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Traum Studios Dream Productions Disney+ Streamen online
„Traum Studios“ // Deutschland-Start: 11. Dezember 2024 (Disney+)

Inhalt / Kritik

Paula hat eine sehr verantwortungsvolle Rolle: Sie muss die Träume von Riley inszenieren und ihr damit helfen, ihr Leben besser zu verarbeiten. Gemeinsam haben sie auf diese Weise schon zahlreiche schwierige Situationen gemeistert. Die größten Herausforderungen stehen ihr aber noch bevor, schließlich ist Riley inzwischen 12 Jahre alt, womit dann bald die typischen Teenager-Themen anstehen. Als wäre das nicht schon anspruchsvoll genug, wird Xeni an die Seite gestellt, der in Zukunft ein Wörtchen bei den Träumen mitzureden hat. Und das bedeutet bei ihm, dass er alles vorgibt und seine erfahrene Kollegin ihm folgen muss. Da dauert es nicht lang, bis es zu ersten Meinungsverschiedenheiten kommt und es bald drunter und drüber geht …

Spin-off des Riesenhits

Ein bisschen Mitleid durfte man mit den Pixar Studios ja schon haben. Lange Zeit zählten sie zur Speerspitze der Animationskunst, ihre Werke waren Blockbuster, welche die ganze Familie ansprachen und dabei herausragende Kritiken erhielten. Seit Corona war aber der Wurm drin. Trotz ihrer großen Qualität gingen Rot und Soul unter, alle Filme zwischen 2020 und 2023 blieben unter den Erwartungen. Umso größer war die Überraschung, als diesen Sommer Alles steht Kopf 2 auf einmal einschlug wie eine Bombe. Nicht nur, dass der Film der erfolgreichste in der Karriere des Studios wurde. Er wurde sogar zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten. Insofern ist der Zeitpunkt natürlich perfekt, mit Traum Studios schon wieder für Nachschub zu sorgen, rund sechs Monate später. Wobei die Disney+ Serie in eine etwas andere Richtung geht.

So tauchen die personifizierten Emotionen, die wir aus den ersten beiden Teilen kennen, hier nur am Rand auf. Mehr als kurze Gastauftritte haben sie nicht. Stattdessen führen die vier Folgen neue Figuren ein, die sich um die Träume kümmern. Das sieht dann aus wie in einem Filmstudio, Regie, Drehbuch und Kulissen inklusive. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist es natürlich schon gut, wenn man versucht, eine andere Richtung einzuschlagen, anstatt einfach nur die Filme fortsetzen zu wollen. Traum Studios hat dazu aber nichts Originelles zu sagen. So gab es vor vier Jahren bereits den dänischen Animationsfilm Mina und die Traumzauberer, der ebenfalls einen Blick hinter die Traumkulissen warf und aufzeigte, wie diese Träume entworfen und umgesetzt werden. Das war dort alles aufwendiger, als es hier der Fall ist. Normalerweise war Pixar immer ein Vorreiter, an dem sich andere orientierten. Hier laufen sie aber in mehrfacher Hinsicht hinterher.

Wo sind die Gefühle?

Das zweite Problem ist, dass die Träume zwar prinzipiell schon von Riley handeln. Diese ist in der Serie aber nur eine Nebenfigur, die seltsam losgelöst vom Geschehen ist. Die Kunst der beiden Filme war, dass die fantastischen Abenteuer der Gefühle und der reale Alltag der Protagonistin so miteinander verknüpft waren, dass sich das Publikum darin wiederfinden konnte. Traum Studios ist sehr viel weniger emotional. Die wenigen Stellen, in denen es doch mal um das Innenleben des Mädchens geht, gehen nicht so wirklich zu Herzen. Insofern ist die zeitliche Nähe zu Alles steht Kopf 2 vielleicht doch nicht so wünschenswert. Stellt man die jeweiligen dramatischen Höhepunkte nebeneinander – dort die Panikattacke, hier der Traum eines Schulballs –, dann liegen da Welten dazwischen.

Das bedeutet aber nicht, dass die Serie nichts zu bieten hätte. Unterhaltsam ist das hier schon. Im Grunde handelt es sich bei Traum Studios um eine dieser Workplace-Comedies, wie man sie in den unterschiedlichsten Berufen findet. Verbunden wird dies mit leichten Mockumentary-Anleihen, was ebenfalls gut funktioniert. Anders als das völlig belanglose Vaiana 2, das eigentlich auch eine Serie für Disney+ war, bevor es zum Kinolückenfüller uminterpretiert wurde, hat man sich hier schon Gedanken gemacht, wie sich das Szenario weiterentwickeln lässt und neue Geschichten möglich sind. Das ist schon alles nett und sympathisch, bleibt dabei aber leider unter den Möglichkeiten. Eine Traumproduktion ist das nicht gerade.

Credits

OT: „Dream Productions“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Valerie LaPointe, Austin Madison, Mike Jones
Drehbuch: Mike Jones
Musik: Nami Melumad
Animation: Pixar

Bilder

Trailer

Special

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Traum Studios
fazit
„Traum Studios“ nimmt uns mit in die Welt von „Alles steht Kopf“ und zeigt auf, wie Träume entstehen. Das Ergebnis ist nicht wirklich originell, geht zudem weniger stark zu Herzen als die Filme, da die Protagonistin kaum einbezogen wird. Die Serie ist aber schon ganz nett und unterhaltsam.
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