Wolf Man
Christopher Abbott in dem Horrorfilm "Wolf Man" (© Universal Pictures)

Christopher Abbott [Interview]

Deutsche Version

Leigh Whannells neuster Horrorfilm Wolf Man erzählt die Geschichte einer Familie, die sich eine Auszeit nehmen möchte, dabei aber von einer mysteriösen Kreatur angegriffen wird. Wir führten anlässlich des Kinostarts am 23. Januar 2025 ein Interview mit Hauptdarsteller Christopher Abbott über seine Darstellung eines der ikonischen Monster der Filmgeschichte, den Werwolf und welche Herausforderungen das Schauspiel mit derart aufwendigen Masken und Prothesen mit sich bringt.

Hatte Leigh eine sehr konkrete Vorstellung des Wolf Mans, oder war deine Darstellung ein gemeinsamer kreativer Prozess mit mehr Flexibilität und Spielraum für dich?

Nun, beides. Leigh hatte definitiv eine bestimmte Vorstellung. Als ich ihn das erste Mal traf, hatte er bereits ein konzeptionelles physisches Design, das der Designer Arjen Tuiten erstellt hatte. Das war eines der ersten Dinge, die ich gesehen habe – eine Art Skizze oder Modell des Konzepts, wie es aussehen sollte. Das war auch einer der Hauptgründe, warum ich den Film machen wollte, weil das Monster so tragisch aussah. Danach hatten Leigh und ich viele Gespräche. Ich habe hauptsächlich an der Körperlichkeit der Figur gearbeitet. Ich brachte einen Freund mit, der Tänzer und Choreograf ist, und wir entwickelten gemeinsam eine menge Ideen, welche Bewegungen ich machen könnte. Wir haben auch viele Tier-Videos auf YouTube angesehen. Leigh hatte das visuelle Konzept ausgearbeitet, und meine Aufgabe war es, meine Darstellung darauf abzustimmen.

Du hast bereits die Prothesen erwähnt. Dein Aussehen veränderte sich im Laufe des Films drastisch, als du dich in den Wolf Man verwandelst. Wie lange brauchte das Maskenteam, um dich zu verwandeln, und wie herausfordernd war dein Schauspiel mit diesen Prothesen?

Es gab verschiedene Stufen, daher dauerte es je nach Aufwand zwischen 2,5 und 7 oder 7,5 Stunden. Es ist sowohl eine Herausforderung, die Prothesen anlegen zu lassen, als auch sie den ganzen Tag zu tragen und darin zu spielen, aber ich denke, diese Herausforderung hat zur Performance beigetragen. Die Prothesen formen deinen Körper tatsächlich und sie zwingen dich förmlich dazu, anders zu spielen, zu gehen und dich zu bewegen. So schwierig es auch war, es hat viel Positives zur Gesamtdarstellung beigetragen.

Der Werwolf ist natürlich eines der ikonischsten Monster, die man sich vorstellen kann. Hast du dich von früheren Filmen oder anderen Schauspielern, die zuvor einen menschlichen Wolf verkörpert haben, inspirieren lassen, oder war es eine völlig neue Vision von Leigh und dir?

Beides ein bisschen. Leigh hatte natürlich einen sehr neuen Ansatz für das Genre – er wollte nichts wiederholen –, aber wir ließen uns dennoch inspirieren. Zum einen ein wenig von Der Elefantenmensch, weil das ebenfalls ein so tragischer Charakter ist. Ein weiterer war Die Fliege, insbesondere in Bezug auf die lange und stufenweise Transformation. Aber dann war zum Beispiel auch American Werewolf eine Inspirationsquelle. Obwohl der Film sehr anders ist, zeigte er doch, dass man ein Genre nehmen und in viele verschiedene Richtungen gehen kann.

Vielen Dank für deine Einblicke und deine Zeit.

Super, es war schön, dich kennenzulernen. Tschüss.

Zur Person
Christopher Jacob Abbott wurde am 10. Februar 1986 in Connecticut geboren. Sein Spielfilmdebüt feierte er 2011 mit einer Rolle in Martha Marcy May Marlene. Seit dem war er in einer Vielzahl an Serien, Broadway Stücken und Independentfilmen zu sehen, aber zuletzt auch in Sonys Blockbuster Kraven the Hunter. Mit seiner Hauptrolle in Leigh Whannells Wolf Man drückt er nun einer der bekanntesten Kreaturen der Filmgeschichte, dem Werwolf, seinen ganz eigenen Stempel auf.



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