Helix Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© WDR/Volker Roloff
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„Helix“ // Deutschland-Start: 8. Januar 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Die Stimmung ist mächtig aufgeheizt, als der umstrittene Wirtschafts- und Umweltminister Richard Bauer (Hannes Jaenicke) auftritt und sein Konzept für eine Transformation der Landwirtschaft präsentieren will. Doch dazu kommt es erst gar nicht: Bauer kollabiert plötzlich und stirbt kurze Zeit später. Der Fall ist klar, jemand hat ihn gezielt durch ein maßgeschneidertes Virus getötet. Aber weshalb? Und wer könnte dies getan haben? Die Personenschützerin Helen Schilling (Svenja Jung) ist Teil einer Sondereinheit, die nach dem Täter sucht und dabei bald auf dubiose Untergrundorganisationen stößt. Gleichzeitig hat Schilling privat einiges um die Ohren. So leidet sie wie ihre Schwester Paula (Marie Bloching) an einer vererbbaren Krankheit. Um ihrem eigenen Kind das zu ersparen, haben die BKA-Polizistin und ihr Mann Cem (Ugur Kaya) beschlossen, auf eine illegale Therapie durch Prof. Wöllner (Samuel Finzi) zu setzen …

Thriller trifft Wissenschaft

Seit 2000 veröffentlicht Marc Elsberg mittlerweile Romane, ursprünglich unter seinem Geburtsnamen Marcus Rafelsberger, und hat mit seiner Mischung aus traditionellem Thriller und wissenschaftlichen Themen ein größeres Publikum erreicht. Nachdem die Geschichte lange nur in gedruckter Fassung vorlagen, hat das deutsche Fernsehen inzwischen das Potenzial der Bücher erkannt und mehrere Adaptionen in Auftrag gegeben. Los ging es mit dem Film Zero, der von einer Netzwerkaktivistengruppe und einer dubiosen App erzählt. Anschließend handelte die Serie Blackout von dem potenziellen Szenario eines kompletten Stromausfalls. Nun steht mit der ARD-Produktion Helix wieder ein Film an. Dabei handelt es sich um eine Umsetzung des Romans HELIX – Sie werden uns ersetzen, der 2016 erschienen ist.

Dabei nahm man sich die eine oder andere Freiheit bei der Adaption heraus. So war Helen in der Vorlage nicht als Polizistin an der Aufklärung des Mordanschlags beteiligt. Vielmehr gab es zwei voneinander unabhängige Handlungsstränge, die erst später miteinander verknüpft wurden. Und auch sonst wurde einiges geändert. Gleichgeblieben sind aber die grundsätzlichen Themen, die neun Jahre später nicht weniger aktuell geworden sind. Das große Thema bei Helix ist die Genmanipulation und welche Folgen die haben kann. Anfangs wird dies anhand von Pflanzen durchgekaut, später geht es um Einsätze bei den Menschen. Die verschiedenen Positionen sind dabei lebensnah. Auf der einen Seite sind die Leute, die solche Eingriffe partout ablehnen, weil sie darin unkalkulierbare Risiken sehen. Die anderen verweisen auf die Vorteile und die Möglichkeit, sich an eine sich verändernde Welt anzupassen.

Reißerisch statt tiefgründig

Wobei man von dem Film nicht erwarten sollte, dass er sich auf ernsthafte Weise mit dem Pro und Contra auseinandersetzt. Vielmehr ist der Thriller sehr reißerisch geworden, setzt auf fortwährende Konflikte, ob nun nachvollziehbar oder nicht. Dazu gibt es mal wieder eine dicke Portion Verschwörungstheatralik. Das ist schade, weil einige der Punkte es wert gewesen wären, sich wirklich darüber zu unterhalten. Wenn in Helix die Möglichkeit aufkommt, dem eigenen Kind eine Krankheit zu ersparen, werden nicht wenige das befürworten. Doch wo zieht man die Grenze bei der Optimierung des eigenen Nachwuchses? Was spricht dagegen, nicht nur negative Merkmale zu beseitigen, sondern auch positive gezielt zu fördern?

Diese Überlegungen gehen jedoch in dem Versuch unter, möglichst spannend zu sein. Das ist umso tragischer, weil die Spannung noch nicht mal besonders hoch ist. Sicher darf man sich fragen, wer den Virus angelegt hat und aus welchem Grund. Der Film ist aber zu oft mit Nebensächlichem beschäftigt, die dann mit diversen Klischees verbunden werden. Auch bei den Dialogen wäre mehr Feinschliff gut gewesen. Helix bleibt damit weit unter dem eigenen Potenzial, verpasst es, mit plumpen Dämonisierungen dem Thema gerecht zu werden. Statt Tiefgang gibt es Hysterie, statt Denkanstoß Hirnausbeschallung.

Credits

OT: „Helix“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Elmar Fischer
Drehbuch: Jörg Tensing
Vorlage: Marc Elsberg
Musik: Matthias Beine
Kamera: Bjørn Haneld
Besetzung: Svenja Jung, Marie Bloching, Samuel Finzi, Mina Tander, Ugur Kaya, Benny O. Arthur, Helene Grass, Bastian Trost, Andreas Warmbrunn

Bilder

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Helix
fazit
„Helix“ nimmt sich kontroverser Themen an, wenn es um gezielte Genmanipulation bei Menschen geht. Anstatt sich aber wirklich mit diesen auseinanderzusetzen, gibt es bei der Romanadaption einen reißerischen Thriller mit vielen Klischees und Hysterie. Trotz interessanter Ansätze überzeugt der Film nicht wirklich und verpasst das eigene Potenzial.
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