Eigentlich war Mario gerade damit beschäftigt, ganz konzentriert das Videospiel zu spielen, als auf einmal eine blonde Frau in einem pinken Kleid aus dem Fernseher springt und sich ihm als Prinzessin Peach vorstellt. Mario ist ganz angetan von der holden Maid. Viel Zeit bleibt ihnen aber nicht, da kurze Zeit später der fiese König Koopa auftaucht – ebenfalls mittels des Fernsehers – und die Prinzessin entführt. Vor Kummer geplagt kann sich Mario kaum noch konzentrieren, macht in dem Lebensmittelladen, den er mit seinem Bruder Luigi führt, alles falsch. Als Letzterer das Juwel entdeckt, welches Peach zurückgelassen hat, überschlagen sich die Ereignisse. Kurze Zeit später sind sie selbst im Pilzland. Denn während Mario primär seine Angebetete befreien möchte, ist Luigi scharf auf die vielen Reichtümer, die es dort geben soll …
Erste Adaption des Videospielhits
Heutzutage sind Filme oder Serien, die auf Videospielen basieren, natürlich keine Seltenheit mehr. Ständig erscheinen neue Titel, dieses Jahr etwa das missglückte Borderlands, Sonic the Hedgehog 3 steht vor der Tür. In den 1980ern war das aber noch anders. Damals war das noch eine recht junge Unterhaltungsform, bei der zwar immer wieder erfolgreiche Filme als Game adaptiert wurden. Der umgekehrte Weg war jedoch noch nicht üblich. Insofern leistete Super Mario Bros.: The Great Mission to Save Princess Peach echte Pionierarbeit, als es darum ging, den aus mehreren Spielen bekannten Klempner auch im Kino zu sehen. Wobei nur ein japanisches Publikum dabei sein durfte, im Westen schaute man in die Röhre. Obwohl Mario international zu einer Ikone wurde, sein Debüt wurde beständig unter den Teppich gekehrt.
Dabei ist der Anime gar nicht mal so übel. Anders als bei dem grotesken Live-Action-Anlauf Super Mario Bros., bei dem bis heute niemand sagen kann, was sich die Leute dahinter gedacht haben, hielt man sich bei Super Mario Bros.: The Great Mission to Save Princess Peach eng an die Vorlage. Die Figuren sind den Originalen ähnlich, auch wenn Luigi statt des Bekannten Grüns Blau trägt. Dass die beiden einen Lebensmittelladen führen, war auch neu. Aber das sind Nebensächlichkeiten. Fans dürfen neben den Brüdern, Peach und Bowser, der hier noch King Koopa heißt, viele andere Charaktere aus dem 1985 veröffentlichten Videospielklassiker Super Mario Bros. wiedersehen, darunter Goombas, Toads und den auf einer Wolke schwebenden Lakitu, der ständig stachelige Viecher vom Himmel wirft. Und dann sind da noch die bekannten Ohrwürmer sowie einzelne Sounds aus der Vorlage, die für Wiedererkennungswert sorgen.
Netter Anime ohne Anspruch
Inhaltlich darf man nicht viel erwarten. Mal wieder geht es darum, Peach aus den Klauen des Feindes zu befreien. Viel mehr Geschichte gibt es nicht. Neu ist, dass die Brüder drei wichtige Objekte einsammeln müssen, um den Gegner besiegen zu können: einen Pilz, eine Blume und einen Stern – also die Gegenstände, die im Game Fähigkeiten verleihen. Das sind aber nur die Anlässe, damit die zwei durch die Gegend reisen und die unterschiedlichsten Level durchqueren müssen. Spannend ist Super Mario Bros.: The Great Mission to Save Princess Peach dabei eher nicht. Man legte größeren Wert auf Humor. Auch der ist nicht sonderlich anspruchsvoll, verlässt sich auf kuriose Gestalten oder übertriebene Reaktionen, etwa beim Verzehr von dubiosen Pilzen.
Man kann also nicht sagen, dass ein hiesiges Publikum damals viel verpasst hätte. Super Mario Bros.: The Great Mission to Save Princess Peach ist ein typischer Samstagmorgen-Cartoon im Fernsehen, auch die Laufzeit von einer Stunde ist nicht gerade kinotauglich. Von den Bildern ganz zu schweigen: Was hier geboten wird, gehört nicht auf die große Leinwand. Da gab es in den 1980ern deutlich stärkere Beispiele japanischer Zeichentrickkunst. Und doch ist der Anime irgendwie ganz nett, etwas das man zwischendurch einschieben kann. Es ist auch interessant zu sehen, wie eine japanische Animationsversion des Klempners aussieht. Zwar erschienen später mehrere Fernsehserien und natürlich zuletzt Der Super Mario Bros. Film, die aber alle in den USA entstanden sind.
OT: „Sûpâ Mario burazâzu: Pîchi-hime kyushutsu dai sakusen!“
Land: Japan
Jahr: 1986
Regie: Masami Hata
Drehbuch: Hideo Takayashiki
Musik: Toshiyuki Kimori, Koji Kondo
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