The Journey – Die Legende vom guten Dieb
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The Journey – Die Legende vom guten Dieb

„The Journey – Die Legende vom guten Dieb“ // Deutschland-Start: 16. Juni 2022 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Bislang führte Aws ein recht einfaches, wenig bemerkenswertes Leben als Töpfer in Mekka. Dies ändert sich, als der Herrscher Abraha mit seinen Truppen anrückt, um die Stadt einzunehmen. Gegen das Heer, vor allem aber auch gegen die mächtigen Elefanten, die der Eindringling mit sich führt, haben die Menschen nur wenig Chancen. Dennoch wollen sie nicht einfach so kampflos aufgeben, ein entschlossener Widerstand hat sich gebildet und will den anrückenden Feind in die Flucht schlagen. Auch Aws hat sich diesem angeschlossen, um seine Familie und die ihm nahestehenden Personen zu schützen, selbst wenn er damit sein eigenes Leben aufs Spiel setzt …

Reise in die Vergangenheit

Animationsfilme sind eher nichts, was man mit der islamischen Kultur in Verbindung bringt. Klar, es gab Sindbad und andere Produktionen, die sich mit den alten Märchen und Legenden befassten. Die sind aber meistens im Ausland entstanden. Und wenn doch mal etwas in dem Kultkreis entsteht, findet es nur selten den Weg zu uns. Ob nun das saudi-arabisch-ägyptische The Knight and the Princess, wo es unter anderem um gierige Herrscher, Piraten und eine Prophezeiung ging, oder das primär in Pakistan entstandene The Glassworker um eine Liebe während eines Kriegs, nichts davon ist in Deutschland erschienen. Insofern ist The Journey – Die Legende vom guten Dieb eine absolute Ausnahme. Allerdings eine, die mit einer Einschränkung verbunden ist: Der Film ist eine japanisch-saudi-arabische Coproduktion, was es einfacher macht, ein Publikum zu finden.

Hintergrund des Films ist das sogenannte Jahr des Elefanten, benannt nach dem Eroberungsfeldzug des südarabische Herrschers Abraha, der mit Kriegselefanten angerückt war. Der Legende nach sollen diese, als sie den heiligen Boden Mekkas erreicht, sich niedergekniet haben, anstatt wie beabsichtigt alles niederzutrampeln. The Journey – Die Legende vom guten Dieb erzählt dann auch von dieser entscheidenden Schlacht, verweist auf den Mythos, der mit dieser verbunden ist. Auch sonst mangelt es nicht an religiösen Einschüben. An diesen darf man sich nicht stören, zuweilen geht das schon etwas in die Propaganda-Richtung. Und natürlich mangelt es nicht an patriotischen Tönen, wenn der heldenhafte Widerstand dem übermächtigen Feind trotzt. Das machen Filme immer so, unabhängig von der kulturellen Herkunft.

Visuell reizvoll

Ungewöhnlicher ist schon die Erzählstruktur, die immer wieder die Haupthandlung um die Schlacht unterbricht, um in Flashbacks mehr über die Figuren und andere Themen zu sagen. Bemerkenswert ist dabei auch die visuelle Gestaltung. Während die regulären Szenen dem regulären Animestil recht nahe sind, verwenden die Studios Toei Animation und Manga Productions – ihre zweite Zusammenarbeit nach der Serie Asateer – Future’s Folktales – bei diesen Einschüben Bilder, die überwiegend bewegungslos sind. Dafür kommen an den Stellen umso mehr Farben zum Einsatz, was The Journey – Die Legende vom guten Dieb eine ganz eigene Optik gibt. In der Hinsicht ist der Animefilm tatsächlich auch spannender als viele rein japanische Produktionen in diesem Segment, bei denen man oft genug das Gefühl hat, dass da einfach nur voneinander abgemalt wurde.

Die Kampfszenen können sich ebenfalls sehen lassen. Regisseur Kōbun Shizuno (Detektiv Conan: Der purpurrote Liebesbrief, Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht) und sein Team warten da schon mit einigem auf, wenn es dann mal zur großen Schlacht kommt. Wer eine Vorliebe für solche großen Kämpfe hat, sollte auf jeden Fall einmal vorbeischauen. Allgemein ist da einiges, wofür es sich lohnen kann, diese Reise einmal anzutreten. Man darf nur eben kein Problem haben mit religiösen Themen. Die stehen bei The Journey – Die Legende vom guten Dieb zwar nicht im Vordergrund, sind aber zahlreich genug, dass manche von vornherein nichts mit dem Film werden anfangen können.

Credits

OT: „Jânî: Taiko arabia hantô de no kiseki to tatakai no monogatari“
Land: Japan, Saudi-Arabien
Jahr: 2021
Regie: Kobun Shizuno
Drehbuch: Atsuhiro Tomioka
Musik: Kaoru Wada
Animation: Toei Animation, Manga Productions

Bilder

Trailer

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The Journey – Die Legende vom guten Dieb
fazit
„The Journey – Die Legende vom guten Dieb“ befasst sich mit der großen Schlacht zwischen den Menschen aus Mekka und einem übermächtigen Feind. Der japanisch-saudi-arabische Anime lockt mit reizvollen kulturellen Elementen und auch einer interessanten Optik. Man darf sich aber nicht an der Religiosität stören, die zuweilen Propagandazüge annimmt.
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