Der karierte Ninja Ternet ninja Checkered Ninja
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Der karierte Ninja
„Der karierte Ninja“ // Deutschland-Start: 25. Juni 2021 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Begeisterung von Alex hält sich in Grenzen, als er von seinem Onkel zum Geburtstag eine karierte Ninja-Puppe geschenkt bekommt, die in einer thailändischen Fabrik gefertigt wurde. Viel peinlicher kann es kaum werden. Dabei ahnt er nicht, dass es sich um keine gewöhnliche Stoffpuppe handelt. Vielmehr ist sie von dem Geist eines toten Ninjas beseelt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kinder zu beschützen. Gelegenheit dazu hat er mehr als genug, wird Alex doch von dem Bully Glenn gemobbt und könnte etwas Hilfe gut gebrauchen. Das ungewöhnliche Geschenk erklärt sich dazu auch bereit, greift dabei aber zu rabiaten Mitteln, was immer wieder zu Schwierigkeiten führt. Vor allem ist es auf einer geheimen Mission, die den Jungen bis an seine Grenzen bringen wird …

Überraschend düster

Auch wenn Animationsfilme eine unglaubliche Vielfalt an den Tag legen, gibt es doch einen großen Bereich, bei dem man das Gefühl hat, immer wieder dasselbe zu sehen. Dieselben Bilder, dieselben Figuren, dieselben Geschichten. Das trifft insbesondere auf das Segment CGI-Abenteuer für Kinder zu, das gern ins Formelhafte geht. Aber es gibt auch Beispiele, die etwas aus dem Rahmen fallen. Ein solches Beispiel ist Der karierte Ninja, das 2018 in Dänemark zu einem riesigen Publikumserfolg wurde und drei Jahre später eine Fortsetzung erhielt. Ein dritter Teil ist für dieses Jahr angekündigt. Vorlage für den Film war dabei ein 2016 veröffentlichter Roman von Anders Matthesen, der hier auch Co-Regie führte und das Drehbuch schrieb.

Das Aushängeschild ist die titelgebende Stoffpuppe, die von einem Geist besessen ist. Solche Geschichten kennt man eigentlich aus dem Horrorgenre, siehe etwa Annabelle oder The Boy. In Der karierte Ninja geht es nicht ganz so furchterregend zu. Der Film ist aber teilweise überraschend düster, zumindest für ein Werk, das als Kinderfilm verkauft wird. Nicht nur, dass zu Beginn ein Junge zu Tode geprügelt wird. Auch später wird das Thema Tod eine Rolle spielen, wenn der putzige Ninja auf einer brutalen Mission ist. Hinzu kommt, dass die dänische Produktion mitunter etwas derb wird. Und dann wäre da noch die Sache mit der Kinderarbeit, was in dem Umfeld ein absolut unerwartetes Thema ist. Kein Wunder also, dass sie hierzulande erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Zu jung sollte der Nachwuchs also nicht sein, sollte man vorhaben, diesem den Film zu zeigen. So ganz kinderfreundlich ist das hier dann doch nicht.

Humor trifft Coming of Age

Es ist aber auch nicht so, als wäre das hier durchgängig düster. Insgesamt dominiert schon der Humor, wenn der Junge mit dem eigensinnigen Spielzeug zu kämpfen hat. Immer wieder gerät er durch dieses in brenzlige oder auch peinliche Situationen. Ein jugendliches Publikum wird sich gerade mit Letzteren gut identifizieren können, wenn Alex in ein Mädchen verliebt ist und mit der Situation überfordert. Der karierte Ninja fügt auf diese Weise noch Coming-of-Age-Elemente hinzu und macht aus dem Ganzen einen unterhaltsamen Mix. Da gibt es Abenteuer und Lacher, Fantasy und Besinnlichkeit, was sich erstaunlich stimmig zusammenfügt. Zwar ist es ein wenig schwierig, den Film dadurch in eine passende Schublade zu stecken. Aber das muss ja nicht verkehrt sein, dürfte seinen Anteil daran haben, dass der Film eine breitere Zielgruppe ansprach.

Die Optik ist hingegen kaum ein Argument, warum man sich das anschauen müsste. Die Puppe selbst ist schon ganz witzig designt. Die Animationen sich auch recht flüssig geworden. Ein Hingucker ist Der karierte Ninja dennoch kaum. Die Menschen sind eher schlicht, die Hintergründe auch. Man darf hier nicht erwarten, dass das Niveau US-amerikanischer Produktionen erreicht wird, die mit einem Vielfachen des Budgets hantieren dürfen. Wer das nicht erwartet oder vielleicht auch nicht braucht, findet hier einen spaßigen Vertreter, der sicher nicht alles anders macht, aber eigenwillig genug ist, um eine Sichtung zu rechtfertigen.

Credits

OT: „Ternet ninja“
IT: „Checkered Ninja“
Land: Dänemark
Jahr: 2018
Regie: Thorbjørn Christoffersen, Anders Matthesen
Drehbuch: Anders Matthesen
Vorlage: Anders Matthesen
Musik: Christian Vinten

Bilder

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Der karierte Ninja
fazit
Basierend auf einem Buch erzählt „Der karierte Ninja“, wie ein Junge Freundschaft mit einer Puppe schließt, die vom Geist eines toten Ninjas beseelt ist. Das Ergebnis ist an manchen Stellen erstaunlich düster, insgesamt ist der Mix aus Abenteuer, Fantasy, Komödie und Coming of Age aber unterhaltsam. Man darf von der Optik nur nicht zu viel erwarten, die dänische Produktion ist eher schlicht.
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