Seit dem spektakulären Raub der Federal Reserve in New York ist über ein Jahr vergangen. Big Nick O’Brien (Gerard Butler) und sein Team konnten fast alle beteiligten Gangster schnappen. Doch Donnie Wilson (O’Shea Jackson Jr.) entkam nach Europa – mit ihm verschwanden 30 Millionen US-Dollar. Als am Flughafen von Antwerpen ein raffinierter Diamantenraub verübt wird, erkennt O’Brien in der Handschrift des Täters Donnie wieder. Er vermutet nicht nur, dass dieser erneut am Werk war, sondern auch, dass der Coup nur der erste Schritt eines viel größeren Plans ist. Als O’Brien auf eigene Faust nach Europa reist, muss er feststellen, dass er es nicht nur mit Donnie, sondern zusätzlich mit den berüchtigten „Panthern“ und der sizilianischen Mafia zu tun hat.
Eine Fortsetzung um jeden Preis
Mit Criminal Squad (2017) gelang Regisseur Christian Gudegast ein finanzieller Überraschungserfolg. Bei einem vergleichsweise geringen Budget von 17 Millionen US-Dollar erzielte der Film weltweit über 80 Millionen Dollar. Der Erfolg an den Kinokassen und das bewusst offene Ende ebneten den Weg für eine Fortsetzung. Doch diese fühlt sich alles andere als natürlich an. Stattdessen nimmt sich Gudegast große Freiheiten, um den erneuten Showdown zwischen den Hauptfiguren zu erzwingen. Bereits der Einstieg in Criminal Squad 2 ist wackelig: Durch eine zufällige Nachrichtensendung erfährt Nick von einem Flughafenraub und assoziiert ihn sofort mit Donnie. Das reicht als Grund, um ohne jede Befugnis oder rechtliche Grundlage nach Nizza zu fliegen und sich dort mit Donnie und dessen neuer Bande anzulegen. Dabei erweist sich die französische Polizei als überraschend kooperativ, der in den USA suspendierte O’Brien darf nicht nur an den Ermittlungen teilnehmen, sondern quasi uneingeschränkt in der Stadt operieren.
Den of Exposition 2
Bei seiner Fortsetzung versucht Gudegast vor allem eines: nochmal eins draufzusetzen. In der ersten Hälfte des Films werden eine Fülle von Figuren und Gruppierungen eingeführt: Donnie und die „Panther“, die sizilianische Mafia um den Patriarchen „Oktopus“ und die rivalisierende Tigerbande. Alles was noch fehlt, um das tierische Quartett zu vervollständigen, ist der einsame Wolf: O’Brien. Dieser infiltriert die Panther ohne nennenswerte Probleme. Die Ambivalenzen innerhalb der „neuen“ Gruppe sorgen sogar für einzelne lustige Momente. Leider verfolgt man diese durchaus interessante Dynamik nicht weiter, sondern belässt es bei schlecht geschriebenen comic relief. Mehr als die Hälfte der zweistündigen Laufzeit vergeudet der Film mit Exposition und Charaktereinführung. Erst danach bekommen die Zuschauer endlich, was sie erwartet haben: eine Heist-Szene. Diese jedoch ist weder spannend noch originell. Überraschend mühelos gelingt die Infiltration von Nizzas Diamantenviertel, das zuvor als der sicherste Ort Europas bezeichnet wurde. Insgesamt ist die Handlung nicht nur vorhersehbar, sondern es fehlt ihr auch an Spannung und echten Konflikten. Die Wendungen am Ende sind weder überraschend noch schlüssig – sie dienen lediglich dazu, den Weg für einen möglichen dritten Teil zu ebnen.
Ein Actionfilm ohne Action
Criminal Squad 2 mangelt es sowohl an Action als auch an überzeugenden Heist-Elementen. Stattdessen ertrinkt der Film in Exposition und künstlich wirkendem Storyaufbau. Die einzige echte Actionsequenz im Finale ist schlecht choreografiert, und die Kamera scheint weniger an der Action interessiert als daran, die Audi-Ringe für eine möglichst prominente Produktplatzierung ins Bild zu rücken. Die Darsteller bleiben größtenteils blass und austauschbar. Gerard Butler bringt kaum mehr als ein paar mürrische Blicke und vereinzelte Pointen mit. O’Shea Jackson Jr. agiert ähnlich lustlos, und die Chemie zwischen den Figuren ist praktisch nicht vorhanden. Für eine Genre-Parodie nimmt sich der Film zu ernst, und als Genre-Film hat er zu wenig Substanz. Das Ergebnis ist ein Déjà-vu, bei dem alles schon einmal gesehen wurde – nur besser umgesetzt.
OT: „Den of Thieves 2: Panthera“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Christian Gudegas
Drehbuch: Christian Gudegas
Musik: Kevin Matley
Kamera: Terry Stacey
Besetzung: Gerard Butler, Jordan Bridges, O’Shea Jackson Jr., Evin Ahmad, Swen Temmel, Salvatore Esposito
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