Youre Killing Me
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You’re Killing Me

„You’re Killing Me“ // Deutschland-Start: 22. November 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eden Murphy (McKaley Miller) hat einen großen Traum: Sie möchte auf der Pembroke University aufgenommen werden! Nur kommt sie aus einfachen Verhältnissen und kann sich das nicht leisten. Ohne ein Stipendium geht gar nichts. Um dieses zu erhalten, kann sie ein wenig Hilfe gut gebrauchen. Aus diesem Grund beschließt sie auch, mit ihrer Freundin Zara (Keyara Milliner) zu der Party von Barrett Schroder (Brice Anthony Heller) zu gehen, um über ihn an dessen Vater heranzukommen, einen einflussreichen Politiker. Dafür lässt sie einiges über sich ergehen, der Zweck heiligt die Mittel. Doch auch für sie gibt es Grenzen, wie sie kurze Zeit später feststellt. Als sie nach der betrunkenen Zara schaut, trifft sie auf Gooch (Wil Deusner), einen Freund von Barrett, der die Situation ausnutzen will. Zwar gelingt es der wütenden Eden, Gooch aus dem Zimmer zu werfen. Dafür entdeckt sie aber auf dessen Handy ein kompromittierendes Video, das ihn, Barrett und Kendra (Morgana Van Peebles) zeigt …

Die Regeln des Geldes

Dass Geld die Welt regiert, ist keine besonders neue Erkenntnis. Wer das entsprechende Vermögen mitbringt, kann sich Einfluss kaufen und zuweilen auch bei der Rechtsprechung das System beugen, wie der Blick in die USA zeigt. Insofern verwundert es einen nicht wirklich, wenn in You’re Killing Me eine ganz besonders krasse Zweiklassengesellschaft gezeigt wird. Am oberen Ende der Hierarchie stehen Leute wie die Schroders, die sich ihren Weg nach oben erkämpft haben und nun alles dafür tun, dass dieser Status Quo beibehalten wird. Ob Einschüchterung, Bestechung oder Mord, erlaubt ist alles, was einen ans Ziel bringt. Der Rest hat sich dem unterzuordnen und sich an Regeln zu halten, die vielleicht nicht fair sind, von legal ganz zu schweigen. Aber sie sind Realität.

Wobei es eine Weile dauert, bis der Film an der Stelle ankommt, in der die besonders heftigen Auswüchse zu sehen sind. Aber schon vorher setzt er auf einen starken Kontrast, wenn Eden und Barrett gegenübergestellt werden, quasi symbolisch für gesellschaftliche Teilungen. Die eine ist die Tochter eines gehbehinderten Kleinunternehmers, der sich eine wichtige Operation nicht leisten kann. Dem anderen stehen als Sohn eines Politikers alle Türen offen, ohne etwas dafür getan zu haben. Bei You’re Killing Me sind die Sympathien deshalb von Anfang an klar verteilt, wenn der intelligente Underdog dem Anführer mit vererbtem Königstatus gegenübersteht. Zumal dieser, dem Klischee folgend, ein arroganter Schnösel ist, der ständig andere herumkommandiert und nach unten tritt, sich dann aber brav den Eltern unterordnen muss.

Absurder Klassenkampf

Die gesellschaftlichen Aspekte sind offensichtlich, werden mit wenig Subtilität oder nuancierter Figurenzeichnung vorgetragen. Aber darum geht es auch nicht wirklich. You’re Killing Me will das Publikum mit einem zwar von der Realität inspirierten, letztendlich aber völlig absurden Klassenkampf erfreuen. Das mit dem Kampf ist auch ganz wörtlich zu verstehen. Als die reiche Clique feststellt, dass Eden in Besitz des Videos ist, unternimmt sie die verschiedensten Versuche, wieder an dieses heranzukommen. Zur Not tut es dann rabiate Gewalt. Die Spannung besteht zum einen natürlich schon in der Frage, wie die ganze Geschichte ausgeht und zu welchem Ergebnis der Kampf zwischen David und Goliath führt. Zum anderen ist es aber auch der Weg, der das Ziel ist und die Situation immer weiter eskaliert.

Die ganz großen Überraschungen bleiben dabei zwar aus, zumindest im Groben weiß man, was geschieht – oder ahnt es zumindest. Selbst bei den späteren Wendungen ist das nicht wirklich kreativ. Wenn überhaupt sind es die Nebenfiguren, die für Stolpersteine sorgen, wenn sie auf der Skala, welche von den beiden Hauptfiguren gebildet wird, irgendwo dazwischen landen. Das ist dann ebenso unterhaltsam wie der große Auftritt von Anne Heche, die hiermit einen ihrer letzten Filme dreht und als skrupellose Politikergattin einige Ausrufezeichen setzt. Insgesamt ist You’re Killing Me ein ganz solider Horrorthriller, bei dem die meisten Figuren Abgründe aufzeigen dürfen, die einen mehr, die anderen weniger. Es hat dann auch ein bisschen von einem Crowdpleaser, wie den abgehobenen Elfenbeinturmbrutalos Grenzen ihres Handelns aufgezeigt werden, die diese gar nicht kannten.

Credits

OT: „You’re Killing Me“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Beth Hanna, Jerren Lauder
Drehbuch: Walker Hare, Brad Martocello
Musik: Sanford Parker
Kamera: Jeff Tomcho
Besetzung: McKaley Miller, Brice Anthony Heller, Keyara Milline, Morgana Van Peebles, Wil Deusner, Anne Heche, Dermot Mulroney, Jayson Warner Smith

Bilder

Trailer

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You’re Killing Me
fazit
In „You're Killing Me“ stößt eine ambitionierte Schülerin auf ein kompromittierendes Video, das die Besitzer zurückhaben wollen – um jeden Preis. Der brutale Klassenkampf ist sicherlich nicht subtil, insgesamt auch eher überraschungsarm. Aber irgendwie macht es doch Spaß, wenn es zu einem Kammerspielkrieg kommt, bei dem gerade auch Nebenfiguren glänzen dürfen.
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