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Jon Bryant (Jonathan Stoddard) und Marco Miller (Matt Munroe) sind knifflige Aufträge gewohnt, die Elite-Schützen werden immer dann eingesetzt, wenn es darum geht, jemanden schnell und gezielt aus dem Weg zu schaffen. Eigentlich hatten die beiden sich nach einer schwierigen Mission darauf gefreut, endlich einmal auszuspannen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Doch die Ruhephase währt nicht lang, kurz drauf werden die beiden an die russisch-ukrainische Grenze geschickt, wo sie einen Mann ausschalten sollen. Das ist jedoch sehr viel schwieriger, als sie sich das vorgestellt haben. Nicht nur, dass sie es mit einem starken Feind zu tun haben. Da scheint zudem etwas in den schneebedeckten Wäldern unterwegs zu sein …
Der Horror des Kriegs
Die Kombination aus Horror und Krieg ist an und für sich naheliegend, wenn irdischer und übersinnlicher Schrecken zusammenkommen. Und doch gibt es vergleichsweise wenige Filme, die auf eine solche Kombination setzen. Da war beispielsweise Operation: Overlord, bei dem der Zweite Weltkrieg zum Hintergrund wurde für Zombie-Experimente. Auch bei WarHunt – Hexenjäger war es der Zweite Weltkrieg, diesmal ging die Bedrohung von Hexen aus. Und dann war da natürlich auch The Devil’s Backbone, das den Spanischen Bürgerkrieg mit Übernatürlichem verband. Mit Bone Cold – Ghost Sniper kommt nun ein weiterer Film zu uns, der in diese Richtung geht, auch wenn da doch einiges anders läuft als bei den obigen Beispielen.
So ist das Setting beispielsweise kein historisches. Anstatt die vergangenen Kriege wiederaufleben zu lassen, wird der russisch-ukrainische Krieg als Anlass genommen. Außerdem nehmen die beiden Protagonisten nicht direkt am Krieg teil, sind eher Außenstehende, die von den Schatten aus mitmischen. Geschossen wird in Bone Cold – Ghost Sniper dennoch, immer mal wieder versuchen die beiden, ihren Auftrag zu erfüllen. Viel Action sollte man sich davon aber nicht erwarten. Tatsächlich stehen die zwei über lange Zeit nur in der Gegend herum. Das nimmt dann zwar nicht die Ausmaße der Asylum-Filme ein, die geradezu berüchtigt dafür sind, ganz aufgeregt zu reden und eine Dynamik vorzugaukeln, die durch die Handlung nicht gedeckt wird. Dennoch, so richtig spannend ist das Ergebnis ist.
Unschlüssiges Stückwerk
Und auch das mit dem Horror ist so eine Sache. Bis die ersten Elemente auftauchen, dauert es eine ganze Weile. Und selbst dann bleibt das eher im Hintergrund, ist ein Störfaktor in der Geschichte. Erst im letzten Drittel bekommt das mehr Aufmerksamkeit. Regisseur und Drehbuchautor Billy Hanson nutzt die Kreatur, um die psychische Belastung zu veranschaulichen, die mit dieser mörderischen Tätigkeit einhergeht. Bei Bone Cold – Ghost Sniper wird der Horror zu einem Sinnbild der seelischen Abgründe und der traumatischen Störungen. Grundsätzlich funktioniert so etwas schon, diverse andere Filme haben das bereits demonstriert. Bei diesen wurde das aber auch konsequent verfolgt, war klar als Thema des Films konzipiert.
Bone Cold – Ghost Sniper ist da viel zu unschlüssig und auch zu vage. Die einzelnen Bestandteile des Films kommen nie wirklich zusammen, am Ende bleibt nur ein seltsames Stückwerk. Während manche Punkte durch das offensichtlich geringe Budget zu entschuldigen sind, darunter die sparsame Action und das billige Monster, das später enthüllt wird: Beim Drehbuch gilt diese Entschuldigung nicht. Ganz uninteressant ist die US-Produktion dabei zwar nicht, da man Hanson lassen muss, etwas auf die Beine gestellt zu haben, das nicht dem 08/15-Kram entspricht, der direkt fürs Heimkino erscheint. Tatsächlich sehenswert ist das Ergebnis aber nicht, da am Ende doch mehr Verwirrung als Faszination zurückbleibt.
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