Tief durchatmen die Familie kommt TV Fernsehen ZDF 3sat Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Nik Konietzny

Tief durchatmen, die Familie kommt

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„Tief durchatmen, die Familie kommt“ // Deutschland-Start: 21. Dezember 2015 (ZDF) // 28. Oktober 2016 (DVD)

Inhalt / Kritik

Weihnachten steht vor der Tür. Das bedeutet für Gundula (Andrea Sawatzki) immer sehr viel Stress, wenn die ganze Familie zusammenkommt – umso mehr, da ihr Mann Gerald (Axel Milberg) im Haushalt keine Hilfe ist. Dabei sorgen die Verwandten bald für jede Menge Trubel. Gundulas Bruder Hans-Dieter (Stephan Grossmann) treibt alle mit seinen Krankheiten und Unverträglichkeiten in den Wahnsinn, während er seine spirituellen Ratgeberbücher anpreist und seine Frau Rose (Eva Löbau) ihren christlichen Glauben betont. Gundulas ständig schlecht gelaunte Mutter Ilse (Christine Schorn) und ihr zunehmend dementer Vater Edgar (Günther Maria Halmer) machen das Zusammensein auch nicht unbedingt einfacher. Und dann wäre da noch Geralds Mutter Susanne (Judy Winter), die Sex und Alkohol gleichermaßen liebt und das mit dem Jugendschutz nicht so eng sieht …

Der Wahnsinn zu Weihnachten

Als Schauspielerin ist Andrea Sawatzki schon seit Langem eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Vor allem ihre Auftritte als Kommissarin Charlotte Sänger im Frankfurter Tatort machten sie einem größeren Publikum bekannt. 2013 startete sie aber noch eine zweite erfolgreiche Laufbahn als Autorin. Los ging es mit Ein allzu braves Mädchen. Im gleichen Jahr erschien mit Tief durchatmen, die Familie kommt ihr erster Roman rund um die chaotische Familie Bundschuh, welcher 2015 auch als Film im ZDF lief, mit Sawatzki in der Hauptrolle. Beide Versionen erfreuten sich größerer Beliebtheit. So sind seither noch vier weitere Bücher erschienen. Bei den Filmen ist man noch weiter, da kam 2023 mit Familie Bundschuh: Bundschuh vs. Bundschuh bereits der achte Teil heraus, auch weil man sich zunehmend von den Vorlagen entfernte.

Der erste Teil legte bereits die Erfolgsformel fest, von der man sich in den folgenden Jahren kaum entfernte. Fast immer geht es darum, dass die Familie zu einem besonderen Anlass zusammenkommt und kurze Zeit später Streit ausbricht. Das ist natürlich nicht übermäßig originell. Gerade zum Thema Weihnachten gibt es zahllose Komödien, bei denen die Mitglieder durch die erzwungene Nähe einander das Leben zur Hölle machen. Tief durchatmen, die Familie kommt versucht, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem die Charaktere ganz besonders überzogen sind. Figuren wie Hans-Dieter oder Susanne sind letztendlich Karikaturen, denen man nie abnimmt, dass sie echte Menschen sind. Sie sind auch nicht sehr nuanciert gezeichnet, machen praktisch keine Entwicklung durch.

Mal amüsant, mal herzerweichend

An anderen Stellen gibt es dafür schon Momente, die tatsächlich aus dem Leben gegriffen sind. Ein Klassiker ist natürlich, dass sich die Frau vom Mann vernachlässigt und im Stich gelassen fühlt, weil er nie da ist. Dabei ist Sawatzki aber darum bemüht, das nicht zu einseitig zu machen. So muss Gundula irgendwann feststellen, dass sie selbst nicht mehr wirklich auf ihren Partner geachtet hat. Vor allem aber der Abschnitt um den demenzkranken Vater wird sehr menschlich. Tief durchatmen, die Familie kommt nutzt das zwar eher für humoristische Einfälle. Die Szene, in der Ilse daran verzweifelt, dass Edgar quasi verschwunden ist, und sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll, gehört zu den stärksten in der Fernsehproduktion.

Insgesamt ist der Auftakt der beliebten Filmreihe eine ganz ordentliche Komödie geworden, die von den starken Kontrasten lebt. Und auch von dem Ensemble, das sich von einer besonders spielfreudigen Seite zeigt. Ein Weihnachtsklassiker ist Tief durchatmen, die Familie kommt kaum, selbst wenn der Film zuweilen mit Weihnachten bei Hoppenstedts verglichen wird. Dafür fehlt der satirische Biss, beim Tiefgang wäre sowieso mehr möglich gewesen. Dann und wann wiederholen sich die Witze zu sehr. Aber das ist doch amüsant genug, um zwischendurch ein wenig abzuschalten und sich daran zu erinnern, dass andere Familien genauso anstrengend sein können.

Credits

OT: „Tief durchatmen, die Familie kommt“
Land: Deutschland
Jahr: 2015
Regie: Vivian Naefe
Drehbuch: Mathias Klaschka
Vorlage: Andrea Sawatzki
Musik: Martin Probst
Kamera: Peter Döttling
Besetzung: Andrea Sawatzki, Axel Milberg, Christine Schorn, Günther Maria Halmer, Judy Winter, Stephan Grossmann, Eva Löbau, Amber Marie Bongard, Claudio Schulte, Uwe Ochsenknecht

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Tief durchatmen, die Familie kommt
fazit
Basierend auf dem gleichnamigen Roman erzählt „Tief durchatmen, die Familie kommt“ von einer Familie, die zu Weihnachten zusammenkommt und sich gegenseitig das Leben zur Hölle macht. Das ist nicht sehr tiefsinnig, aber doch amüsant genug, um sich die Zeit zu vertreiben. Und zumindest zwischendurch geht es auch zu Herzen, wenn wir einen Blick hinter die Fassade werfen.
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