Der Usedom krimi Engelmacher TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© NDR/Christiane Pausch

Der Usedom-Krimi: Engelmacher

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„Der Usedom-Krimi: Engelmacher“ // Deutschland-Start: 10. November 2016 (Das Erste) // 22. September 2017 (DVD)

Inhalt / Kritik

Nach ihrem schweren Unfall und der anschließenden Reha ist Julia Thiel (Lisa Maria Potthoff) wieder zurück, will sich um die Familie und ihren Beruf als Polizistin kümmern. Dabei dauert es auch nicht lang, bis sie einen ersten Fall hat. So wurde die junge polnische Kellnerin Jadwiga Gryn (Olga Kalicka) entführt, ihr Freund Christoph Dierwald (Merlin Rose) befürchtet das Schlimmste. Kurze Zeit später kommt noch ein Mord hinzu, die Gynäkologin Malgorzata Kaminska (Magdalena Boczarska) wurde aus dem Fenster geworfen und stürzte in den Tod. In Verdacht gerät dabei ausgerechnet Thiels Mutter Karin Lassow (Katrin Sass). Schließlich handelt es sich bei der Toten um die frühere Geliebte ihres Mannes, den sie damals aus Eifersucht getötet hatte. Tatsächlich haben sich die beiden kurz zuvor auch getroffen und im Streit getrennt …

Rückkehr zur Seifenoper

Eine Mörderin als Hauptfigur eines Krimis? Das war schon ein ziemliches Wagnis, welches da bei Der Usedom-Krimi eingegangen wurde. Schließlich war unklar, ob das Publikum bei so etwas mitgehen würde. Doch das Ergebnis überzeugte, mehr als 6,2 Millionen Menschen schalteten im Oktober 2014 bei Mörderhus ein. Beim ein Jahr später nachgeschobenen Schandfleck waren es nicht unwesentlich weniger. Insofern war es dann auch kein Wunder, dass erneut ein Jahr später mit Engelmacher die ARD-Produktion noch einen dritten Teil erhielt. Denn wenn sich etwas im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bewährt, dann wird das gern so lange wiederholt, wie es nur irgendwie geht. Das Publikum soll schließlich bei Laune gehalten werden.

Und damit das der Fall ist, wurde erneut viel Drama eingebaut. Das Thema mit dem Mord an ihrem Ehemann lässt die Protagonistin auch beim dritten Auftritt nicht los. Nachdem die Sache mit der Bestechung – der Tote war offensichtlich sehr korrupt – zu den Akten gelegt wurde, braucht es einen neuen Konfliktherd. Und so zaubert Der Usedom-Krimi: Engelmacher dann dessen Geliebte aus dem Hut. Und weil das eventuell noch nicht ausreichen würde für viel Drama, darf die auch noch einen Sohn mit dem Toten haben, der damit der Halbbruder der Kommissarin ist. Klingt nach Seifenoper? Ist es auch. Die Reihe neigt immer mal wieder zu solchen Richtungen, hier wurde das nach den gelungeneren ersten beiden Fällen erstmals störender. Dass diese Konkurrentin „zufällig“ das Mordopfer ist, macht die Sache nicht besser. Solche persönlichen Verwicklungen finden sich oft in deutschen Krimis und sind meist ziemlich billig.

Überraschendes Ende

Wobei es auch unfair wäre, Der Usedom-Krimi: Engelmacher darauf zu reduzieren. Nicht nur, dass es da einen zweiten Fall gibt, der sich um die entführte junge Frau dreht. Zudem packte man mit dem Film ein Thema an, das gern mal zur Emotionalisierung verwendet wird: Abtreibung. Wobei man hier nicht erwarten sollte, dass es zu einer wirklichen Auseinandersetzung kommt. Der Film positioniert sich schon ziemlich eindeutig, wenn die Gegner überwiegend als laute und offensichtlich gewaltbereite Spinner porträtiert werden. Schließlich braucht es noch ein paar wirkliche Verdächtige für den Mord, da klar ist: Die Protagonistin kann es nicht gewesen sein. Sie mag zwar früher einen Mord begangen haben, soll nun aber die Gute sein. Das würde nicht funktionieren bei einem erneuten Verbrechen.

Die Auflösung ist dabei überraschend, die wenigsten Zuschauer und Zuschauerinnen dürften diese kommen sehen. Dabei wird ausnahmsweise aber mal nicht auf den letzten Metern eine zuvor verschwiegene Information ausgepackt. Das Ergebnis ist durchaus im Einklang mit dem, was zuvor gezeigt wurde. Das macht Der Usedom-Krimi: Engelmacher zu einem besseren Krimi. Nur sind da eben diese ärgerlichen inhaltlichen Punkte, die unnötig den Film kaputt machen. Am Ende reicht das dann noch für Durchschnitt, man kann sich den dritten Teil schon anschauen. Er ist aber schwächer als die beiden Vorgänger.



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Der Usedom-Krimi: Engelmacher
fazit
In „Der Usedom-Krimi: Engelmacher“ gerät die Protagonistin in Verdacht, die frühere Geliebte ihres Mannes getötet zu haben, nachdem sie den ermordet hatte. Diese persönlichen Verwicklungen sind unnötig und ärgerlich. Dafür ist das Ende überraschend, es reicht insgesamt noch für Durchschnitt.
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