Ich vermisse dich Missing You Netflix Streamen online
© James Stack/Sam Taylor/Thomas Wood/Vishal Sharma/Netflix

Ich vermisse dich

Ich vermisse dich Missing You Netflix Streamen online
„Ich vermisse dich“ // Deutschland-Start: 1. Januar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Detective Inspector Kat Donovan (Rosalind Eleazar) hat in ihrem Leben schon diverse Schicksalsschläge überstehen müssen. Erst wurde ihr Vater ermordet, ohne dass je klar geworden wäre warum. Zwar gestand Monte Leburne (Marc Warren) die Tat, erklärte jedoch nie seine Motive. Einige Zeit später verschwand ihr Verlobter Josh Buchanan (Ashley Walters) spurlos. Zwar ist nach beiden Vorfällen viel Zeit vergangen. Wirklich drüber hinweg gekommen ist sie jedoch nie. Verschlimmert wird dies, als sie gleich doppelt von der Vergangenheit eingeholt wird. So ist Leburne schwer krank, ist er erst einmal tot, hat Donovan keine Chance mehr, jemals eine Antwort zu erhalten. Buchanan wiederum scheint wieder aktiv zu sein, zumindest hat sie ihn auf einer Datingplattform entdeckt. Während sie verzweifelt versucht, die Rätsel zu lösen, erfährt sie von einer verschwundenen Frau, die ausgerechnet ihren vermissten Ex gedatet haben soll …

Neue Adaption des Bestseller-Autors

Eine Zeit lang gab es auf Netflix kein Entkommen vor Harlan Coben. Ständig kamen neue Thrillerserien heraus, die auf den sehr erfolgreichen Romanen des US-Amerikaners basieren. Bemerkenswert war damals, dass in den verschiedensten Ländern parallel an Adaptionen gearbeitet wurde, darunter Frankreich (Kein Lebenszeichen), Polen (Das Grab im Wald) und Spanien (Kein Friede den Toten). Nach dem Ende des ersten Deals wurde es ruhig, der Nachschub wurde deutlich reduziert. Zwischenzeitlich war nicht einmal klar, ob es überhaupt noch weitere Titel geben wird. Jetzt ist es aber mal wieder so weit. Mit Ich vermisse dich kommt jetzt die neunte Kooperation zwischen dem Autor und dem Streamingdienst heraus und versucht, die Fans an die Bildschirme zu fesseln.

Wer eine oder mehrere Adaptionen gesehen hat, hat bereits eine gute Vorstellung davon, was einen erwartet. Die Spezialität des Autors sind Thriller, bei denen es um dunkle Geheimnisse geht. Bei dem Versuch, diese zu lüften, begibt sich die Hauptfigur in große Gefahr. Gleichzeitig nimmt die Geschichte zahlreiche unerwartete Wendungen, wenn nichts so ist, wie es anfangs erscheint. Wie schon bei In ewiger Schuld vor einem Jahr steht im Mittelpunkt eine Frau, die mehrere ihr nahe stehende Menschen verloren hat und nicht darüber hinweggekommen ist. Damals waren es zwei Morde, bei Ich vermisse dich ein Mord und ein Vermisstenfall. Die Vermutung, dass das irgendwie zusammenhängt, liegt nahe. Das ist schließlich fast immer so. Das Publikum darf sich aber wundern, wie diese Verbindung genau aussieht.

Absurd und langweilig

Neben dieser doppelten Spurensuche gibt es noch eine dritte, die sich um eine vermisste Frau dreht. Das klingt schon nach sehr viel, zumal Ich vermisse dich nur fünf Folgen hat, während die meisten anderen Coben Adaptionen acht hatten. Ganz so überhastet wird es dann aber doch nicht, da die Fortschritte überschaubar sind. Tatsächlich kommt Kat kaum voran: Nach einer anfänglichen schockierenden Erkenntnis, die quasi zum Startschuss für den weiteren Verlauf wird, passiert da lange nichts. Erst zum Ende wird traditionell aufgelöst. Dafür kommt da dann so viel zusammen, dass einem schwindlig werden kann. Manche werden das spannend finden, wenn alles ganz anders ist. Andere werden sich darüber ärgern, wie auf absurde Weise irgendwie alle Geheimnisse haben und nur die Protagonistin außen vor bleibt – oder angesichts des geballten Blödsinns lachen.

Sicher, auch das gehört zu den Geschichten des Autors dazu. Wer sinnvolle, plausible Inhalte will, der ist bei ihm immer falsch. Dennoch hat es immer mal wieder Beispiele gegeben, dass das unterhaltsam sein kann. Bei Ich vermisse dich gelingt das nicht. Am spannendsten ist noch der Strang, wie die entführte Dana Fells (Lisa Faulkner) vor dem sadistischen Gangsterboss Titus (Steve Pemberton) zu fliehen versucht. Dieser hat zwar überhaupt keine Wendungen, weshalb er in der Serie wie ein Fremdköper wirkt. Das macht aber noch hin und wieder Spaß. Ansonsten ist die neueste Adaption leider die schlechteste und langweiligste, selbst mit der verkürzten Laufzeit ist das Zeitverschwendung. Allenfalls die groteske Auflösung sorgt kurzzeitig für Erheiterung, sofern man eben nicht den Fehler macht, das alles ernst nehmen zu wollen.

Credits

OT: „Missing You“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Nimer Rashed, Isher Sahota
Drehbuch: Victoria Asare-Archer, Sumerah Srivastay
Vorlage: Harlan Coben
Musik: Ben Onono
Kamera: Phil Wood
Besetzung: Rosalind Eleazar, Jessica Plummer, Richard Armitage, Lenny Henry, Steve Pemberton, Ashley Walters, Lisa Faulkner, Oscar Kennedy, Mary Malone

Bilder

Trailer

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Ich vermisse dich
fazit
In „Ich vermisse dich“ muss sich eine Polizistin Jahre später mit zwei nie ganz geklärten Schicksalsschlägen auseinandersetzen, während sie parallel eine vermisste Frau sucht. Wie bei Harlan Coben üblich, geht das mit zahlreichen Wendungen einher, von denen eine bescheuerter ist als die anderen. Was sonst aber oft unterhaltsam war, ist hier eher langweilig, da die Geschichte lang auf der Stelle tritt.
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