Avicii Ich heisse Tim I'm Tim Netflix Streamen online
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Avicii – Ich heiße Tim

Avicii Ich heisse Tim I'm Tim Netflix Streamen online
„Avicii – Ich heiße Tim“ // Deutschland-Start: 31. Dezember 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Zuletzt hat Netflix eine ganze Reihe von Dokumentationen veröffentlicht, die sich mit dem Leben von Menschen befassen, welche auf die eine oder andere Weise etwas Besonderes getan haben. Da war beispielsweise Don’t Die: Der Mann, der unsterblich sein will über den Unternehmer und Multimillionär Bryan Johnson, der immer jung bleiben will und dafür keine Kosten und Mühen scheut. Weniger selbstbezogen war die mit einem Oscar ausgezeichnete Regisseurin in Julia Reichert: Der Traum vom Filmemachen, die mit ihren Dokumentarfilmen auf das Leid der abgehängten Bevölkerung aufmerksam machte. Sportlich ging es in Das Football-Rätsel: Aaron Rodgers zu, in dem der gleichnamige Footballer an seinem Comeback arbeitet. Da darf natürlich auch Musik nicht fehlen. Zu diesem Zweck brachte der Streamingdienst gleich zwei Titel zu Avicii heraus: Mein letztes Konzert und Ich heiße Tim.

Einblick in das Leben des DJs

Während Ersteres den Künstler beim Einsatz zeigt, befasst sich der zweite Film mit dem Lebenslauf des Schweden, der 1989 unter dem Namen Tim Bergling in Stockholm geboren wurde und 2018 mit Ende zwanzig bereits verstarb. Dass bei einem so frühen Tod der Lebenslauf überschaubar ausfällt, versteht sich von selbst. Regisseur Henrik Burman konzentriert sich dennoch auf die späteren Jahre. So erfahren wir zu Beginn ein wenig über den jungen Tim, über seine Kindheit. Hören, dass er in der Schule gehänselt wurde, aber auch selbst hänselte und Witze auf Kosten anderer machte. Sehen auch seine Eltern. Diese Passagen sind in Avicii – Ich heiße Tim dennoch kurz, der Fokus liegt auf der musikalischen Karriere. Der Dokumentarfilm erinnert daran, wie viel Tim in dieser kurzen Zeit schaffte.

Diese gibt es auch immer wieder zu hören. Beispielsweise gibt es Ausschnitte von großen Auftritten. Aber auch Szenen aus dem Tonstudio wurden eingebaut als kleinen Blick hinter die Kulissen. Allgemein war Burman darum bemüht, mehr zu sagen und nicht einfach nur die bekannten Stationen abzuklappern, die man auf der Wikipedia-Seite nachlesen kann. Zu diesem Zweck hat er zahlreiche Menschen aus dem Umfeld befragt, die alle etwas über den Mann sagen dürfen. Auch die musikalische Karriere wird in Avicii – Ich heiße Tim auf diese Weise abgehandelt. Beispielsweise erinnern sich mehrere daran, wie es war auf der Bühne zu stehen und ausgebuht zu werden, zum großen Schock aller Beteiligten. Avicii experimentierte gern und präsentierte etwas, das bei den Besuchern und Besucherinnen eines Festivals auf wenig Gegenliebe stieß. Erst später kam der große Durchbruch.

Ein Selbstmord, der Fragen zurücklässt

Der persönliche Blick ist natürlich auch von Bedeutung, wenn es um den Menschen hinter dem Erfolg geht. Wie wenig viele von diesem wussten, wurde durch die schockierende Nachricht klar, dass sich Tim das Leben nahm. Schon früher hatte er mit psychischen Problemen zu kämpfen. Wie schlimm diese waren, ging aber offensichtlich selbst an seinem engsten Umfeld vorbei. Wer sich von Avicii – Ich heiße Tim Antworten erhofft rund zu dem Tod, wird enttäuscht. Auch wenn die vielen interviewten Leute alle ein Bild von dem DJ hatten, richtig erklären kann es niemand. Vielmehr hört man Selbstvorwürfe heraus, den Wunsch, zu dieser Zeit bei ihm gewesen zu sein. Das ist etwas, mit dem sich viele werden identifizieren können, die auf ähnliche Weise jemanden verloren haben.

Dass die Befragten nicht mehr sagen können, kann man ihnen kaum zum Vorwurf machen. Es führt aber doch dazu, dass der Film eher oberflächlich ist. Anstatt mehr über den Protagonisten zu erfahren, geht es dann um die anderen. Hinzu kommt, dass der Film an diesen Stellen ganz ungeniert manipulativ wird und versucht, das tragische Ereignis auszuschlachten. Das lässt sich natürlich kaum ganz vermeiden. In der Form ist das aber unangenehm und hinterlässt einen üblen Nachgeschmack. Ansonsten ist Avicii – Ich heiße Tim ein solider biografischer Dokumentarfilm, der einen Überblick gibt für Fans. Aber auch ein Publikum, das bislang nicht viel von dem DJ wusste, vielleicht nur seinen Hit Wake Me Up kennt, kann reinschauen.

Credits

OT: „Avicii – I’m Tim“
Land: Schweden
Jahr: 2024
Regie: Henrik Burman
Drehbuch: Henrik Burman
Kamera: Björn Tjärnberg

Bilder

Trailer

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Avicii – Ich heiße Tim
fazit
„Avicii – Ich heiße Tim“ erinnert an den schwedischen DJ, der eine Reihe von Hits hatte, bevor er sich mit Ende 20 das Leben nahm. Durch die vielen Interviews mit seinem Umfeld wird der insgesamt solide Dokumentarfilm persönlicher, bleibt zum Schluss aber oberflächlich. Ärgerlich ist zudem, wie manipulativ das wird.
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