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© NDR/Oliver Feist

Der Usedom-Krimi: Schandfleck

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„Der Usedom-Krimi: Schandfleck“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 2015 (Das Erste) // 25. August 2017 (DVD)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als Manuela Kirchhoff (Gunda Ebert) halbnackt von einem Taxi erfasst wird, zumal jemand die Supermarktbesitzerin zuvor erschlagen haben muss. Kommissarin Julia Thiel (Lisa Maria Potthoff) und ihr polnischer Kollege Marek Wozniak (Marcin Dorocinski) ermitteln gemeinsam in der Sache. Dabei sind vor allem Kirchhoffs Angestellte Rita Mahlow (Ramona Kunze-Libnow) und deren Vater Werner (Peter Franke) von Interesse, da sie sich wegen eines geplanten Hausverkaufs treffen wollten. Pikant wird es, als Julias Mutter Karin Lossow (Katrin Sass) den Mahlows rechtlichen Beistand leistet. Schließlich ist das Verhältnis der beiden auch so schon kaputt genug, da es Julia Karin nicht verzeihen kann, ihren Vater im Streit erschossen zu haben. Dabei muss auch sie bald feststellen, dass der Tote nicht der war, für den sie ihn hielt …

Mördersuche und Familiendrama

Der Einstieg war gelungen: Als Mörderhus im Oktober 2014 ausgestrahlt wurde, schalteten über 6,2 Millionen Menschen ein, um bei dem Krimi mitzurätseln. Damals ging es um den tragischen Tod eines jungen, querschnittsgelähmten Mannes im Rollstuhl, den jemand ins Wasser geschoben hatte, wo er dann ertrank. Und so dauerte es nicht lange, bis Der Usedom-Krimi in die Verlängerung ging. Ein Jahr später stand bereits Schandfleck an und wiederholte nahezu den Erfolg des Auftakts. Warum auch nicht? Schließlich setzte man bei der ARD-Produktion das Konzept des Erstlings fort und kombinierte einen klassischen Whodunit-Mordfall mit einem Familiendrama.

Der Fall ist dabei unabhängig von dem des Vorgängers. Jedoch wird die Lebensgeschichte von der Protagonistin fortgesetzt. Logisch, ist dies doch ein gehöriges Alleinstellungsmerkmal. Anstatt jemanden von der Polizei in den Mittelpunkt zu stellen, wie man es von Krimis gewohnt ist, folgen wir hier einer Ex-Staatsanwältin, die ihren Mann ermordet hat. Welcher Genrevertreter kann das schon von sich behaupten? Die Vorgeschichte hat zwar mit dem Mord nichts zu tun, bestimmt aber maßgeblich das Verhältnis der beiden Hauptfiguren. Aus diesem Grund ist es gut, dass Der Usedom-Krimi: Schandfleck die Situation an mehreren Stellen noch einmal zusammenfasst, falls jemand den Vorgänger nicht gesehen haben sollte. Der Film tut dies dabei auf eine vergleichbar organische Weise, was in dem Segment keine Selbstverständlichkeit ist.

Geht zu Herzen

Verbunden wird das erneut mit einem anderen Drama. Dieses dreht sich um Rita und ihren alkoholkranken, jähzornigen Vater. Aber auch bei Julia Thiel ist einiges nicht in Ordnung, ihre Beziehung kriselt, die einiger anderer ebenso. Das ist teilweise etwas übertrieben, zwischendurch verkommt das mit den ganzen Affären zur Farce – zumal es das alles gar nicht gebraucht hätte für die Geschichte. Dies hat jedoch auch einige berührende Momente zur Folge. Der Usedom-Krimi: Schandfleck kann einem zwischendurch tatsächlich zu Herzen gehen, wenn wir einer Reihe unglücklicher, gebrochener Menschen begegnen. Gerade zum Ende hin wird wieder niemand geschont, nicht die Charaktere, nicht das Publikum.

Während das als Drama durchaus sehenswert ist, ist der Krimipart weniger einprägsam. Wer gern rätselt, wird nicht so sehr gefordert oder auch bedient. Zwar ermittelt die Polizei eifrig, auch mithilfe illegaler Videoaufnahmen. Das rückt jedoch ein wenig in den Hintergrund. Die gesellschaftliche Komponente der Geschichte ist auch eher ein Nebenprodukt. Insgesamt wäre bei Der Usedom-Krimi: Schandfleck daher sicher noch mehr drin gewesen. Dennoch, im Vergleich zu den vielen missglückten Teilen, die in den letzten Jahren die Reihe geplagt haben, ist das hier deutlich stärker. Das ist maßgeblich auch dem Ensemble zu verdanken, das sich tapfer in die emotionalen Abgründe wagt, wo es schon mal weh tun kann.

Credits

OT: „Schandfleck – Der Usedom-Krimi“
Land: Deutschland
Jahr: 2015
Regie: Oliver Schmitz
Drehbuch: Scarlett Kleint, Michael Vershinin, Alfred Roesler-Kleint
Musik: Colin Towns
Kamera: Leah Striker
Besetzung: Katrin Sass, Lisa Maria Potthoff, Peter Schneider, Emma Bading, Dirk Borchardt, Ramona Kunze-Libnow, Peter Franke, Max Hopp, Marcin Dorocinski

Bilder

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Der Usedom-Krimi: Schandfleck
fazit
„Der Usedom-Krimi: Schandfleck“ beginnt mit einem seltsamen Überfall auf eine Frau, bevor es in diverse emotionale Abgründe geht. Teilweise sind die vielen Dramen etwas übertrieben und auch unnötig. Dennoch gehen diese zu Herzen, auch dank des Ensembles, während der Krimipart weniger einprägsam ist.
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