Auf dem Weg nach Kalifornien kreuzen sich die Wege von Emmett (Scott Glenn) und Paden (Kevin Kline), der mitten in der Wüste seinem Schicksal überlassen wurde. Emmett hilft dem Fremden, worauf dieser Emmett dabei hilft, dessen Bruder Jake (Kevin Costner) aus dem Gefängnis zu befreien, wo er auf seine Hinrichtung wartet. Als sie einer Gruppe Siedler helfen, die von einer Räuberbande überfallen wurden, treffen die drei Cowboys auf Malachi (Danny Glover), der nach einem alarmierenden Brief seiner Mutter auf den Weg zurück zur Farm seiner Familie ist. In Silverado angekommen, machen sie Bekanntschaft mit Sheriff Cobb (Brian Dennehy), einem alten Bekannten Padens, der die Stadt in seiner Gewalt hat und keine Gelegenheit auslässt, um sich zu bereichern. Er bietet Paden eine lukrative Position im Saloon an sowie eine Beteiligung am Gewinn, doch schon nach kurzer Zeit merkt Paden, mit welch brutalen Methoden Cobb die Bürger der Stadt kontrolliert. Emmett, Jake und Malachi geraten zur selben Zeit in einen Konflikt mit einem Viehzüchter, der mit Cobb zusammenarbeitet, und müssen es mit dessen Handlangern aufnehmen.
Western im Blut
Den meisten Filmbegeisterten ist Lawrence Kasdan wegen seiner Drehbücher zu Jäger des verlorenen Schatzes, Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter ein Begriff, wobei seine Karriere als Regisseur einen ganz anderen Weg, jenseits vom Blockbusterkino einschlug. Kasdan ist ein Liebhaber klassischer Genres, vor allem des Western, was man an vielen seiner Projekten, ob als Drehbuchautor oder als Regisseur, erkennen kann. In Filmen wie dem Spätwestern Silverado, der gemeinsam mit dem ebenfalls 1985 erschienenen Pale Rider eine Renaissance des Genres auslöste, merkt man diese Passion für die Themen, die Bilder und die Figuren des Western. Kasdan vermischt zahlreiche Westernmotive zu einer Geschichte um Freiheit, Gewalt und den Abgesang auf die Revolverhelden von einst. Das Ergebnis ist ein sehr unterhaltsamer Western, der vielleicht thematisch keine neuen Wege beschreitet, aber vor allem durch sein Ensemble punktet.
Silverado erzählt im Grunde zwei Geschichten. Während in der ersten Hälfte die vier Helden zusammenkommen und ihre ersten Prüfungen bestehen, steht die zweite ganz im Zeichen des Kampfes gegen einen korrupten Gesetzeshüter sowie einen grausamen Großgrundbesitzer. Kasdan ist weder als Regisseur noch als Drehbuchautor einer, der Experimente liebt oder Neues wagt, sondern vielmehr sich an Althergebrachtem orientiert. Die einzelnen Charaktere bilden ein Panorama verschiedener Revolverhelden ab, während über Danny Glovers Figur und deren Geschichte Aspekte wie Rassismus und Ausbeutung abgedeckt werden. Es sind weniger Gesetzlose, die Kasdan zeigt, denn sie sind vielmehr eine Zusammenstellung jener, die keinen Platz in der Gesellschaft wollen, bekommen oder aufgrund ihrer Hautfarbe ausgeschlossen sind. Vereint sind sie durch ihre Lust auf Abenteuer und die Sehnsucht nach der Freiheit, die diese neue Welt ihnen wie auch vielen anderen versprochen hat. Somit ist es nur konsequent, dass die Bilder von Kameramann John Bailey sowie die tolle Filmmusik Bruce Broughtons diese Ideen abbilden. Die Weite der Prärie trifft auf die von Nostalgie für das Genre getränkten Bilder der Stadt Silverado, der Siedler und des Saloons, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Auf der Suche nach Abenteurern
Wie bereits erwähnt ist Silverado gerade deswegen unterhaltsam, weil er sich auf sein Ensemble verlässt. Kevin Kline und Scott Glenn als Paden und Emmett bilden dabei so etwas wie das Zentrum der Handlung, obwohl ihre Figuren von ihrer Persönlichkeit her zunächst grundverschieden wirken. Insbesondere Kline überzeugt in einem Genre, in dem man ihn leider viel zu selten gesehen hat (wenn man einmal von dem schlimmen Wild Wild West absieht), wobei in der zweiten Hälfte der moralische Konflikt seiner Figur interessant dargestellt ist. In den Nebenrollen sorgen Darsteller wie Jeff Goldblum, Rosanna Arquette oder John Cleese für ein paar ganz nette Momente, wobei gerade der von Cleese verkörperte Sheriff für ein paar lustige Szenen sorgt. Als jugendlicher Haudegen beweist Kevin Costner, der später in Kasdans Wyatt Earp die Rolle des legendären Revolverhelden übernehmen sollte, seine Vorliebe für das Genre. Danny Glovers Figur beleuchtet, wie schon beschrieben, einige Aspekte des Genres, die leider viel zu selten thematisiert werden und über deren Geschichte wohl die ist, die am meisten überzeugt, erzählerisch wie auch schauspielerisch.
OT: „Silverado“
Land: USA
Jahr: 1985
Regie: Lawrence Kasdan
Drehbuch: Lawrence Kasdan, Mark Kasdan
Musik: Bruce Broughton
Kamera: John Bailey
Besetzung: Kevin Kline, Scott Glenn, Rosanna Arquette, John Cleese, Kevin Costner, Brian Dennehy, Danny Glover, Jeff Goldblum, Linda Hunt
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Academy Awards | 1986 | Beste Musik | Bruce Broughton | nominiert |
Bester Ton | Donald O. Mitchell, Rick Kline, Kevin O’Connell, David M. Ronne | nominiert |
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