American Primeval Netflix Streamen online
© Matt Kennedy/Netflix

American Primeval

American Primeval Netflix Streamen online
„American Primeval“ // Deutschland-Start: 9. Januar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Amerika im Jahre 1857: Sara (Betty Gilpin) hat sich gemeinsam mit ihrem Sohn Devin (Preston Mota) auf den Weg zu ihrem Mann gemacht, der weit entfernt lebt und offensichtlich zu Wohlstand gekommen ist. Doch die Reise ist lang und gefährlich, weshalb sie auf der Suche nach jemandem ist, der sie beschützen kann. Ihre Wahl fällt dabei auf Isaac (Taylor Kitsch), der aber nur wenig Interesse an diesem Job hat. Als sie sich einer Gruppe von Mormonen anschließt, kommt es zu einem Massaker, das viele Menschenleben kostet. Während Jacob Pratt (Dane DeHaan) dieses überlebt, wird seine Frau Abish (Saura Lightfoot-Leon) zu einer Gefangenen des indigenen Stammes von Rote Feder (Derek Hinkey). Um sie wiederzufinden, wendet er sich an die Kopfgeldjägerbande von Virgil Cutter (Jai Courtney), die eigentlich hinter Sara her ist. Und auch Armee-Captain Dellinger (Lucas Neff) wird in den Konflikt hineingezogen …

Düsteres aus der Vergangenheit

Ein bisschen Overkill ist das Ganze ja schon. 2025 ist nicht einmal zehn Tage alt und Netflix hat bereits fünf düstere Serien auf den Markt gebracht. Immerhin, der Streamingdienst nimmt einen dabei auf eine Reise durch die Welt mit. Den Auftakt machte die britische Bestseller-Adaption Ich vermisse dich über eine Polizistin, die plötzlich die Wahrheit über ihren ermordeten Vater und ihren verschwundenen Partner erfährt. Die schwedische True Crime Produktion Genombrottet greift die wahre Geschichte eines Doppelmordes auf, der durch einen Ahnenforscher aufgeklärt wird. Das polnische Hundehügel ist ein klassischer Krimi, bei dem ein Autor mit alten wie neuen Verbrechen konfrontiert wird. Richtig actionreich wurde es dann im rumänischen Beitrag Subterran um eine Frau, die die Mörder ihres Freundes sucht. Mit American Primeval kommt nun, der Titel verrät es bereits, auch eine US-amerikanische Produktion hinzu. Dabei reisen wir nicht in das Land jenseits des Atlantiks, sondern auch in die Vergangenheit.

Versuche, das altehrwürdige Westerngenre wieder für ein heutiges Publikum interessant zu machen, gab es in den letzten Jahren nicht zu knapp. Das Ergebnis war jedoch gemischt. Während es bei Serien schon einige Erfolgsgeschichten gab, allen voran Yellowstone, tun sich Filme eher schwer, noch Zuschauer und Zuschauerinnen zu finden. Die meisten versauern als Direct-to-Video-Produktion ohne viel Budget. Horizon – Eine amerikanische Saga suchte hingegen die große Leinwand und ging dabei böse unter. American Primeval geht nun in eine ähnliche Richtung, sucht ebenfalls eine epische Geschichte, die aus verschiedensten parallelen Handlungssträngen besteht. Das Besondere dabei ist, wie Serienschöpfer Mark L. Smith die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen zusammenbringt. Wir haben das Militär und die Glaubensgemeinschaft der Mormonen, da sind die indigenen Stämme und Kopfgeldjäger, dazwischen noch einige Einzelpersonen, die sich abseits von Gruppen durchzuschlagen versuchen.

Komplexe Kämpfe im Wilden Westen

Das Ergebnis ist schon komplex. Nicht nur, dass die einzelnen Gruppen sich mal als Feinde, mal als Partner gegenüber stehen und Allianzen keine besonders lange Haltbarkeit haben. Zumal die Gruppen auch nicht zwangsläufig harmonisch sind, da kommt es schon zu mehreren Konflikten. Bei den Indigenen etwa schwanken die Reaktionen auf die Siedler von dem Versuch einer Zusammenarbeit bis zu Hass. Dabei werden auch verschiedenste Themen angesprochen, historische, religiöse, gesellschaftliche. An Stoff mangelt es in American Primeval daher nicht. Smith seziert dabei das Bild der amerikanischen Pioniere. Heldenhaft ist hier niemand, im Zweifel sind sich alle selbst am nächsten. Der Wilde Westen bezieht sich hier nicht auf eine zu zähmende neue Welt. Er wird zu einem Dschungel, der geprägt ist von Morast und Dreck.

Dieser sieht oft toll aus. Ein bisschen zu toll. Obwohl Regisseur Peter Berg auf die in Hollywood übliche „Schönheit“ verzichten, hier alles rau, kaputt und schmutzig sein darf, bekannte Schauspieler kaum wiederzuerkennen sind, hat die Serie doch einen recht künstlichen Look. Gerade auch bei der Farbgebung verabschiedet man sich von einem Naturalismus, zeigt eine Welt, die Grau in Grau ist, wie so oft bei historischen Titeln. Das ist ebenso plakativ wie der Hang zur Brutalität, die immer wieder mal reiner Selbstzweck ist, anstatt narrative Absichten zu verfolgen. Insofern sollte man bei American Primeval keine zu großen Erwartungen an den Inhalt haben. Wer aber auf der Suche nach einer düsteren Serie ist, bei der sich alle gegenseitig das Leben zur Hölle machen, bekommt hier eine Menge Anschauungsmaterial.

Credits

OT: „American Primeval“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Peter Berg
Drehbuch: Mark L. Smith
Idee: Mark L. Smith
Musik: Explosions In The Sky
Kamera: Jacques Jouffret
Besetzung: Taylor Kitsch, Betty Gilpin, Kim Coates, Jai Courtney, Shea Whigham, Dane DeHaan, Saura Lightfoot-Leon, Kyle Bradley Davi, Preston Mota, Nick Hargrove

Bilder

Trailer

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American Primeval
fazit
„American Primeval“ nimmt uns mit ins Amerika des 19. Jahrhunderts, wo unter anderem Indigene, Mormonen und Soldaten gegeneinander kämpfen. Das Ergebnis ist ein beeindruckend komplexes Gestrüpp, das allerdings immer wieder plakativ ist, sei es bei der Inszenierung oder auch der Brutalität. Tiefgängig ist das weniger, atmosphärisch aber schon.
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