Genombrottet Netflix Streamen online
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Genombrottet

Genombrottet Netflix Streamen online
„Genombrottet“ // Deutschland-Start: 7. Januar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Gunilla (Anna Azcárate), als sie Zeugin wird, wie ein Mann den Jungen Adnan (Marley Norstad) niedersticht. Doch ihr Versuch, den Mörder zu stoppen, endet letztendlich auch für sie tödlich. Die Familien der beiden Opfer sind am Boden zerstört, die sinnlose Gewalt ist etwas, womit sie nicht fertig werden. Umso wichtiger ist es dem Polizisten John (Peter Eggers), der den Fall übernimmt, das Verbrechen aufzuklären und den Mörder zu überführen – so hat er es den Angehörigen versprochen. Aber so sehr er sich auch bemüht, er kommt einfach nicht weiter. Die viele Detailarbeit, sie führt zu nichts, weswegen der Druck größer wird, den Fall zu den Akten zu legen. Für John kommt das aber nicht in Frage, weshalb er in seiner Verzweiflung Per (Mattias Nordkvist) ins Boot holt. Dieser arbeitet eigentlich als Ahnenforscher, ist aber überzeugt, dass er durch seine Methode den Kreis der Verdächtigen einkreisen kann …

Nachschub für True-Crime-Fans

Normalerweise muss man bei Netflix nicht lange suchen, um neue True-Crime-Titel zu finden. Vor allem der dokumentarische Bereich wird regelmäßig gefüttert, letzten Monat gab es Biggest Heist Ever – Der große Bitcoin-Raub und Die Kings von Tupelo: Eine Krimisaga im Süden der USA, die beide auf ihre Weise einzigartige Geschichten zu erzählen hatten. Seither ist es aber ruhig geworden in dem Segment. Offensichtlich war der Streamingdienst der Ansicht, dass zum Jahreswechsel der Bedarf nach wahren Verbrechen geringer ist. Die Schonfrist ist nun aber vorbei. Diese Woche geht die nunmehr sechste Staffel der Verbrecherserie I am a Killer an den Start. Vorher gibt es mit Genombrottet aber noch eine gespielte Serie, die auf einem bekannten Fall basiert. Genauer steht der Doppelmord von Linköping an, der sich 2004 zugetragen hat und jahrelang ungelöst blieb.

Das Ergebnis dürfte einem in mehrfacher Hinsicht bekannt vorkommen. Selbst wer die zugrundeliegende Geschichte noch nie gesehen hat, findet in der schwedischen Serie Elemente, wie man sie in dem Genre immer mal wieder findet. Mal wieder gibt es einen Polizisten als Hauptfigur, der sich so sehr in einen Fall verbeißt, dass er alles andere der Lösung des Falls unterordnet. Dazu gehört wie so oft die vernachlässigte Familie, hier ist es der Sohn, zu dem John kein gutes Verhältnis hat. Auch die falschen Fährten, wenn sich die Polizei ganz sicher ist und dann doch einen Rückschlag erfährt, kennt man aus zahlreichen anderen Krimis. Genombrottet tut da nicht viel dafür, dass die Serie hervorsticht. Der Ablauf der Handlung ist vorhersehbar, das hier ist keine dieser Produktionen, die mit zahlreichen Wendungen das Publikum bei Laune halten.

Interessant, aber wenig spannend

Das Alleinstellungsmerkmal, wenn man es so nennen will, ist die Methode, mit der der Mörder überführt werden soll. Da die herkömmlichen Ansätze zu nichts führten, kommt die Ahnenforschung zum Einsatz. Die ist zu dem Zeitpunkt alles andere als etabliert. Der Fall um den Doppelmord war einer der ersten, wo sie zu einem Ergebnis führte. Das erinnert an die Krimiserien Steeltown Murders und Steeltown Murders, die vor einigen Wochen auf arte ausgestrahlt wurden. Immer ging es um darum, wie neue Erkenntnisse und Techniken rund um die DNA-Forschung zuvor aussichtslose Fälle lösen konnten. Genombrottet will die beiden besagten Kolleginnen die Pionierarbeit würdigen, die geleistet wurde. Man hat dabei kriminologische Geschichte geschrieben.

Allerdings eint die drei Serien noch etwas anderes: Sie sind nicht übermäßig spannend. Eben weil sie alle derselben Formel folgen, ist da wenig dabei, was den Produktionen Kontur verleihen könnte. Wo die beiden anderen noch mit historischen Settings Atmosphäre erzeugten, kann Genombrottet auch da nicht punkten. Zwischendurch kommt ein potenziell spannendes Thema auf, wenn die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz der Auflösung im Weg stehen. Die sich eigentlich anbietende Diskussion, wie viel wir zu opfern bereit sind bei der Verbrechensbekämpfung, wird aber im Keim erstickt. Am stärksten bleiben noch die Szenen mit den Angehörigen in Erinnerung, die an dem Verlust zu zerbrechen drohen. Sicher, eine Ahnenforschung zur Mördersuche zu nutzen, ist ungewohnt. Diese Arbeit bietet sich aber kaum für ein visuelles Medium an, man hat hier einfach nichts zu zeigen, was die erzählerischen Leerstellen umso deutlicher macht.

Credits

OT: „Genombrottet“
IT: „The Breakthrough“
Land: Schweden
Jahr: 2025
Regie: Lisa Siwe
Drehbuch: Oskar Söderlund
Vorlage: Anna Bodin, Peter Sjölund
Musik: Matti Bye
Kamera: Rasmus Arrildt
Besetzung: Peter Eggers, Mattias Nordkvist, Jessica Liedberg, Jonatan Rodriguez, Karin de Frumerie, Annika Hallin, Julia Sporre, Malin Güettler

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Genombrottet
fazit
„Genombrottet“ erinnert an den Fall eines Doppelmords in Schweden, der durch einen Ahnenforscher gelöst werden konnte. Als Thema ist das prinzipiell interessant, die Krimiserie ist aber eher langweilig. Da passiert nicht viel, die Figuren sind wenig bemerkenswert, die Methode eignet sich kaum für ein visuelles Medium. Lediglich die Szenen um die trauernden Angehörigen der Opfer stechen hervor.
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