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© WDR/Taimas Ahangari

Tatort: Man stirbt nur zweimal

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„Tatort: Man stirbt nur zweimal“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Oskar Weintraub (Nils Brunkhorst) hat es geschafft: Er hat für seine Mandantin Doreen Prätorius (Cordelia Wege) mehrere Millionen Euro vor Gericht erstritten, die ihr für den Tod ihres Mannes Jonas Karl (Christian Erdmann) zustehen. Der war vor einiger Zeit während einer seiner Reisen spurlos verschwunden, jetzt wurde er offiziell für tot erklärt. Dieses Schicksal teilt er mit Weintraub, der kurze Zeit später vom Speer einer exotischen Krieger-Skulptur durchbohrt im Haus von Familie Prätorius entdeckt wird. Wie es dazu kam, ist unklar, Doreen ist verletzt und kann sich an nichts erinnern. Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) versuchen Licht in das Dunkel zu bringen, gehen die verschiedensten Theorien durch. Dabei ahnen sie noch nicht, dass Jonas Karl noch immer am Leben ist …

Ein Krimi ohne Rätsel

Beim Tatort waren zuletzt wieder die unterschiedlichsten Interpretationen des Krimigenres zu sehen. Unter Feuer ging stärker in Richtung Thriller, als eine Verkehrskontrolle tödlich endet und anschließend richtig schmutzige Geheimnisse gelüftet wurden. Stille Nacht war hingegen ein klassischer Whodunit, der mit dem Porträt einer dysfunktionalen Familie verbunden wurde. Lass sie gehen war primär ein Trauerdrama, dem man noch einen Mord angehängt hat. Man mag von den jeweiligen halten was man will, die Ergebnisse lassen teilweise zu wünschen übrig. Über mangelnde Abwechslung kann sich das Publikum aber kaum beklagen, der Sonntagabendkrimi gleicht einer Wundertüte. Das wird mit Man stirbt nur zweimal fortgesetzt. Der 1284. Film des ARD-Dauerbrenners geht erneut in eine völlig andere Richtung.

So ist ein größerer Unterschied, dass hier nicht groß überlegt werden muss, wer das Verbrechen begangen hat. Das wird ziemlich früh bereits gezeigt. Auch über das Motiv muss nicht gerätselt werden, das wird gleich mitgeliefert. Zwar zeigt Tatort: Man stirbt nur zweimal später noch alternative Möglichkeiten, weshalb die Zuschauer und Zuschauerinnen kurz verunsichert werden, ob vielleicht die frühe Szene eine Einbildung war. Letztendlich sind das aber nur die Spinnereien des Ermittlerduos, das die verschiedensten Hypothesen durchgeht. Ein Publikum, das selbst spekulieren will, kann sich das Einschalten daher sparen. Allenfalls die Frage, ob der flüchtige Pseudotote geschnappt wird, könnte noch für ein wenig Spannung sorgen. Aber das ist keine wirkliche Frage, das Ergebnis steht ebenso fest wie der Anfang.

Zwischen Humor und Drama

Dafür ist mal wieder der Weg das Ziel. Zu diesem Zweck setzt Drehbuchautor Sascha Arango (Borowski und der Wiedergänger) auf eine Mischung aus Humor und Drama. So wird natürlich wieder eine Menge gefrotzelt, Boerne ist geradezu legendär dafür, ständig andere zu beleidigen und seine Überlegenheit zu beweisen. Warum sollte das bei dem 46. Teil anders sein? Hinzu kommt das übliche Kompetenzgerangel, wenn die beiden Protagonisten mal miteinander arbeiten, mal als Konkurrenten auftreten. Tatort: Man stirbt nur zweimal ist zumindest in der Hinsicht sehr klassisch. Originell sind diese Szenen kaum, aber sie sind doch amüsant genug. Andere Momente sind einfallsreicher, etwa eine sehr eindrückliche Demonstration zu Beginn.

Die interessanten Momente sind aber ohnehin, wenn wir die beiden TV-Urgesteine hinter uns lassen und Zeit mit dem anderen Paar verbringen. Tatort: Man stirbt nur zweimal ist dann nicht allein ein Krimi, sondern auch das Porträt einer Frau, die mehrfach Teil eines Betrugs warund lernen muss, sich von ihrem Mann zu lösen. Wer großzügig ist, sieht darin sogar gesellschaftliche Relevanz. Den Rest erwartet ein Genrebeitrag, der mit seiner Mischung aus Altbekanntem und Eigenheiten ein weiteres Beispiel dafür ist, dass die Reihe einfallsreicher ist als ihr Ruf. Nur bedeutet das nicht unbedingt, dass das Ergebnis auch wirklich gut ist. So richtig viel Spannung will hier dann doch nicht aufkommen, da sich das Katz-und-Maus-Gefühl kaum einstellt. Grund zum Ärgern gibt es aber auch nicht.

Credits

OT: „Tatort: Man stirbt nur zweimal“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Janis Rebecca Rattenni
Drehbuch: Sascha Arango
Musik: Michael Klubertanz
Kamera: Victor Voß
Besetzung: Axel Prahl, Jan Josef Liefers, Björn Meyer, ChrisTine Urspruch, Mechthild Großmann, Claus Dieter Clausnitzer, Cordelia Wege, Christian Erdmann, Nils Brunkhorst

Bilder

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Tatort: Man stirbt nur zweimal
fazit
„Tatort: Man stirbt nur zweimal“ handelt von einem betrügerischen Paar, einem bizarren Tod und dem wie immer frotzelnden Ermittlerduo aus Münster. Das ist teils amüsant, teils dramatisch. Spannend ist der Krimi hingegen kaum, zu rätseln gibt es ohnehin nichts, da das Verbrechen gleich zu Beginn gezeigt wird.
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