Schwarz wie Schnee 3: Höhenrausch

Eigentlich war der Geschäftsmann in die Alpen gefahren, um sich dort beim Skifahren zu entspannen, wie viele andere auch. Für ihn endet dieser Ausflug aber tödlich, als er von einer vermummten Person, mit der er im Skilift saß, hinuntergestoßen wird. Jede Rettung kommt zu spät, von dem Täter oder der Täterin fehlt jede Spur. Der Schweizer Ermittler Andréas Meyer (Clémentine Poidatz) geht der Sache nach und wird dabei mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, als ausgerechnet seine Jugendliebe Franciska Durer (Caterina Murinose) verdächtigt wird, etwas mit der Sache zu tun zu haben. Aber auch dessen französische Kollegin Constance Vivier (Laurent Gerra) gerät bei der Suche nach Spuren zwischen die Fronten. Dabei drängt die Zeit, denn es wird nicht bei einem Mord bleiben …

Mördersuche mit starkem Einstieg

Hierzulande bekommt man üblicherweise eher weniger von ausländischen Fernsehfilmen zu sehen. Und wenn, dann verschwinden die sang und klanglos in der Masse an Neuerscheinungen. Eine kleine Ausnahme ist die Reihe um die grenzüberschreitenden Ermittlungen des französisch-schweizerischen Duos, die sich inzwischen auch in Deutschland etabliert haben. Dabei wurde nur der erste Teil Schwarz wie Schnee auf DVD veröffentlicht. Bei Schwarz wie Schnee 2: Tod auf dem Gipfel stand lediglich eine digitale Version zur Verfügung. Dafür erfreuten sich beide Teile online und auch bei den jeweiligen Ausstrahlungen im ZDF größerer Beliebtheit. Das dürfte beim dritten Teil Schwarz wie Schnee 3: Höhenrausch ähnlich sein, der seinerseits als Video on Demand Deutschland-Premiere feiert.

Wer die beiden Vorgänger gesehen hat, weiß bereits ungefähr, was einen erwartet. Die französische Reihe ist ein klassischer Whodunit, bei dem anfangs eine Leiche entdeckt wird und danach anderthalb Stunden herausgefunden werden muss, wer den Mord begangen hat. Ein bisschen weicht Schwarz wie Schnee 3: Höhenrausch von der üblichen Formel ab, indem der Mord selbst gezeigt wird. Das geht hier, weil die entsprechende Person so vermummt ist, dass man kaum Rückschlüsse ziehen kann. Nicht einmal das Geschlecht ist zu erkennen. Hinzu kommt, dass der Mord ebenso simpel wie perfide ist und so für einen starken Einstieg sorgt. Wer rechnet schon damit, von einem Skilift in den Tod gestoßen zu werden? Ansonsten wäre es durchaus möglich gewesen, sich zu wehren. Der Angriff kommt aber so sehr aus dem Nichts, dass nicht nur das Opfer verblüfft ist.

Übliche Qualitäten

Ansonsten halten sich die Überraschungen eher in Grenzen. Man setzt auf das Bewährte. Schön ist, dass man nicht darauf beharrt, dass die beiden Hauptfiguren sich streiten müssen, nur weil sie aus unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen kommen. Grundsätzlich haben sich die zwei zusammengerauft, wissen, was sie aneinander haben. Dafür gibt es andere Konflikte in Schwarz wie Schnee 3: Höhenrausch, darunter mit Vorgesetzten. Ein bisschen ärgerlich ist, dass wie schon beim Vorgänger ein direkter Bezug konstruiert werden musste. Diese Unart hat sich im deutschen Fernsehen auch breitgemacht. Allgemein ist das Drehbuch nicht wirklich ambitioniert. Es funktioniert aber, das Publikum bekommt einiges zu rätseln, aufgelockert durch die eine oder andere brenzlige Szene.

Hinzu kommt das Setting, das auch beim dritten Anlauf für Stimmung sorgt. Wenn die Figuren durch den Schnee stapfen, ist das nach wie vor atmosphärisch. Zu sehen gibt es da einiges. Das Ensemble überzeugt ebenfalls und trägt dazu bei, dass man sich den Krimi gut anschauen kann. Zu einem tatsächlichen Highlight fehlt dann zwar noch immer etwas, nach dem starken Einstieg kommt viel Standard. Fans muss das aber nicht stören, wie schon die ersten beiden Teile ist Schwarz wie Schnee 3: Höhenrausch ein solider Genrevertreter geworden, mit dem man es sich gut auf der Couch gemütlich machen und grübeln kann, wer denn da seinem Mordrausch nachgeht – und aus welchem Grund.