Leni Trautzschke (Caroline Scholze) hat es geschafft, sie hat den Menschenhändler Bodo Schwanhäuser (Alexander Hörbe) hinter Gitter gebracht und dabei auch ein Menschenleben gerettet. Doch nun muss sie sich der Anklage stellen, schließlich hat sie ihren Partner Caspar Lesch (Konrad Singer) getötet und muss sich nun vor Gericht dafür verantworten. Für ihren Exmann Jan Maybach (Marco Girnth) ist das ein absoluter Alptraum, er versteht nicht, wie sie dafür belangt werden kann, wo sie sich doch nur gewehrt hat. Staatsanwalt Binz (Michael Rotschopf) ist aber anderer Ansicht und setzt die Journalistin mächtig unter Druck. Jan wird damit nicht fertig und beginnt deshalb, auf eigene Faust tätig zu werden – zum Ärger von Lenis Anwalt Dr. Egon Fleischbauer (Jörg Witte), mit dem er immer wieder aneinandergerät …
Die Folgen einer Tat
Zuletzt durfte das Publikum bei SOKO Leipzig etwas irritiert sein. Anstatt wie sonst üblich bei jeder Episode eine neue Geschichte zu erzählen, ging man dann dazu über, eine größere über mehrere Folgen zu strecken. Los ging es dabei mit Caspar, wo Jan mit großem Entsetzen feststellt, dass der neue Freund seiner Ex getötet wurde. Am Ende kam der noch größere Schock: Sie war es, die ihn getötet hat. Anschließend handelte Leni von ihrer Jagd auf den Menschenhändler, wobei Jan sie tatkräftig unterstützte. Eigentlich hätte man meinen können, dass damit die Sache ausgestanden ist. Nun kommt mit Angeklagt aber noch eine dritte Folge, die davon spricht. Genauer geht es darum, wie sich die Journalistin für ihre Tat verantworten muss. Statt eines Krimis steht also ein Justizdrama auf dem Programm.
Grundsätzlich ist das eine nette Abwechslung, zumal die Staffel 25 Folgen umfasst. Da darf man schon einmal zwischendurch etwas ausprobieren, selbst wenn es bedeutet, dass ein rätselfreudiges Publikum wenig zu tun bekommt. Eine erste Irritation ist aber, dass Leni sich verantworten muss, sich aber nach wie vor niemand dafür interessiert, dass Jan die Ermittlungen behindert hat. Und auch in SOKO Leipzig: Angeklagt kann er praktisch tun, was er will, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Sicher, er ist in einer emotionalen Ausnahmesituation. Marco Girnth schafft es auch, diese gut zu verkaufen, die Folge dürfte viele Zuschauer und Zuschauerinnen packen. Hier soll dann mitgefiebert werden, wie es am Ende der Geschichte ausgeht, wobei Gerechtigkeitsempfinden und Recht wieder besonders weit auseinanderklaffen.
Wieder mal Blödsinn
Man darf sich aber auch darüber ärgern, wie mal wieder ein ziemlicher Blödsinn vorgesetzt wird. Die Figuren machen einfach irgendwas, verhalten sich fragwürdig, manchmal auch einfach dämlich. Hinzu kommt, dass die Folge wieder nur 45 Minuten lang ist und entsprechend manche Punkte im Schnellverfahren abgehandelt werden müssen. Da wird dann etwa die Tatwaffe sofort gefunden, weil man sie eben für die nächste Szene braucht. Auch wenn die Idee hinter dieser Trilogie gut war, die Ausführung war es nicht. SOKO Leipzig: Angeklagt setzt den schwachen Eindruck fort, den schon die ersten beiden Episoden hinterlassen haben, und darf von einem krimiaffinen Publikum gern ignoriert werden.
OT: „SOKO Leipzig: Angeklagt“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Lydia Bruna
Drehbuch: Julia Meimberg, Kristin Schade
Musik: Andreas Hoge
Kamera: Clemens Majunke
Besetzung: Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Anna Stieblich, Daniel Steiner, Michael Rotschopf, Caroline Scholze, Carlotta Bähre, Jörg Witte
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