Als Gary (Vince Vaughn) bei einem Baseballspiel Brooke Meyers (Jennifer Aniston) trifft und diese gnadenlos anbaggert, ist er tatsächlich erfolgreich. Trotz anfänglicher Irritation der Traumfrau werden die beiden ein Paar. Allerdings kein Traumpaar, der Alltag fordert beiden Seiten einiges ab. Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen davon, wie so ein Zusammenleben aussehen sollte. Vor allem Brooke ist sehr unglücklich, fühlt sich in der Beziehung zu wenig gewürdigt und zu wenig unterstützt. Also will sie erst einmal die Trennung, in der Hoffnung, Gary wachzurütteln, damit er sich endlich mal Mühe gibt. Statt einer erhofften Zusammenführung folgt aber nur noch mehr Streit. Schließlich wohnen die beiden in derselben Wohnung und sehen es nicht ein, diese wieder aufzugeben. Was als Liebesnest geplant war, wird so zu einem ständigen Kriegsschauplatz …
Zahnlose Trennungskomödie
Liebeskomödien gibt es natürlich wie Sand am Meer, ständig erscheinen neue Filme, die gleichermaßen witzig wie romantisch sein wollen. Üblicherweise geht es dann um Leute, die sich das erste Mal begegnen und ein gewisses Kribbeln fühlen. Seltener sind die Fälle einer alten Liebe, die neu aufgelegt wird – Our Little Secret ist ein aktuelles Beispiel hierfür. Eine Komödie über das Ende einer Partnerschaft sind dann die absolute Ausnahme. Trennung mit Hindernissen ist eine dieser Ausnahmen und war als solche durchaus erfolgreich. Bei einem Budget von rund 50 Millionen US-Dollar spielte der Film etwa das Vierfache wieder ein. Wobei die prominente Besetzung daran ihren großen Anteil hat, mit Vince Vaughn und Jennifer Aniston wurden zwei große Stars engagiert. Bis in die Nebenrollen hinein finden sich hier zahlreiche bekannte Gesichter.
Ohne diese hätte der Film sicherlich weniger Fans gefunden. Zumindest gibt der Inhalt allein nicht genügend Gründe, warum man sich das Ganze anschauen sollte. Dabei hat das Szenario durchaus Potenzial. Wenn zwei Leute, die nicht (mehr) miteinander können, sich eine gemeinsame Wohnung teilen, kommt es notgedrungen zu diversen Reibungen. Ein Standardrezept im Komödienfach also. Trennung mit Hindernissen macht aber zu wenig daraus. Sicher, es kommt zu den erwarteten Streitigkeiten und den diversen Versuchen, sich gegenseitig eins auszuwischen. Was hier aber völlig fehlt, ist die dafür notwendige Garstigkeit. Natürlich müssen Trennungskomödien nicht derart bösartig werden wie Der Rosenkrieg, das die Konflikte völlig überdrehte und später zum Synonym für hässliche Scheidungen wurde. Wenn aber das Ergebnis so zahnlos ist wie hier, dann kann man sich das auch ganz sparen.
Weder romantisch noch wirklich komisch
Wobei es natürlich einen guten Grund gibt, dass der Film nicht in die Vollen geht. Trotz allem soll das hier eine romantische Komödie sein, bei dem zwei Menschen am Ende zusammenkommen. Da ist schon ein wenig Zurückhaltung angesagt. Nur führt es dazu, dass Trennung mit Hindernissen ständig mit angezogener Handbremse vor sich hin tuckert, da passiert einfach nichts. Wenn die Komödie so zäh ist, liegt das aber nicht nur an der Ereignislosigkeit. Auch die Figuren selbst sind ein Problem: Das Paar ist einfach so unsympathisch und nervig, dass es man bald die Lust verliert, Zeit mit ihnen zu verbringen. Zwar wird es zum Ende hin versöhnlich, so verlangt es das Gesetz des Genres. Das kommt dann aber sehr plötzlich, der Stimmungsumschwung überzeugt nicht wirklich.
Insgesamt ist das alles nichts Halbes und nichts Ganzes. Die romantische Komödie ist weder romantisch noch wirklich komisch, wenn sie sich durch müde Witze quält. Später wird es es etwas besser, aber nie so sehr, dass man den Film als gut bezeichnen müsste. Dieser hat auch über die Figuren nicht viel zu sagen. Bei manchen ist zumindest ein wenig Karikatur dabei. Die meisten sind einfach nur da, weshalb das besagte prominente Ensemble mehr oder weniger verschwendet ist. Unklar bleibt zudem bis zum Schluss, was die beiden Hauptfiguren eigentlich aneinander fanden und finden. Das macht es schwierig, bei Trennung mit Hindernissen Daumen zu drücken, was bei solchen Geschichten eigentlich Voraussetzung ist. Auf diese Weise wird nie ganz klar, warum man sich überhaupt dafür interessieren sollte, was mit den zweien geschieht.
OT: „The Break-Up“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Jeremy Garelick, Jay Lavender
Musik: Jon Brion
Kamera: Eric Alan Edwards
Besetzung: Vince Vaughn, Jennifer Aniston, Joey Lauren Adams, Ann-Margret, Judy Davis, Vincent D’Onofrio, Jon Favreau, Cole Hauser, John Michael Higgins, Justin Long
Amazon (DVD „Trennung mit Hindernissen“)
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