Die kleine Eule Moon lebt mit ihrer Familie glücklich im Wald. Dann und wann kommt es dabei zu Konflikten mit dem Vater, der seine Kinder dazu anhält, vorsichtig zu sein, da überall Gefahren lauern. Doch vor einer Gefahr warnte er nie: dass jemand kommt und Bäume mitnimmt. Und genau das geschieht, als die Menschen auftauchen auf der Suche nach einem prächtigen Weihnachtsbaum, der in der Großstadt aufgestellt werden kann. Ehe es sich Moon versieht, findet sich der Jüngling an dem fremden Ort wieder und muss sich dort mit rabiaten Tauben herumschlagen. Er findet aber auch zufällig das Mädchen Luna, das ihm hilfreich unter die Flügel greift …
Ein Kurzfilm wie eine Tasse heißer Kakao
In seiner Karriere hat David Lowery bereits die unterschiedlichsten Filme gedreht. Da war das ungewöhnliche Trauerdrama A Ghost Story (2017), die Krimikomödie Ein Gauner & Gentleman (2018) sowie das Mittelalterabenteuer The Green Knight (2021). Zwischen diesen erwachsenen Stoffen arbeitet der US-Amerikaner aber auch immer mal wieder mit Disney zusammen und drehte für das Unternehmen originelle Neuauflagen bekannter Stoffe. Mit Weihnachten im Anflug kommt es zu einer weiteren Zusammenarbeit. Dieses Mal betritt er jedoch in mehrfacher Hinsicht Neuland. Zum einen handelt es sich um eine Original-Geschichte, die auf keinem anderen bewährten Franchise basiert. Es ist zudem ein animierter Kurzfilm rund um das Thema Weihnachten, der nach mehreren Festivalauftritten exklusiv auf dem Disney+ Streamingdienst erscheint. Damit wird die von Alfonso Cuarón produzierte Kurzfilmtrilogie abgeschlossen, welche zuvor Le pupille (2022) und Der Lotse (2023) hervorbrachte.
Der Mini steht dabei aber für sich und ist auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet. Wie so oft kommen hierfür sprechende Tiere zum Einsatz, hier eben Eulen und Vögel. Später kommen auch die Menschen hinzu, die zwar ebenfalls reden. Moon und Luna können sich jedoch nicht unterhalten, zumindest verstehen sie die Sprache des anderen nicht. Dennoch kommt es bei Weihnachten im Anflug zu einer Annäherung zwischen allen Beteiligten. Es handelt sich nun einmal um einen Weihnachtsfilm, da ist das quasi Pflicht. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen im Anschluss glücklich zurück in die Realität entlassen werden, nachdem es ihnen so richtig warm ums Herz wurde. Der Kurzfilm ist wie eine Tasse heißen Kakao, den man genüsslich auf dem Sofa schlürft, während es draußen kalt und unfreundlich ist.
Reizvoll bebildert
Das funktioniert gut und ist zudem reizvoll bebildert. Lowery und die Maere Studios verwenden eine Optik, die zwar am Computer entstanden ist, sich dabei an klassischer Stop-Motion orientiert. Tatsächlich könnte man meinen, dass hier mit Puppen gedreht wurde, was dem Charme des Kurzfilms zugutekommt. Die Figuren sind zudem originell gestaltet. Witzig ist beispielsweise, dass die Passanten lediglich Aufsteller sind, die im Hintergrund vorbeigeschoben werden. Weihnachten im Anflug versucht da gar nicht erst, das Ganze realistisch zu gestalten. Vielmehr ist das hier eine eigene Welt, die sich zwar an unsere anlehnt, dabei aber etwas Märchenhaftes an sich hat. Auch wenn der Abenteuergehalt recht gering ist und die Heimkehr zum Schluss ein bisschen sehr schnell und problemlos abläuft, ist das hier ein schöner Beitrag, den man sich gern zwischendurch anschaut.
OT: „An Almost Christmas Story“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: David Lowery
Drehbuch: David Lowery, Jack Thorne
Musik: Daniel Hart
Animation: Maere Studios
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