The Texas Chainsaw Massacre 2
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The Texas Chainsaw Massacre 2

The Texas Chainsaw Massacre 2
„The Texas Chainsaw Massacre 2“ // Deutschland-Start: 21. November 2024 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre sind ins Land gezogen, doch trotz einer groß angelegten Suche im US-Bundesstaat Texas haben weder Polizei noch das FBI Spuren der Sawyer-Familie gefunden oder der Verbrechen, derer die einzige Überlebende des „Texas Chainsaw Massacre“, wie ihre Geschichte genannt wurde, sie bezichtigte. Weil es aber immer wieder zu unerklärlichen, grausigen Verbrechen kommt, ist die Aussage mittlerweile zu einer Art Legende geworden, die nach dem Verschwinden zweier Jugendlicher abermals zitiert wird. An der Unfallstelle, an der ihr Wagens ins Straucheln geriet, ahnt Leutnant Enright (Dennis Hopper), genannt „Lefty“, schon anhand der Spuren einer Kettensäge an den Wrackteilen, was sich ereignet haben könnte. Seine Ermittlungen scheinen im Sande zu verlaufen, als sich plötzlich die Radiomoderatorin Vantia (Caroline Williams), genannt „Stretch“, bei ihm meldet und ihm ein Tape in die Hände spielt, das beweisen soll, wer wirklich hinter dem Verschwinden der beiden jungen Männer stecken soll. Anstatt sich jedoch die Aufnahme gleich in seinem Hotel anzuhören oder sie als Beweismittel aufzunehmen, bittet Lefty sie, bei ihrer nächsten Sendung diese abzuspielen und es als Zuhörerwunsch anzugeben. Stretch folgt den Anweisungen des Polizisten, ohne zu ahnen, was ihr Handeln für Folgen haben könnte.

Schon nach wenigen Stunden steht ein seltsamer Fremder (Bill Moseley) in ihrer Radiostation, der ihr seinen Bruder „Leatherface“ (Bill Johnson) auf den Hals hetzt. Mit einem irren Lachen und einer Kettensäge jagt er die junge Frau durch den Sender, während der Fremde sich um Strechts Kollegen kümmert. Unterdessen hat sich Lefty mit einem ganzen Arsenal von Kettensägen eindeckt, denn wenn seine Falle funktioniert, wird er dem Treiben der Sawyers schon bald ein blutige Ende setzen können.

Mehr ins Komödiantische

Ohne Frage gehört The Texas Chain Saw Massacre von 1974 zu den großen Meisterwerken des Horrorgenre, auch wenn dessen Regisseur Tobe Hooper es nicht leicht hatte, an den Ruhm dieses Frühwerks anzuknüpfen. Nachdem man mit dem Regisseur schon Lifeforce – Die tödliche Bedrohung und Invasion vom Mars gemacht hatte, die beide zu kommerziellen Flops wurde, kamen Cannon Films mit der Idee eines Sequels zu Hoopers bekanntestem Film auf ihn zu. Da ihm nicht zuletzt die schwarzhumorigen Elemente des ersten Film gefallen haben und er diese für passender in den 80er hielt, wurde aus The Texas Chainsaw Massacre 2 eher eine Horrorkomödie, die bei den Zensoren wie auch bei Kritik und Publikum es nicht einfach hatte.

Man braucht nicht viel Vorstellungskraft, um zu verstehen, wie schwierig es ist, an einen Erfolg anzuknüpfen, vor allem wenn es sich dabei um einen Kultfilm handelt wie The Texas Chain Saw Massacre. Hooper wurde seine ganze Karriere hindurch an diesem einen Film gemessen, sodass  viele seiner späteren Filme, mit Ausnahme von Poltergeist, bei vielen Zuschauern und Kritikern durchfielen. Dabei hat gerade diese Fortsetzung Aspekte zu bieten, die sie nicht nur von ihrem Vorgänger abhebt, sondern auch im Kontext des Horrorkinos der 80er besonders macht, wobei vor allem der von Hooper favorisierte Humor eine Rolle spielt. Texas Chainsaw Massacre 2 wirkt so, als hätte man versucht, das Original noch einmal zu drehen, dieses Mal jedoch als eine Art Drogenphantasie. Die Fortsetzung ist laut, geschmacklos, grell und teils sogar psychedelisch, was nicht immer ein gelungener Mix ist und auf Aspekte wie Figurenentwicklung oder Logik pfeift, doch unterhaltsam ist das in jedem Fall sowie eine Emanzipation von der bedrückenden Atmosphäre des Vorgängerfilms.

Ein Museum der 80er

Trotz dieser Differenz der beiden Filme, kann man Texas Chainsaw Massacre 2 als Spiegelbild seiner Zeit lesen. Hooper inszeniert den großen Ausverkauf oder vielmehr die Kommerzialisierung der Kultur, wenn er beispielsweise die Familie Sawyer im „Texas Battle Land“ einquartiert, einer Art Vergnügungspark, in dem die Geschichte des Bundesstaats „gefeiert“ wird. Dass ausgerechnet die degenerierten Kannibalen inmitten dieser Sammlung zu finden sind, ist nur eine von vielen Humorspitzen, die Texas Chainsaw Massacre 2 unterhaltsam machen. Auch die Familie an sich liefert einige Slapstick-Einlagen, was jedoch dem berüchtigten Leatherface viel von seinem Appeal nimmt. Dafür mag das Bild von Dennis Hooper als Kettensägen schwingender Gesetzeshüter entschädigen, was zwar irgendwie albern ist, aber dennoch konsequent ist in einem Sequel, in dem Überzeichnung und over-acting Prinzip sind.

Credits

OT: „The Texas Chainsaw Massacre Part 2“
Land: USA
Jahr: 1986
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: L. M. Kit Carson
Musik: Tobe Hooper, Jerry Lambert
Kamera: Richard Kooris
Besetzung: Dennis Hopper, Caroline Williams, Bill Moseley, Jim Siedow, Bill Johnson, Lou Perryman

Trailer

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The Texas Chainsaw Massacre 2
fazit
„The Texas Chainsaw Massacre 2“ ist eine unterhaltsame Horrorkomödie. Wer einen Film erwartet wie den ersten Teil, wird leider enttäuscht werden mit dieser übertriebenen, albernen und sehr lauten Fortsetzung, doch wer sich von diesen Erwartungen lösen kann, wird mit einem soliden, vergnüglichen Film belohnt, den man nicht allzu ernst nehmen sollte.
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