Hundreds of Beavers
© 2025 Sabljak Ravenwood Hogerton

Hundreds of Beavers

Hundreds of Beavers
„Hundreds of Beavers“ // Deutschland-Start: 13. Februar 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Jean Kayak (Ryland Brickson Cole Tews) ist ein Apfelweinhändler, der alles verliert, als eine Horde hyperintelligenter Biber seine Plantage in Schutt und Asche legt. Mit nichts außer seinem Überlebenswillen und einem Hang zur Tollpatschigkeit strandet Jean in einem endlosen Winter. Seine ersten Versuche, Kaninchen und Waschbären zu jagen, enden in einer Kaskade köstlicher Missgeschicke, die in ihrer Präzision an die besten Momente von Buster Keaton erinnern. Doch Jean entdeckt schließlich das Eisfischen und tauscht seinen Fang im örtlichen Handelsposten ein. Dort begegnet er einem alten Fallensteller im Weihnachtsmannlook, der ihn in die Geheimnisse des Fallenstellens einführt, und der Tochter des Händlers, deren Herz er zu gewinnen versucht. Doch der Händler fordert eine groteske Gegenleistung: Hunderte von Biberfellen müssen her, bevor Jean um die Hand seiner Tochter anhalten darf. Was folgt, ist eine aberwitzige Jagd durch verschneite Wälder, die von einigen skurrilen Gegnern – darunter zwei Biber, die wie Sherlock Holmes und Dr. Watson verkleidet sind – gekrönt wird …

Apfelwein und Biber: ein Antiheld auf Irrwegen

Es gibt Filme, die so unerwartet daherkommen, dass sie zu einer regelrechten Offenbarung werden – und Hundreds of Beavers gehört zweifellos dazu. Regisseur Mike Cheslik entfesselt ein absurdes Winterabenteuer voller wilder Kreativität und ungebändigter Energie, das irgendwo zwischen Slapstick-Komödie, Märchen und Hommage an das goldene Zeitalter des Stummfilms schwebt. Ein Beweis für die unerschöpfliche Kraft originellen Filmemachens.

Ein visuelles und narratives Fest

Die wahre Stärke von Hundreds of Beavers liegt in seinem visuellen Einfallsreichtum. Gedreht in stilvollem Schwarz-Weiß und voller präzisem Timing, erinnert der Film an die besten Arbeiten des US-Komikerduos Abbott und Costello. Gleichzeitig ist er ein nostalgischer Rückblick auf die Ästhetik des klassischen Kinos, ohne je wie eine bloße Imitation zu wirken. Besonders gelungen sind die „handproduzierten“ Effekte, von den absichtlich grotesk gestalteten Biberkostümen (angeblich direkt aus China bestellt!) bis zu den explodierenden Schneelandschaften. Diese handgemachte Qualität ist ein erfrischender Gegenpol zu den oft steril wirkenden CGI-Bildern moderner Blockbuster. Cheslik zeigt außerdem ein gutes Gespür für detailreiche Bildkompositionen und passend choreografierte Bewegungsabläufe, die an die Filme von Wes Anderson erinnern – nur ohne dessen charakteristische Farbpalette.

Groteske Fallen

Besonders gelungen ist die dynamische Inszenierung der Fallensteller-Episoden. Jede neue Szene stellt Jean vor eine Herausforderung, die zunehmend groteskere Ausmaße annimmt. Das Tempo bleibt hoch, die Komik funktioniert. Langeweile? Fehlanzeige. Der Film lebt von seiner Unvorhersehbarkeit. Und tatsächlich fühlt sich jede Wendung für den Zuschauer wie ein kleiner, verrückter Triumph an.

Hundreds of Beavers ist ein kleines, cineastisches Wunderwerk, das Slapstick, absurden Humor und handgemachte Effekte zu einem Gesamtkunstwerk vereint. Ein Film, der nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Staunen einlädt und zeigt, dass originelles, handgemachtes Kino in unserer digitalisierten Ära seinen Platz hat – und diesen verteidigt.

Credits

OT: „Hundreds of Beavers“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Mike Cheslik
Drehbuch: Mike Cheslik, Ryland Brickson Cole Tews
Musik: Chris Ryan
Kamera: Quinn Hester
Besetzung: Ryland Brickson Cole Tews, Olivia Graves, Doug Mancheski, Wes Tank, Luis Rico

Bilder

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fazit
Eine furiose, mosaikartige Slapstick-Symphonie in Schwarz-Weiß, die mit jeder sorgfältig durchkomponierten Szene beweist, dass es im Kino immer noch Überraschungen gibt. Ein Highlight der vergangenen Jahre.
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