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Tatort: Fährmann

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„Tatort: Fährmann“ // Deutschland-Start: 22. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) auf einem Weihnachtsmarkt Marek Kowalski (Lucas Gregorowicz) kennenlernt, lässt sie sich auf eine gemeinsame Nacht mit dem Fremden ein. Am nächsten Morgen wird sie dafür mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als eine Leiche auftaucht, die sie an ihren ersten großen Fall erinnert. Dieser wurde zum Startschuss für ihre Polizeikarriere, endete aber tragisch, als der Mörder sich im Gefängnis das Leben nahm. Nun sieht es so aus, als habe er wieder zugeschlagen. Aber wie kann das sein? Hatte er damals einen Komplizen, von dem niemand wusste, oder ist es ein Nachahmer? Grandjean beschließt, die antike Münze verschwinden zu lassen, die der Täter im Mund des vergifteten Opfers platziert hatte, und auf eigene Faust zu ermitteln. Während ihre Kollegin Tessa Ott (Carol Schuler) und Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) nach Antworten suchen, wird die Kommissarin Teil eines mörderischen Katz-und-Maus-Spiels …

Reise in die Vergangenheit

Beim Tatort liegt die Spannung oft nicht nur darin, ein Verbrechen aufzuklären, sondern auch in der Frage, in welche Richtung der neueste Teil wohl gehen wird. Schließlich ist die Reihe sehr variantenreich, da gibt es jede Woche ganz unterschiedliche Beiträge. Bei Stille Nacht handelte es sich im Prinzip um einen klassischen Whodunit-Rätselkrimi, wenn das Oberhaupt einer Familie getötet wird und alle im Haus die Tat begangen haben könnten. Man stirbt nur zweimal war deutlich humorvoller angelegt und zeigte zudem den Mord, mit Rätseln war da nicht viel. Mit Fährmann steht nun ein Ausflug in die Schweiz an, wo Grandjean und Ott ihren achten Fall zu lösen haben und dabei wieder eine ganz andere Richtung einschlagen, als es die obigen Kollegen getan haben.

Wie schon in der vorherigen Woche hält sich der Rätselteil beim 1285. Film der ARD-Krimireihe eher in Grenzen. Wer die Morde begeht, ist nicht wirklich ein Geheimnis, Marek lässt in mehr als einer Hinsicht frühzeitig die Hose herunter. Das heißt nicht, dass es bei Tatort: Fährmann keine Fragen zu beantworten gibt. Zum einen ist anfangs unklar, wer dieser Mann eigentlich ist. Und auch im Hinblick auf die Motive darf das Publikum sich wundern, was es mit all dem auf sich hat. Erst nach und nach werden diese Punkte geklärt, wenn die Schweizer Kommissarin parallel zu ihren Kolleginnen nach Antworten sucht. Dennoch, in der Hinsicht sollte man nicht zu viel erwarten, das hier ist kein Film, bei dem die Zuschauer und Zuschauerinnen viel in der Vergangenheit suchen können.

Spannung mit inhaltlichen Schwächen

Vielmehr ist es die Gegenwart, die für Spannung sorgen soll. Nicht nur, dass es zu einem Katz- und Maus-Spiel zwischen der Polizei und dem Täter kommt. Der anfängliche Mord ist nicht der einzige, der von Marek geplant ist. Grandjean muss noch weitere verhindern, womit der Film stärker in die Thrillerrichtung geht. Anders als beim Münster-Duo die Woche zuvor ist die Schweizer Variante sehr düster angelegt. Atmosphärisch überzeugt Tatort: Fährmann auch durchaus. Vor allem Lucas Gregorowicz, der zuvor viele Jahre bei der Inhouse-Konkurrenz Polizeiruf 110 noch selbst Verbrecher jagte, ist dabei ein Gewinn für die Folge. Ihm gelingt die Balance aus verführerischer Eleganz und eiskalter Brutalität, wenn er sich als eine Art Todesgott aufführt und der Film mit der griechischen Mythologie spielt.

Nervig ist dafür, dass da mal wieder jemand unbedingt auf eigene Faust ermitteln muss und dadurch etwas plump Spannung erzeugt werden soll. Hinzu kommt, dass die Begründung für den Alleingang etwas dünn ausfällt, da die eigentliche Geschichte etwas anderes verfolgt. Diese ist etwas gewöhnungsbedürftig, ist einerseits interessant, andererseits aber so durchgeknallt, dass da so manche vorzeitig aussteigen werden. Eigentlich wäre das für eine Satire geeigneter gewesen als einen ernsten Genrevertreter. Plausibilität darf man nicht erwarten. Dennoch ist Tatort: Fährmann einer der sehenswerteren Teile in dieser Saison geworden, die Atmosphäre und die teils schicke Optik machen aus dem neuesten Teil der Reihe einen soliden Thriller, der zumindest manchmal auch wirklich spannend ist.

Credits

OT: „Tatort: Fährmann“
Land: Schweiz
Jahr: 2024
Regie: Michael Schaerer
Drehbuch: Stefan Brunner, Lorenz Langenegger
Musik: Mirjam Skal
Kamera: Gabriel Sandru
Besetzung: Anna Pieri Zuercher, Carol Schuler, Rachel Braunschweig, Aaron Arens, Peter Jecklin, Igor Kovac, Lucas Gregorowicz, Marco Calamandrei

Bilder

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Tatort: Fährmann
fazit
In „Tatort: Fährmann“ treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der den Opfern eine Münze in den Mund legt, angelehnt an die griechische Mythologie. Inhaltlich darf man von dem Film nicht viel erwarten. Dank der Atmosphäre und eines überzeugenden Darstellers ist der Thriller aber durchaus sehenswert.
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