Gabriel (Antonio Banderas) mag Geld, russisches Roulette und Niccolo Machiavelli, den er bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zitiert. Was der Gangsterboss nicht mag, ist James (Conor Mullen). Aber es führt kein wirklicher Weg an ihm vorbei, wenn es darum geht, dass die Polizei im richtigen Moment wegschaut. Eine Zeit lang geht das gut, bis es zu einem unangenehmen und sehr blutigen Zwischenfall kommt. Nun liegt es an Alex (Jonathan Rhys Meyers), Megan (Ekaterina Baker) and Chuck (Swen Temmel), den Tatort wieder sauber zu kriegen. Dabei stoßen sie jedoch auf jede Menge Geld, die offensichtlich jemand deponiert hatte. Nach einigen Diskussionen beschließen sie und ihre Chefin Siobhan (Melissa Leo), den unerwarteten Fund zu behalten. Was soll schon groß passieren? Eine Menge, wie sie bald feststellen …
Das liebe, böse Geld
Viele dürften schon einmal davon geträumt haben, an eine Menge Geld zu kommen, ob nun durch einen Lottogewinn oder andere glückliche Zufälle. Doch was, wenn man auf nicht ganz legale Weise an dieses Geld gekommen ist? Davon erzählten dieses Jahr gleich mehrere Filme. Da war der deutsche Beitrag Zwei zu eins, bei dem – basierend auf einem wahren Vorfall – die Leute einer Wohnsiedlung zur Wende säckeweise DDR-Mark fanden. Bei Greedy People – Gelegenheit macht gierig sind es zwei Polizisten, die nach einem blutigen Unfall entscheiden, eine größere Summe aus dubiosen Quellen für sich zu behalten – was zu noch mehr Chaos führt. The Last Stop in Yuma County nimmt ein abgelegenes Wüstendiner für Verteilungskämpfe. Und auch bei The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit stolpern einige unbescholtene Menschen über eine Beute, die auf einmal herrenlos herumliegt und die nur darauf wartet, von jemandem eingesackt zu werden.
Grundsätzlich hätte man aus dem Stoff auch einen Film machen können, der sich mit moralischen Fragen auseinandersetzt. Ist es vertretbar, von Menschen Geld zu stehlen, das sie selbst auf unehrliche Weise erworben haben? Und natürlich gehen solche Szenarien immer implizit mit der Überlegung einher, wie man selbst reagiert hätte. Schließlich kann es schon verführerisch sein, auf einmal um ein paar 100.000 reicher zu sein, ohne etwas dafür tun zu müssen. Eine ernsthafte Auseinandersetzung sollte man bei The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit aber nicht erwarten. Hier ist alles überdrehter und darauf ausgelegt, das Publikum zu unterhalten. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen ihren Spaß damit haben, wenn die Situation immer weiter eskaliert. Drüber nachdenken ist weniger angesagt.
Ordentliche Actionkomödie
Das wird schon gleich zu Beginn klargemacht, wenn sich Antonio Banderas in seiner Verkörperung eines Gangsterbosses ohne jegliche Scham dem Overacting hingibt. Auch an anderen Stellen wird mit Überzeichnungen gearbeitet, soll der Kampf um das Geld durch Humor aufgelockert werden. Hinzu kommen vereinzelt inszenatorische Spielereien wie Splitscreens. Regisseur Jon Keeyes (Code Name Banshee, The Survivalist – Die Tage der Menschheit sind gezählt) zeigt da bei The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit schon deutliche Anleihen bei Guy Ritchie. Originell ist das Ganze sicher nicht, da ist jetzt nichts dabei, was man nicht schon gesehen hat. Die Actionkomödie besteht aus lauter Versatzstücken, die mit wenig Eigenleistung zusammengebaut werden.
Das heißt aber nicht, dass der Film nichts taugt. Phasenweise ist es schon ganz amüsant, was hier auf die Beine gestellt wurde. So spielt das Ensemble gut mit, zumindest im Rahmen dessen, was das Drehbuch so hergibt. Die Actionszenen sind brauchbar und im weiteren Verlauf erstaunlich zahlreich. Und irgendwie ist es doch immer spaßig mitanzusehen, wenn Geschichten völlig aus dem Ruder laufen und bislang unbescholtene Leute auf einmal mit richtig viel Chaos zu kämpfen haben – wortwörtlich und im übertragenen Sinn. Unbedingt gesehen haben muss man The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit sicherlich nicht. Im Segment der Direct-to-Video-Produktionen schlägt sich diese aber ganz wacker. Für ein bisschen Zerstreuung zwischendurch reicht es.
OT: „The Clean Up Crew“
Land: Irland, USA
Jahr: 2023
Regie: Jon Keeyes
Drehbuch: Matthew Rogers
Musik: Gerry Owens, Aoife O’Leary
Kamera: Austin F. Schmidt
Besetzung: Jonathan Rhys Meyers, Swen Temmel, Ekaterina Baker, Melissa Leo, Antonio Banderas, Conor Mullen
Amazon (DVD „The Clean Up Crew – Dreckige Jobs, saubere Arbeit“)
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