Shaky Shivers

Seit ihrer Schulzeit sind Lucy (Brooke Markham) and Karen (VyVy Nguyen) beste Freundinnen, sind zusammen durch dick und dünn gegangen. Und so jobben sie dann auch gemeinsam in einer Eisdiele in einer ländlichen Gegend von Washington. Dort passiert nicht viel, wenn sie sich nicht gerade über nervige Kundschaft aufregen müssen. Zu dieser zählt auch eine seltsame Alte (Erin Daniels), die sehr fordernd auftritt, von den beiden aber nicht ernstgenommen wird. Das wiederum versetzt die Fremde in Rage und endet in einem Fluch und einem Biss, was Lucy panisch werden lässt. Was, wenn an diesem Gefasel etwas dran ist? Je mehr sie darüber nachdenkt, umso größer wird ihre Befürchtung, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Um ganz sicher zu gehen, schmieden die Freundinnen einen Plan – und machen damit alles nur noch schlimmer…

Ein Fluch mit chaotischen Folgen

Irgendwann kommen viele Schauspieler und Schauspielerinnen an dem Punkt an, an dem sie nicht mehr nur vor der Kamera stehen möchten, sondern sich auch an einer Regiearbeit versuchen. Manche wollen sich vielleicht die Traumrollen geben, an die sie sonst nicht herankommen. Andere genießen es eventuell, einfach mal eine neue Aufgabe zu übernehmen und etwas Eigenes zu erzählen. Nun ist auch Sung Kang diesem Club beigetreten. Die meisten werden den US-amerikanischen Darsteller durch seine Auftritte in der Fast & Furious Reihe kennen, angefangen bei The Fast And The Furious: Tokyo Drift. Zuletzt war er in dem Actionfilm Weekend in Taipei zu sehen. Das ließ einen natürlich vermuten, dass er für sein Regie-Debüt auch dieses Genre wählen würden. Stattdessen feiert er mit der Horrorkomödie Shaky Shivers seinen Einstand.

Auch in dieser gibt es Szenen, bei denen es etwas actionreicher zugeht. Aber es bleibt die Ausnahme. Der Film handelt über weite Strecken primär von den beiden Freundinnen, ihrem Verhältnis und wie sie versuchen, mit dieser Situation umzugehen. Sonderlich kompetent sind sie dabei nicht, was zugegeben bei dem Thema auch nicht ganz einfach ist. Die wenigsten von uns dürften Erfahrungen mit Flüchen, Magie und Monstern gesammelt haben. Shaky Shivers macht sich daraus einen Spaß und lässt die Geschichte immer weiter eskalieren. Je mehr die zwei Protagonistinnen versuchen, umso mehr geht schief. Dabei geht es dann irgendwann nicht nur um die Frage, ob Lucy ein Werwolf ist oder nicht. Da kommt noch einiges mehr hinzu, andere Kreaturen, noch mehr Chaos.

Amüsant, aber wenig spannend

Das ist alle auf eine sympathisch altmodische Weise umgesetzt. Dass der Film 1993 spielt, ist für die Geschichte zwar nicht übermäßig relevant. Lediglich bei den Eigenrecherchen der beiden hätte mehr Technik sicherlich geholfen. Das zeitliche Setting passt aber zur Machart. Shaky Shivers orientiert sich eindeutig an älteren Genrevertretern, was sich auch an den Masken und den Kostümen zeigt. Die sind liebevoll gestaltet, ein bisschen kurios auch. Furchteinflößend sind die Wesen jedoch weniger, sollen sie auch gar nicht sein. Zwar spielt Kang mit bewährten Horrorelementen, wie man sie aus unzähligen Titeln kennt. Diese dienen jedoch weniger dazu, wirklich Spannung zu erzeugen, Gruselstimmung ist hier nicht angesagt.

Stattdessen überwiegt der heitere Ton. Zu viel sollte man davon auch nicht erwarten. Ständig lachen ist nicht angesagt, da hatten beispielsweise Game Of Werewolves – Die Jagd beginnt und The Wolf of Snow Hollow, zwei weitere Werwolfkomödien, mehr zu bieten. Aber es ist doch ganz amüsant, sich mit den beiden Freundinnen durch die ländliche Gegend zu schlagen und mitanzusehen, wie alles den Bach runtergeht. Wer Lust hat auf eine humorvolle Hommage, kann es daher mit Shaky Shivers einmal versuchen. Auch wenn der Film kaum dazu geeignet ist, sich in diesem Umfeld wirklich durchzusetzen, ist das hier doch eine nette kleine Zerstreuung für zwischendurch.