Für Jan Maybach (Marco Girnth) war der Schock groß, als er erfahren muss, dass es seine Exfrau Leni Trautzschke (Caroline Scholze) war, die ihren Partner Caspar Lesch (Konrad Singer) getötet hat. Dies geschah zwar aus Notwehr, wie sie versicherte, nachdem sie hinter sein dunkles Geheimnis gekommen war. Dennoch bedeutet das, dass sie sich der Polizei stellen muss. Jan beschließt jedoch, diese Erkenntnis erst einmal für sich zu behalten, zumindest solange, bis Leni den Menschenhändler Bodo Schwanhäuser (Alexander Hörbe) gestellt hat. Dieser ist auf der Suche nach Ivanka Petrowskaja (Anastasiia Mazhara) und erpresst Leni, da er Zeuge des tödlichen Vorfalls wurde. Unterdessen versuchen Ina Zimmermann (Melanie Marschke), Kim Nowak (Amy Mußul) und Moritz Brenner (Johannes Hendrik Langer) nach wie vor, den Mord an Caspar aufzuklären …
Unsinn Teil 2
Eigentlich stehen die einzelnen Folgen von SOKO Leipzig immer für sich, wie die aktuelle 25. Staffel beweist. Dann und wann gibt es zwar mal einen Verweis auf eine frühere Episode. Das ist aber die Ausnahme, üblicherweise steht jeder Auftritt des Teams für sich, weshalb es zu enormen Diskrepanzen kommt. Da folgt dann auf das spirituelle Trauma Geister schon mal der humorvolle Poker-Überfall in All in. Jetzt steht aber eine der seltenen Doppelfolgen an, bei denen eine Geschichte auf zwei Episoden verteilt wird. So endete Caspar letzte Woche mit dem schockierenden Bekenntnis von Jans Exfrau, dass sie ihren Partner getötet hat. Mit Leni wird dieser Fall nun fortgesetzt und zu einem Ende gebracht, weshalb das Publikum vom letzten Mal wohl oder übel einschalten muss, um zu wissen, wie es ausgeht. Wer hingegen vergangene Woche ausgesetzt hat, bekommt eine Kurzzusammenfassung.
Aber nur, weil man sich etwas anschauen kann, heißt das nicht, dass man es sich auch anschauen sollte. Tatsächlich ist die Fortsetzung noch schlechter, als es der ohnehin mäßige Anfang war. Schon der Einstieg lässt einen zusammenzucken. Dass der Therapeut ausgerechnet gemeinsame Sache mit dem Menschenhändler macht, über den die Journalistin recherchiert, und sich zudem an Teenagerinnen vergreift, da wird mal wieder ganz groß aufgetischt. Wenn sich die Journalistin in SOKO Leipzig: Leni von dem Schurken erpressen lässt wegen Notwehr, muss man auch nicht glauben. Überhaupt ist das alles so umständlich konstruiert und zusammengebastelt, dass man kaum glauben mag, was einem da vorgesetzt wird. Natürlich muss ein Krimi nicht lebensnah sein, das Publikum will schließlich oft die Welt da draußen vergessen. Das heißt aber nicht, dass man deswegen jeden Blödsinn auftischen kann.
Ärgerlicher Alleingang
Und dann wäre da noch die Sache mit der persönlichen Verwicklung. Schlimm genug, dass mal wieder ein deutscher Krimi einen Bezug aufbauen musste, was meist ein Zeichen für Faulheit ist. Dass sich Jan über sämtliche Pflichten und Regeln hinwegsetzt, ohne dass dies irgendwelche Folgen für ihn hat, ist dann endgültig eine Frechheit. Bei SOKO Leipzig: Leni darf die Polizei mal wieder alles, womit die Folge eine sehr bedenkliche Aussage loslässt. Zumal auch da wieder einiges dämlich ist, wenn der Rest sich völlig unprofessionell verhält. Das Ergebnis: Im Umfeld der stark schwankenden Episoden der aktuellen Staffel ist das hier wieder eine der schwachen. Da bleibt nur zu hoffen, dass es nächste Woche mit Angeklagt wieder besser wird.
OT: „SOKO Leipzig: Leni“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Lydia Bruna
Drehbuch: Jeanet Pfitzer, Frank Koopmann, Roland Heep
Musik: Philipp E. Kümpel, Andreas Moisa
Kamera: Clemens Majunke
Besetzung: Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Daniel Steiner, Caroline Scholze, Carlotta Bähre, Markus Lerch, Anastasiia Mazhara, Alexander Hörbe
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