In Japan kannte man das Konzept riesiger Roboter, die gegen das Böse kämpfen, schon früh. Die sogenannten Mechas waren dort schon in den 1950ern populär, kamen in den Mangas/Animes Astro Boy und Tetsujin 28-Go zum Einsatz. Die 1970er sahen die Geburt der Klassiker Mazinger Z und Gundam. Im Westen dauerte es hingegen bis zu den 1980ern, bis das Konzept den Durchbruch schaffte. Genauer war es Transformers, das 1984 zu einem großen Erfolg wurde. Dabei handelte es sich auch hier ursprünglich um ein japanisches Franchise. Grundlage waren die Spielzeugreihen Diaclone und Micro Change des bekannten japanischen Herstellers Takara, die für eine Veröffentlichung umbenannt wurden. Takara arbeitete hierfür mit dem US-Giganten Hasbro zusammen, dem unter anderem Brettspielklassiker wie Monopoly und Cluedo, aber auch die Spielzeuge My Little Pony und G.I. Joe gehören. Die Besonderheit dieser Roboter ist, dass es sich nicht um menschengemachte Maschinen handelt, sondern um außerirdische Wesen. Außerdem können sie sich in Fahrzeuge verwandeln, überwiegend Autos, was in ihrer Heimat eher weniger sinnvoll ist, auf der Erde aber Vorteile mit sich bringt.
Marketing auf allen Kanälen
Um die adaptierte Form auch an den Mann zu bekommen und damit in die Kinderzimmer, wurde von Anfang an auf ein Multimedia-Franchise gesetzt. So gab es eine Comic-Reihe, die mehr über die Hintergründe verriet, darunter die extraterrestrische Herkunft, und die beiden wichtigsten Transformer vorstellt: der Held Optimus Prime und sein ewiger Gegenspieler Megatron. Inzwischen in Vergessenheit geraten: Diese ersten Comics gehörten zu Marvel, weshalb es Crossover mit Spider-Man und anderen bekannten Figuren gab. Wichtiger noch zu Marketingzwecken war die begleitende Zeichentrickserie, die ebenfalls 1984 begann. Vergleichbar zu Masters of the Universe sollten die regelmäßigen Auftritte im Fernsehen die neuen Spielzeuge bekannt machen, ihnen mehr Geschichten mitgeben und damit die junge Zielgruppe dazu bringen, diese haben zu wollen, um die Abenteuer nachzuspielen. 1986 kam sogar ein erster Kinofilm, auch dieser war animiert. Die Serie war beliebt, vier Staffeln mit insgesamt 98 Episoden wurden produziert.
(Fast) nicht kleinzukriegen
Im Gegensatz zu vielen anderen Spielzeugreihen, die in den 1980ern begonnen haben, gelang es bei Transformers, sich dauerhaft zu etablieren. Natürlich veränderten sich die Figuren, es wurden neue eingeführt, darunter solche, die sich nicht in Fahrzeuge verwandeln, sondern Tierformen annehmen. Nicht jede Änderung wurde vom Publikum angenommen. Insgesamt ist der Erfolg aber beachtlich, mit einem Umsatz von mehr als 25 Milliarden US-Dollar gehören die Riesenroboter zu den ertragreichsten Multimedia-Franchises. Die eine oder andere Milliarde kam durch die Filmsparte hinzu.
Während es nach der besagten Zeichentrickserie aus den 1980ern eine Reihe weiterer animierter Produktionen war, erreichten die Figuren durch eine 2007 gestartete Live-Action-Kinofilmreihe ein ganz neues Publikum. Die von Michael Bay inszenierten Titel setzten auf das große Spektakel und sprachen mit Effektgewittern auch ältere Zuschauer und Zuschauerinnen an. Die Kritiken waren zwar bescheiden, an den Kinokassen hinterließen die Filme aber großen Eindruck. Später sanken die Einnahmen jedoch beständig. Während das hochgelobte Spin-off Bumblebee aufgrund des geringeren Budgets profitabel war, ging das Reboot Transformers: Aufstieg der Bestien zu stark unter. Und auch der Jubiläumstitel Transformers One, der erste animierte Kinofilm seit 1986 und Origin Story der Roboter, konnte trotz guter Kritiken die Erwartungen nicht erfüllen.
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