Vika und Regisseurin Filmproduzentin Agnieszka Zwiefka umarmen mit verschmitzten Gesichern eine Säule, auf dem ein Plakat ihres Films prang
© Christian Rothe

DJ Vika / Agnieszka Zwiefka [Interview]

Es gibt diese Redewendung vom „würdevollen Altern“. Denn das ist es, was wir mit dem Alter assoziieren: Weisheit, Würde, Gesetztheit. Doch was, wenn man so gar nicht altern will? Wenn man lieber weiter aktiv und verrückt sein und neue Dinge ausprobieren möchte? Mit ihrem Film Vika! will die polnische Regisseurin Agnieszka Zwiefka zeigen, dass Altern auch anders geht. Und hat dafür die perfekte Protagonistin gefunden: Wyrgiania Szmyt ist inzwischen 86 Jahre alt und statt zuhause auf dem Sofa zu stricken, hat sie ein ganz anderes Hobby. Sie legt als DJ Vika in angesagten Warschauer Clubs auf und ist in der Szene inzwischen eine umjubelte Celebrity.

Zum Kinostart des Dokumentar-Musicals Vika! am 16. Januar 2025 hatten wir in Berlin die Gelegenheit, uns mit Vika und der Regisseurin Agnieszka Zwiefka darüber zu unterhalten, wie sie für den Film nach dem ersten „Verpiss dich“-Moment doch zusammenfanden, über die Klischees und ungeschönten Wirklichkeiten des Alterns und dass man sein Leben selbst in der Hand hat.

Vika, wie bist du in diese ganze DJ-Szene hineingeraten?

Vika: Ich betrachte mich nicht wirklich als DJ, ich lege einfach nur Musik auf. Ich mache das schon seit 30 Jahren. Ich hätte eine professionelle DJ-Lizenz bekommen können, es gab einen Kurs, den ich hätte besuchen können. Aber ich habe mich nie als Profi betrachtet, und ich will auch nicht mit den jungen Leuten konkurrieren. Ich mache einfach das, was ich liebe. Meine Musik ist ein Mittel des Dialogs, des Gesprächs mit Menschen unterschiedlicher Generationen – der jüngeren wie der ältesten – und der Verbreitung meiner Botschaft. Es geht also nicht um die technischen Aspekte, sondern um die Botschaft.

Wie bist du dazu gekommen zum ersten Mal in einem Club aufzulegen? Wie hast du die Leute dort kennengelernt?

Vika: Als ich in den Ruhestand ging, musste ich mir eine andere Beschäftigung suchen. Ich begann, mit Senioren zu arbeiten und in diesem Club für sie aufzulegen. Es war einfach leichter, es selbst zu machen und niemanden dafür einzustellen. So fing es an. Ich habe die ganze Revolution der Technologie hinter dem DJ-Set miterlebt, denn als ich anfing, gab es nur CDs und Schallplatten und jetzt ist es hauptsächlich elektronisch, die Leute spielen nur noch mit Computern. Ich habe diesen Wandel miterlebt.

Damals war ich für junge DJs etwas ganz Besonderes. Nicht nur wegen meines Alters, sondern auch, weil ich die einzige Frau war, die DJ-Sets spielte. Und ich wurde sehr schnell von den jungen Leuten entdeckt. Als ich dann anfing mit ihnen zu spielen, war die junge Generation etwas ganz anderes. Ich musste völlig neue Arten von Songs, Techniken und Rhythmen kennenlernen, alles war anders als das, was ich für die Senioren spielte. Also habe ich die jungen Leute beobachtet, wie sie spielen, welche Techniken sie anwenden. Auf diese Weise habe ich gelernt.

Ich betrachte mich selbst als Klischeebrecherin, denn inzwischen gibt es eine ganze Generation von jungen weiblichen DJs, die ich unterstütze. Manchmal schreiben sie mir auf Facebook, dass sie schon immer DJs werden wollten, aber nicht den Mut dazu hatten. Und ich gebe ihnen den Mut, weil sie mich ansehen, eine Frau, eine sehr alte Frau, und dann fühlen sie sich gestärkt. Das ist wunderschön.

Ein Szenenbild aus Vika! in dem wir die 85-Jährige mit einem zum Feiern erhobenen Arm neben einem jüngeren DJ am Mischpult sehen.
© jip film & verleih gbr

Agnieszka, ich nehme an, dass du schon von Vika gehört hattest bevor du mit dem Film begonnen hast. Aber wie bist du auf die Idee gekommen, einen Dokumentarfilm konkret über sie zu machen?

Agnieszka Zwiefka: Eigentlich ist es nicht wirklich ein Dokumentarfilm über sie. Es ist ein Dokumentarfilm über das Altern und wie man nicht altert. Das war die Idee: ein farbenfrohes Dokumentar-Musical mit älteren Menschen zu machen, das die Stereotypen des Alterns widerlegt, wie unsichtbar zu werden und einfach transparent für die Gemeinschaft zu sein. Das war der erste Schritt.

Und dann habe ich versucht, Frauen zu finden, die zu dieser Idee in meinem Kopf passen. Und natürlich wusste ich, dass es Vika gibt. Sie war schon damals in der Warschauer Clubszene populär – nicht so sehr wie heute nach dem Film, jetzt ist sie überall – aber damals war sie auch schon populär. Ich habe mich also an sie gewandt und wollte einen Film machen. Und sie hat mir im Grunde gesagt, ich solle mich verpissen und verschwinden, ich solle es vergessen – so wie sie es zu vielen anderen Dokumentarfilmern gesagt hat. Aber ich war hartnäckig, ich bin geblieben, ich bin ihr fast fünf Jahre lang gefolgt.

Erinnerst du dich an eure erste Begegnung?

Agnieszka Zwiefka: Ja, das war das „Verpiss dich“-Treffen. [lacht] „Verschwenden Sie nicht meine Zeit. Ich bin so beschäftigt. Ich muss heute Abend einen Gig spielen. Ich bin keine Person, über die man einen Film machen sollte.“ Im Grunde genommen: Verpiss dich. Das war das erste Treffen.

Aber dann kam ich wieder und wieder und wieder. Und dann fingen wir an zu reden und wurden Freunde und lernten uns kennen. Und dann habe ich Vika erklärt, was für einen Film ich machen wollte. Und sie fand diese Botschaft, die wir beide verbreiten wollten, dass man sein Leben bis zum Ende nach seinen eigenen Regeln leben kann. Sie mochte diese Botschaft und hat schließlich ja gesagt.

Vika, was hat dich am Ende überzeugt?

Vika: Das Thema. Und ein bisschen Eitelkeit. Ich wollte eine Seniorin in einem Film zeigen. Ich wollte das Alter zeigen, aber so wie es ist, echt, ohne Botox, ohne schwierige Themen wie komplizierte Familienverhältnisse zu vermeiden. Etwas, worüber die Leute normalerweise nicht so gerne reden und es unter den Teppich kehren. Das wollte ich ansprechen.

Normalerweise werde ich mit Sorglosigkeit, Glück, Glitzer und all diesem Glamour assoziiert. Aber ich wollte mit diesem Film zeigen, dass das Leben nicht immer so ist. Es gibt auch diese Schmerzen, Sorgen und Probleme, die jeder hat. Wir denken vielleicht, dass andere Menschen das nicht haben. Jemand könnte denken, dass ich ein sorgloses Leben hatte und das ist natürlich nicht die Wahrheit. Aber dass man trotz all dieser Probleme sein Leben trotzdem glücklich leben und das Beste daraus machen kann.

Ich wollte auch zeigen, dass meine Generation, dass sich unsere Beziehungen innerhalb der Familien ändern, dass alte Menschen auch unabhängig sein können und nicht immer für andere leben, nicht immer von ihren Kindern oder Enkeln abhängig sind. Wir sind besser ausgebildet, wir wissen mehr, wir sind offen, und es gibt viele Möglichkeiten. Die Menschen verändern sich, sie lernen andere Wege kennen, und heutzutage leben wir unsere Freiheit mehr aus. Dieser Film ist also wichtig für meine Generation, denn ich wollte, dass sie meine Probleme sieht und sie dies in gewisser Weise stärkt.

Im Szenenbild sieht man Vika, die sich im Spiegel betrachtet.
© jip film & verleih gbr

Was ist das Schlimmste und das Beste an eurem Alter?

Vika: Das Beste ist das Abenteuer, mit diesem Film, mit der DJ-Karriere, weil es mich immer wieder überrascht. Als ich jünger war, hätte ich nie gedacht, dass ich mit über 80 Jahren noch eine Berühmtheit werden würde. Und das Schlimmste ist natürlich der schmerzende Körper, der mich manchmal einfach im Stich lässt und ich nicht mehr viel tun kann. Aber das Positive ist, dass ich mich mit den Ärzten anfreunden kann. Das habe ich früher nie gemacht. Ich hatte nie einen Freund unter den Ärzten.

Und ich liebe die Tatsache, dass ich die Botschaft verbreiten kann, die mir am Herzen liegt, nämlich Offenheit, Toleranz, kein Hass. Die Liebe zur Natur, die Liebe zum Leben, die Liebe zu den Tieren, zur Natur, zu allem. Es hilft, die Schönheit in einfachen Dingen zu entdecken und Aggression und all die Negativität zu vermeiden.

Agnieszka Zwiefka: Also das Schlimmste, das ist einfach. Ich bin in meinen Vierzigern. Das Schlimmste ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass ich die besten Jahre hinter mir habe. Das andere Schlimme ist, dass ich immer noch in dem Alter bin, in dem ich ständig beurteilt werde, und Frauen werden beurteilt. Wenn wir uns unterhalten, sagt Vika oft, dass es paradox ist, dass sie im Alter die Freiheit hat, alles zu tun, was sie will, sich verrückt zu kleiden, und niemand sie wegen ihres Alters verurteilt.

Das Beste ist, denke ich, dass ich immer noch viel machen kann. Vika hat mir gezeigt, dass sie sich mit 60 Jahren noch einmal neu erfunden hat. Sie hat eine völlig neue Karriere begonnen. Also denke ich, es ist noch nicht zu spät für ein Debüt.

Vika, du hast bereits erwähnt, dass in dem Film viel Persönliches vorkommt. Wie schwierig war es, sich hierfür zu öffnen?

Vika: Ich dachte, wenn dieser Film die Menschen bewegen soll, muss er authentisch sein, und das hat mir geholfen, mich zu öffnen. Außerdem habe ich nichts zu verbergen – weder vor der Gesellschaft, noch vor der Welt, noch vor Menschen, die ich kenne. 

Manche Leute stören sich daran, dass ich nicht diese engen Beziehungen zu meiner Familie habe, nicht wie eine normale Oma, aber für mich ist es gut genug. All die anderen intimen Dinge, wie zum Beispiel mein Körper, dass ich manchmal Schmerzen habe, dass ich ein Hörgerät trage, dass ich einige Probleme habe, stören mich nicht. Ich bin offen dafür, das im Film zu zeigen, das war ich schon immer. Es ist ja kein Pornofilm. Es ist nicht so, dass ich nackt in der Badewanne liege.

Agnieszka Zwiefka: Tatsächlich haben wir dich nackt in der Badewanne gefilmt.

[Sie lachen.]

Vika: Ich habe Lebenserfahrung, ich habe mit problembelasteten Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen gearbeitet, mit Senioren, ich kenne also das Leben und weiß, dass es verschiedene Dimensionen und Gesichter hat. Ich werde nie so tun, als wäre ich jünger als ich bin oder als wäre ich jemand, der ich nicht bin.

In diesem Szenenbild sieht man Vika, die frontal in die Kamera blickt, während mehrere ältere Frauen sie umgeben, die Hand auf ihre Schulter legen und sich zu ihr neigen.
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Und Agnieszka, wie hast du ihre Familie überzeugt, mitzumachen?

Agnieszka Zwiefka: Eigentlich musste ich nicht überzeugen. Der Sohn, der in dem Film mitspielt, ist ziemlich cool und es hat sich einfach so ergeben. Wir hatten nicht vor, dieses ernste Gespräch zu führen. Ich wollte sie nur bei einem ganz normalen Familienspaziergang am Fluss filmen. Und dieses Gespräch, das später für den Film wirklich sehr wichtig war, hat sich einfach so ergeben, weil es durch Gefühle ausgelöst wurde.

Ich würde sagen, die größere Herausforderung war die Tatsache, dass die Familie Vika nie besucht, sie lebt also wie auf einer Insel. Und wir haben sie gefilmt, wir waren die ganze Zeit in ihrer Wohnung, und in den fast fünf Jahren, in denen wir gedreht haben, habe ich nie gesehen, dass ihre Enkelkinder sie besuchen oder anrufen oder einfach vorbeikommen. Das war also eine Herausforderung. Wir konnten sie eigentlich nicht filmen, weil es sie nicht gibt. Also mussten wir andere Wege finden, um das Thema anzusprechen.

Vika, im Film sagst du, dass du noch so viele Pläne hast. Was steht als Nächstes auf deiner Bucket List?

Vika: Ich habe die ganze Zeit Pläne. Ich habe keine großen Bedürfnisse, aber eine neue Wohnung würde nicht schaden. [lacht]. Und ich werde bald die Tapete in meinem Flur austauschen, weil die Katzen sie ruiniert haben. Oh, und einen neuen Mixer kaufen. Einer meiner Lieblingsmixer ist kaputt. Ich habe in all den Jahren fünf Mixer benutzt, und Nummer fünf muss ersetzt werden. Ich habe also normale, irdische Bedürfnisse.

Ich habe keine Träume wie: Ich werde Präsidentin oder verändere die politische Landschaft. Ich bin sehr bodenständig. Es gibt eigentlich nur eine Sache auf meiner Wunschliste. Bis 100 zu leben. Und ich möchte wirklich nicht vom Tod überrascht werden. Ich denke an meine Katzen. Ich muss lange genug leben, um mich um sie kümmern zu können.

Ich schätze mich glücklich. Ich habe das Privileg, das Alter auf eine so positive Weise zu präsentieren. Ich möchte jungen Menschen vermitteln, dass viel von uns selbst abhängt, davon, wie wir unser Leben verbringen wollen. Ich finde es toll, dass ich immer noch an so viele Orte eingeladen werde. Ich werde bald in Zypern und Norwegen spielen!

Ich möchte mit dem Klischee brechen, dass das Alter passiv ist. Und das passiert bereits, nicht nur bei mir, auch bei vielen anderen Senioren, sie sind sehr aktiv. Und es ist nicht immer Musik, es kann auch Schwimmen sein oder was auch immer, aber es ist wichtig, aktiv zu sein. Ich werde also weniger originell, weniger ungewöhnlich als früher, weil es mehr Leute wie mich gibt.

Agnieszka, das zeigst du tatsächlich auch im Film, vor allem in den Tanzszenen. Wie bist du auf diese ungewöhnliche Idee gekommen?

Agnieszka Zwiefka: Die Idee kam mir, als ich Vika beobachtete, denn sie hat immer Kopfhörer auf und hört irgendwelche Lieder und so etwas. Und ich glaube, Musik ist die Sprache, die sie am fließendsten spricht. Ich wusste also von Anfang an, dass es ein farbenfroher, verrückter Film werden muss, keine standardmäßige dokumentarische Beobachtung.

Und dann hatten wir Castings für die Tänzer, die in diesen Tanzszenen mitwirken. Ein Teil von ihnen sind Vikas Freunde, aber wir haben auch ein Casting in ganz Polen eröffnet, und ich habe die verrücktesten Mädchen in meinem ganzen Leben getroffen, glaube ich.

Wir haben eine Szene mit einem professionellen Choreographen aufgenommen. Diese Szene wurde in diesem Spa für ältere Menschen in den Bergen aufgenommen, zwei Wochen lang wurde geprobt und dann gedreht. Es war wie in einem Sommercamp, buchstäblich mit Mädchen über 70, die kicherten, Zigarren auf den Toiletten rauchten – weil sie im Hotel nicht rauchen durften, also taten sie es heimlich auf den Toiletten. Sie schlichen sich hinaus, um im Nachtclub Alkohol zu kaufen und tratschten einfach. Es war wirklich urkomisch, sie als Teenager zu beobachten.

Im Szenenbild ist VIKA zu sehen, wie sie sich mit geschlossenen Augen in eine Menge aus v.a. älteren Menschen sinken lässt, welche die Hände nach ihr ausstrecken.
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Vika, wie hast du den Tanzteil des Films erlebt?

Vika: Ich habe es geliebt! Ich hatte nur immer Angst, dass ich nicht gut genug sein würde. Ich habe die ganze Zeit gefragt: „Ist es okay? Ist es in Ordnung? Sollen wir es wiederholen?“ Aber als ich den Hinweis bekam, dass ich in Ordnung bin, wollte ich immer besser werden und die Schritte lernen und kreativer sein.

Es ist wie mit dem Deutschen. Wenn ich nach Polen zurückkomme, werde ich mir ein deutsches Wörterbuch besorgen und versuchen, mich an die Wörter zu erinnern, die ich früher kannte, denn ich konnte mal etwas Deutsch, nicht fließend, aber etwas.

Ihr habt vorhin gesagt, dass ihr schon seit fünf Jahren zusammenarbeitet, wie ist eure Beziehung jetzt?

Vika: Das ist meine Tochter. [deutet auf Agnieszka] Wie eine Familie, sehr, sehr aufrichtig. Ich hätte gerne eine Tochter wie sie. Sie ist klug und ungezwungen.

Agnieszka Zwiefka: Ich glaube, ich motiviere sie, weiterzumachen. Wir haben wirklich eine sehr enge Beziehung, das ist wahr. Das ist etwas, das man nicht so leicht loslassen kann. Und es sind nicht nur fünf, sondern eigentlich sieben Jahre, weil wir mit dem Film auch schon zwei Jahre unterwegs sind. Also eine lange, lange Zeit. Ich glaube, ich kenne sie sehr gut und sehe ein bisschen von meinem älteren Ich in ihr. Und ich hoffe, ich werde genauso kreativ, verrückt und lebenshungrig altern wie sie.

Ich denke, das hoffen wir alle.

Vika: Ich habe nicht erwartet, dass ich so populär werde. In ganz Europa, oh mein Gott, das habe ich nicht erwartet. Es ist gleichzeitig erstaunlich und schön und schwierig. Manche Leute kommen und wollen diesen Star sehen, und ich bin nur eine ganz normale alte Frau.

Agnieszka Zwiefka: Sie lügt. [lacht]

Vika: Einfach eine normale alte Dame. Das ist ein Kontrast, denn die Leute denken vielleicht, dass ich so bunt bin, aber ich bin einfach normal. Ich werde morgen auch in Polen arbeiten. Morgen wird es bis 3 Uhr morgens gehen.

Morgen?

Ja. Bis 3 Uhr morgens. Am nächsten Tag können wir vielleicht bis zum Ende des Tages schlafen.

Wow!

Eine letzte Frage an dich, Agnieszka. Wenn es nur eine Sache gäbe, die die Leute aus dem Film mitnehmen würden, was würdest du dir wünschen?

Agnieszka Zwiefka: Den Hunger auf das Leben. Denn wir wissen, manchmal ist es schmerzhaft, manchmal läuft es nicht so, wie wir es uns wünschen. Aber wenn man diesen Lebenshunger hat, dann wird man auf eine gute Weise altern.

Ich danke euch beiden sehr für dieses Gespräch.

Zu den Personen
Agnieszka Zwiefka ist eine preisgekrönte Dokumentarfilmregisseurin. Ihre Filme The Queen of Silence (2014) und Scars (2020) wurden weltweit auf Festivals gezeigt. Sie promovierte und lehrt Dokumentarfilm am Institut für Journalismus und Sozialkommunikation der Universität Wrocław.

Wyrgiania Szmyt alias DJ Vika ist die Protagonistin in Zwiefkas neuestem Film. Die 86-Jährige macht als Star der Warschauer DJ-Szene die polnischen Nachtclubs unsicher – und seit ihrer Filmberühmtheit auch jene weit über die Landesgrenzen hinaus. 



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