punkte auftauchen, die neugierig machen. Beispielsweise ist da ein Computerspiel, welches Passenger seinen Titel gibt und bei dem nicht klar ist, was es damit auf sich hat. Hinzu kommen seltsame Visionen. Die Kombination aus verschwundenen Jugendlichen, einem toten Hirsch und Mülltonnen funktioniert ebenfalls.

Drama trifft Mystery

Verbunden wird das mit diversen menschlichen Geschichten. Beispielsweise geht es im Leben der Jugendlichen Katie drunter und drüber, auch weil ihr Vater Eddie Wells (Barry Sloane) aus dem Gefängnis entlassen wird, während ihre Mutter Joanne (Natalie Gavin) kämpft, alles zusammenzuhalten. Eddies Opfer Jim Bracknell (David Threlfall) hat mit seinem Trauma zu kämpfen. Und selbst bei der Protagonistin hängt der Haussegen schief, seitdem ihre Ehe gescheitert ist und sie sich um die Mutter ihres Ex kümmern muss. Passenger vereint da jede Menge zerstörter oder zumindest kriselnder Existenzen. Ein bisschen übertrieben ist das schon, aber nicht so sehr, dass es einen nerven müsste. Es passt vielmehr zu einer Geschichte, bei der vieles etwas entrückt ist.

Dass das Endergebnis überzeugt, liegt auch maßgeblich an dem Ensemble. Im Mittelpunkt steht natürlich Wunmi Mosaku (His House) als resolute Polizistin, die sich mit Banalitäten herumplagt und ein wenig verzweifelt versucht, irgendwie Herrin über die Lage zu werden. Und sei es durch Drohungen. Aber auch ihre zahlreichen Kollegen und Kolleginnen spielen gut mit und tragen dazu bei, dass man die sechs Folgen weiter am Ball bleibt. Leider ist die Auflösung eher unbefriedigend. Passenger scheint mehr daran interessiert zu sein, das Ganze aufzubauen, als es wirklich zu einem Abschluss zu bringen. Zumindest noch nicht. Da bleibt nur zu hoffen, dass es noch eine weitere Staffel geben wird. Basierend auf der Qualität der ersten wäre das keine schlechte Entscheidung.

Credits

OT: „Passenger“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Lee Haven Jones, Nicole Charles
Drehbuch: Andrew Buchan
Idee: Andrew Buchan
Musik: Keaton Henson
Kamera: Bryan Gavigan, Evelin van Rei
Besetzung: Wunmi Mosaku, David Threlfall, Barry Sloane, Arian Nik, Rowan Robinson, Shervin Alenabi, Daniel Ryan, Nico Mirallegro, Natalie Gavin, Hubert Hanowicz, Jack James Ryan

Bilder

Trailer

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Passenger – Staffel 1
fazit
„Passenger“ handelt von einer Kleinstadt, in der seltsame Dinge vor sich gehen, und von einer Großstadtpolizistin, die an den Ermittlungen verzweifelt. Das ist insgesamt ganz sehenswert, trotz der zahlreichen bekannten Elemente, da es einige nette Rätsel gibt und zudem ein gutes Ensemble, das bei den diversen dramatischen Momenten auftrumpfen darf.
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